Gießen Tycoon

Gießen Tycoon
Monopoly
Spielbrett während des Spiels
Spielbrett während des Spiels
Daten zum Spiel
Autor Elizabeth Magie Phillips,
Charles Darrow
Verlag Eigenverlag (ca. 1933),
Parker Brothers (ab 1935),
Waddingtons (ab 1936),
Schmidt Spiele (1936, 1953-1968),
Brohm Spielwaren (1968-1974),
Carlit (ca. 1940–1990),
Piatnik (ca. 1960–1990),
u.a.
Erscheinungsjahr 1933, 1935, 1936, ...
Art Brettspiel
Mitspieler 2/3 bis 4/6/8
Dauer ab 90 Minuten
Alter ab 8/10 Jahre

Monopoly (englisch für Monopol) ist ein bekanntes Brettspiel. Ziel des Spiels ist es, ein Grundstücksimperium aufzubauen und alle anderen Mitspieler in die Insolvenz zu treiben. Dazu erwirbt man möglichst viele Straßenfelder (während die Sonderfelder Gemeinschafts- und Ereignisfeld, Los, Frei Parken, Einkommens- und Zusatzsteuer sowie das Gefängnis nicht erworben werden können), um von den Mitspielern Mieten zu kassieren, wenn diese durch Würfeln auf einem solchen Feld landen.

Es ist weltweit eines der erfolgreichsten Brettspiele und wird in 37 Sprachen und über 103 Ländern verkauft (nach Angaben des Verlags).[1]

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Spielplan von The Landlord’s Game von Elizabeth Magie aus dem Jahr 1904

Als Erfinderin gilt heute Elizabeth Magie Phillips, die das Spiel unter dem Namen The Landlord’s Game ausweislich einer Patentschrift im Jahr 1904 (erneuert 1924) ins Leben gerufen hat.[2] Lange Zeit galt Charles Darrow, der das Spiel an die Parker Brothers verkauft hatte, als der Urheber. Vorausgehende Kontaktversuche von Magie mit Parker waren offenbar allesamt gescheitert. Diese vollständigere Geschichte wurde jedoch erst im Zug einer Klage von General Mills ab ca. 1974 wieder öffentlich bekannt (→Anti-Monopoly und der Streit um den tatsächlichen Erfinder). Der derzeitige Markeninhaber Parker Brothers (bzw. dessen Dach Hasbro) hatte im Lauf der Zeit die Patentrechte sowohl von Magie als auch von Darrow in seinem Besitz und hält heute weiterhin die Markenrechte am Namen Monopoly.

Charles Darrow soll Monopoly 1930 nach eigenen Angaben als Zeitvertreib für die lange Zeit der durch die Weltwirtschaftskrise verursachten Beschäftigungslosigkeit entwickelt haben.[1] Kritiker dagegen sehen eine große Übereinstimmung, selbst in Schreibfehlern, mit dem damals schon bekannten Atlantic City Board von Ruth Hoskins, das wiederum relativ nahe an der Ur-Version von Magie ist, während zeitgleich in Spiel- und Bildungskreisen diverse modifizierte Varianten kursierten, z. B. unter dem Titel Finance. Schon kurze Zeit nach dem Start seiner Aktivitäten konnte Darrow erste Exemplare, die er zunächst in reiner Handarbeit herstellte, an Freunde und Nachbarn verkaufen.

Nach den ersten Verkaufserfolgen ließ sich Darrow 1933 seine Urheberrechte schützen, aus seinem Spielbrettdesign stammen viele noch heute bekannte Elemente. Doch die ursprünglichen Muster sind aus den Akten des United States Copyright Office verschwunden.[3] Darrow versuchte 1934 mehrfach, das Spiel zu verkaufen, wurde jedoch stets abgewiesen. Auch die Manager von Parker Brothers, dem damals größten Hersteller von Brettspielen, lehnten es ab, das Spiel in ihr Sortiment aufzunehmen. Sie begründeten dies mit „52 grundsätzlichen Fehlern“ des Spiels,[4] darunter der langen Spieldauer, komplizierten Spielregeln und dem Fehlen eines Zielpunktes (die Mitspieler müssen fortwährend im Kreis laufen). Nach der Ablehnung vermarktete Darrow das Spiel – mit leicht geänderten Spielregeln – weiterhin selbst.[1] Als er eine kleine Auflage seines Spiels 1934 an ein Kaufhaus in Philadelphia verkaufen konnte, wurde die Nachfrage so groß, dass sich der Erfolg bis 1935 auch zu Parker herumsprach: Die Firma half Darrow, sich ein Patent für das Spiel zu sichern, und erwarb am 5. November 1935 die Rechte an Monopoly. Die Verkaufszahlen des Spiels entwickelten sich zunächst weiterhin sehr erfolgreich.

1936 verhängte Parker angesichts gewisser Rückgänge beim Absatz einen Produktionsstopp, da er einen weiteren schnellen Absatzeinbruch erwartete. Die Absätze dagegen zogen in der Folge wieder deutlich an, so dass sich Parker entschließen konnte, die Produktion des Spiels wieder aufzunehmen.

Das Spiel wurde in der Folge in zahlreichen nationalen Versionen (s. u.) umgesetzt und auf die Märkte gebracht, so dass es zu einem internationalen Klassiker werden konnte.

Spielablauf, Ziel, Gewinn

Monopoly wird mit zwei bis acht Spielern gespielt. Jeder Spieler erhält ein festgelegtes Startkapital (in der Regel 1500 € in der gängigen deutschen Grundversion) und besitzt eine Spielfigur, die sich zyklisch im Uhrzeigersinn auf dem Spielbrett wie in einer Stadt bewegt. Dann wird mit Spielgeld investiert oder gehandelt. Es gibt kein negatives Vermögen. Die Spieler kommen im Uhrzeigersinn an die Reihe. Der jeweilige Spieler wickelt folgende Schritte ab:

  • Würfeln und die Figur bewegen,
  • je nach Art des erreichten Feldes bestimmte Aktionen ausführen:
    • Ausführen von Karten-Aktionen,
    • An- und Verkäufe von Grundstücken,
    • Miete an Mitspieler zahlen,
    • ein eigenes Grundstück durch Häuser oder Hotel aufwerten oder
    • Steuern bezahlen, Einnahmen erhalten und andere Sonderaktionen.

Wenn ein Spieler im Gefängnis sitzt, darf er seine Figur nicht bewegen, kann aber weiterhin Häuser bauen, Grundstücke kaufen oder verkaufen und sogar Miete kassieren.

Das Ziel des Spieles ist es, als Einzelner am (evtl. zeitlich vorab festgesetzten) Ende das größte Vermögen zu besitzen. Ein Spieler, dessen Privatvermögen auf Null gefallen ist, scheidet aus dem Spiel aus. Die verbleibenden Spieler fahren fort. Es kann eine relativ ausgeglichene Spielsituation entstehen, in der die Mitspieler unendlich weiterspielen könnten, ohne Bankrott zu gehen. Zum Vermögen zählt das Bargeld, sowie jedes Haus und jedes Hotel mit dem halben Kaufpreis. Das Spiel endet auch dann, wenn nur noch ein Spieler übrig ist. Die Bank kann niemals pleite gehen. Ist in ihr kein Geld mehr enthalten, so besagen die Monopoly-Regeln, dass man Zettelchen mit dem entsprechendem Wert schreiben soll.

Die Ereigniskarten können neben dem Würfeln als Zufallselement angenehme und unangenehme Überraschungen bieten. Eine Karte ist zu ziehen, wenn man auf ein Ereigniskartenfeld gelangt. Von Zahlung eines geringen Geldbetrages (z. B. auf Grund „zu schnellen Fahrens“) über Geldgeschenke bis zur Renovierungspflicht für alle Häuser (die schnell zum Ruin des reichsten Spielers führen kann) ist ein breites Spektrum an Ereignissen vorhanden.

Badstraße bis Schlossallee

Die Spielfelder tragen Straßennamen und haben unterschiedliche Mietpreise. Je zwei oder drei Straßen haben dieselbe Farbe; diese Farbgruppen repräsentieren Stadtviertel mit ähnlichem Mietpreisniveau. Die Reihenfolge der Straßen auf dem Spielplan zeigt einen stetig steigenden Mietwert an. Daher besitzt in der in der deutschen Grundversion die „Badstraße“ den geringsten Wert, die „Schlossallee“ hingegen den höchsten:

Monopoly, deutsche Grundversion
Frei Parken   Theater-   
straße
(360 €)
Ereignis-
feld
  Museums-  
straße
(360 €)
Opernplatz
(400 €)
Nord-
  bahnhof  
(500 €)
Lessing-
straße
(440 €)
Schiller-
straße
(440 €)
Wasserwerk
(80 €)
Goethe-
straße
(440 €)
Gehe ins
Gefängnis
                 
Berliner Straße
(320 €)
   Monopoly    Rathausplatz
(520 €)
Wiener Straße
(280 €)
      Hauptstraße
(520 €)
Gemeinschafts-
feld
Gemeinschafts-
feld
Münchner Straße
(280 €)
      Bahnhofstraße
(560 €)
Westbahnhof
(500 €)
Hauptbahnhof
(500 €)
Neue Straße
(240 €)
   Ereignisfeld
Hafenstraße
(200 €)
      Parkstraße
(700 €)
Elektrizitätswerk
(80 €)
Zusatzsteuer
Seestraße
(200 €)
      Schloßallee
(1000 €)
Gefängnis       Ereignisfeld    Süd-
bahnhof (500 €)
Einkommen-
steuer
   Gemein- schaftsfeld    ⇐ LOS
Poststraße
(160 €)
Elisenstraße
(120 €)
Chaussee-
straße
(120 €)
Turmstraße
(80 €)
Badstraße
(40 €)

Wenn ein Spieler die Straße eines Mitspielers erreicht, hat er diesem Miete zu entrichten. Ist die Straße bebaut, erhöht sich die Miete ganz wesentlich. Wenn ein Spieler alle Straßen einer Farbe besitzt, wird die Miete für unbebaute Grundstücke verdoppelt, außerdem darf er erst dann Häuser auf diese Grundstücke bauen. Auf einer Straße mit 4 Häusern entsteht beim Kauf des fünften Hauses ein Hotel. Innerhalb einer Farbgruppe muss die Bebauung gleichmäßig erfolgen.

Nichtoffizielle Varianten der Spielregeln

Es gibt etliche Abwandlungen der offiziellen Spielregeln; folgende Varianten sind dabei besonders verbreitet:

  • Verzicht auf die Versteigerung von Straßen und anderen Besitzrechten, wenn sie nicht von dem Spieler, der sie als erster erreicht, gekauft werden. Sie können dann vom nächsten das Feld erreichenden Spieler erworben werden.
  • Stundung von eigentlich zu zahlenden Geldern unter den Spielern. Der Spielablauf kann sich dadurch insgesamt verlängern.
  • Verleihen oder Stundung von Geldbeträgen unter den Spielern unter Anwendung eines ausgehandelten Zinssatzes.
  • Rückgabe von Häusern oder Hotels an die Bank gegen Erstattung des vollen Kaufpreises.
  • Tausch oder Überlassung (gegen Verzicht auf Mietforderungen) unter den Spielern auch von Straßengruppen einschließlich der darauf errichteten Gebäude (während diese nach den Spielregeln eigentlich an die Bank zurückgegeben werden müssten).
  • Vereinbarung über Verzicht auf Mietforderungen aus dem (oft auch nur einmaligen oder jedenfalls auf eine bestimmte Anzahl begrenzten) Betreten bestimmter (bebauter) Straßen als Bestandteil eines Tauschgeschäfts (das oft auf eine vom Gegner nicht bezahlbare Mietforderung zurückgeht).
  • Hypothekarisches „Umdrehen“ nichtbebauter Straßen und spätere Rückzahlung des von der Bank dafür erhaltenen Kredits ohne Berechnung der spielregelgemäßen Zinsen.
  • Alle eigentlich an die Bank zu leistenden Zahlungen außer den Kosten für erworbene Straßen und Häuser, also Steuern nach den entsprechenden Feldern sowie aufgrund von Ereignis- und Gemeinschaftskarten zu leistende Zahlungen werden in die Mitte des Spielfeldes gelegt. Diesen Banknotenstapel erhält dann jeweils der Spieler, der als nächstes auf das Feld „Frei Parken“ kommt. Diese Variante kann den Verlauf der ersten Spielphase beschleunigen, da den Spielern mehr Bargeld für den Kauf von Straßen und Häusern zur Verfügung steht. Die Spieldauer wird insgesamt eher verlängert, vor allem, wenn nur (noch) zwei Spieler im Spiel sind. Auch die in den Spielregeln nicht vorgesehene Situation der Bank, die nach Auszahlung des standardmäßigen Vorrates über keine Geldreserven mehr verfügt, kann vorkommen. Eine Variante dazu sieht vor, dass vor Spielbeginn schon ein Grundbetrag aus der Bank in die Mitte gelegt wird; die einzelnen Zahlungen der Spieler kommen dann hinzu. In manchen Fällen wird auch dieser Grundbetrag jedes Mal erneuert, wenn ein Spieler den Gesamtbetrag erhalten hat.
  • Nach den offiziellen Spielregeln bekommt jeder Spieler jedes Mal, wenn er über „Los“ kommt, von der Bank eine feste Summe als Gehalt ausgezahlt. Die Variante besteht hier darin, die doppelte Summe an die Spieler zu zahlen, die nach ihrer gewürfelten Zahl (teilweise auch durch Ereignis- oder Gemeinschaftskarte) direkt auf das „Los“-Feld kommen. Die Gesamtgeldmenge im Besitz der Spieler steigt dadurch mit den schon erwähnten Folgen.
  • Kauft ein Spieler Straßen einer Farbe, sind alle anderen Straßen dieser Farbe für ihn reserviert. Kommen andere Spieler auf noch nicht von ihm gekaufte Straßen, werden diese aber nicht versteigert. Diese Variante beschleunigt das Spiel, da der Handel zwischen den Spielern umgangen wird und es schneller zu Monopolen kommt. Für Bahnhöfe und Werke gilt diese Regel nicht.
  • Man erlaubt den Spielern, Häuser auf eigene Straßen zu bauen, ohne zuvor alle Straßen dieser Farbe besitzen zu müssen. Auch so kann der Handel zwischen den Spielern umgangen werden.
  • Kommt ein Spieler mit einem Pasch auf eine Straße eines anderen Spielers, muss er keine Miete zahlen.
  • Anstatt beim Werfen des dritten Paschs in Folge in das Gefängnis zu müssen, wird an den Spieler ein vorher festgelegter Betrag von der Bank gezahlt. Bei anderen Varianten zahlen die anderen Spieler dem jeweiligem Spieler den Betrag bzw. dieser muss ihn den übrigen Spielern zahlen.

Versionen und Varianten

Deutschland

[5] Die erste deutsche Ausgabe, die in den 1930er Jahren (vermutlich nach dem Erfolg in den Vereinigten Staaten seit 1935) auf den Markt kam, wurde 1936 in der Lizenz von Schmidt Spiele vertrieben. Sie enthielt als teuersten Straßennamen „Insel Schwanenwerder“. In diesem Berliner Nobelviertel wohnte auch der nationalsozialistische Propagandaminister Joseph Goebbels. Er soll das Spiel 1936 offiziell wegen seines „jüdisch-spekulativen Charakters“ verboten haben,[6] andererseits soll es ihm dabei mehr um die teuerste Straße „Insel Schwanenwerder“ gegangen sein, wohin in der Zeit des Nationalsozialismus zahlreiche Nazi-Funktionäre zogen. In der neu aufgelegten westdeutschen Monopolyversion von 1953 ging man allen damit verknüpften Problemen aus dem Weg, indem man fiktive Allerwelts-Straßennamen wie Schlossallee oder Goethestraße verwendete. Auch die Geldbezeichnung wechselte von RM auf DM. Seit Mitte der 1960er wurde das Spiel in Frankreich produziert. Nachdem Parker Brothers von 1968 von General Mills übernommen wurde, wurde die Lizenz für Schmidt Spiele nicht erneuert und das Spiel erschien zwischen 1968 und 1975 bei der in Vielbrunn ansässigen Spielwarenhersteller Brohm Spielwaren (Georg Brohm).[7] Auch diese Spiele wurden in Frankreich produziert. Ab 1975 wurden die Spiele dann unter dem Label Parker Brothers hergestellt.

In der DDR war das Spiel nicht erhältlich, die Einfuhr war – auch im „Westpaket“ – verboten. Mittlerweile ist auch die Originalversion mit den Berliner Straßennamen (Huttenstr., Turmstr., Chausseestr., Invalidenstr., Alt-Moabit, Schönhauser Allee, Prenzlauer Allee, Neue Königstr., Alexanderstr., Landsberger Str., Große Frankfurter Str., Köpenicker Str., Warschauer Str., Wiener Str., Oranienstr., Gitschiner Str., Belle-Alliance-Str., Friedrichstr., Leipziger Str., Unter den Linden, Grunewald, Insel Schwanenwerder; Lehrter Bhf., Bhf. Alexanderplatz, Görlitzer Bhf., Potsdamer Bhf.) aus den dreißiger Jahren wieder erhältlich.

Die Geldwerte der deutschen Ausgaben wurden bis 1998 in DM ausgezeichnet.

Im Herbst 2005 erschien eine Version des Spiels namens „Monopoly Heute“, es ist eine Berlin-Ausgabe. Ein paar Wochen danach erschien „Monopoly Banking“, ebenfalls mit Berliner Straßennamen, in dem aber mit Kreditkarte und Kartenlesegerät statt mit Bargeld bezahlt wird. Auch finden sich hier aktuellere Straßennamen und neue Ereigniskarten.

Im Januar 2007 begann auf der Website des deutschen Herstellers eine Internetabstimmung, bei der zuerst 38 und später 41 Städte für die im September 2007 erschienene Ausgabe Monopoly Deutschland zur Wahl standen. Aachen, Jena und Saarbrücken kamen nach Wahlbeginn noch hinzu. Die bestplatzierten 22 Städte wurden übernommen. Außerdem wurden Wasser- und Elektrizitätswerk durch Anlagen für erneuerbare Energieerzeugung wie Solar- und Windkraftanlagen ersetzt. Die Städte wurden auf dem Spielbrett in der Reihenfolge des Wahlergebnisses angeordnet. Die Städte auf dem Spielfeld sind in aufsteigender Reihenfolge:

Heidelberg, Mannheim, Regensburg, Bielefeld, Münster, Düsseldorf, Würzburg, Schwerin, München, Bremen, Köln, Leipzig, Frankfurt am Main, Jena, Lübeck, Chemnitz, Augsburg, Hamburg, Halle, Aachen, Berlin und Saarbrücken. Die Bahnhöfe sind Nürnberg, Köln, Hamburg und Leipzig zugeordnet.

Der Spieleverlag Winning Moves bringt in Lizenz die deutsche Städteedition und einige Editionen von Städten und Regionen heraus.

Schweiz

Ab ungefähr 1940 brachte Carlit Monopoly im englischen Design von Waddingtosn in der Schweiz heraus. Ab 1968 brachte Carlit dann eine direkt bei Parker Brothers lizenzierte Version heraus. Nach der Übernahme von Carlit durch Ravensburger wurde das Spiel noch bis ca. 1990 von Carlit/Ravensburger vertrieben. Ab 1991 wird das Spiel in der Schweiz direkt von Hasbro unter dem Label Parker Brothers vermarktet.[8] In der Schweiz wird Monopoly in einer lokalen Version vertrieben, die Schweizer Städtenamen in Kombination mit echten Straßen beziehungsweise Plätzen verwendet. Der höchstpreisige Ort war dabei lange Zeit der Paradeplatz in Zürich, der billigste der Churer Kornplatz. In der neuesten Version seit September 2007 werden nicht mehr Städtenamen in Kombination mit Straßen verwendet, sondern Schweizer Kantone. Das teuerste Feld ist der Kanton Uri, das günstigste Schaffhausen. Die Zuteilung wurde durch eine öffentliche Internet-Abstimmung bestimmt.[9] Das Spielmaterial (Brett und Karten) ist durchgehend zweisprachig (deutsch und französisch).

Österreich

In Österreich wurde 1936 von Schowanek das Spiel Business verlegt. Dieses Spiel war ähnlich wie Monopoly, auch wenn das Spielbrett einige Änderungen enthielt; als Spielmaterial dienten vier hölzerne Spielfiguren und statt Banknoten wurden Holzmünzen verwendet.[10] 1937 stellte die Wiener Druckerei Stockinger und Morsack (Stomo-Spiele) das Spiel Spekulation her.[10] Aus diesem Spiel entwickelte sich ca. 1940/41 das Spiel DKT – Das kaufmännische Talent. Bei DKT werden reale Straßennamen aus den österreichischen Landeshauptstädten verwendet. Die Regeln von DKT heben sich teils deutlich von den gängigen Monopoly-Regeln ab. Piatnik lizenzierte Monopoly für Österreich und wahrscheinlich im Zeitraum zwischen 1961 und ungefähr 1990.[10] Seit ca. 1991 wird Monopoly auch in Österreich von Hasbro unter dem Label Parker Brothers vertrieben.

Luxemburg

In Luxemburg gab es im Jahr 2000 eine Edition mit den Luxemburger Ortschaften Echternach, Wiltz, Bartringen, Junglinster, Niederanven, Diekirch, Mondercange, Bascharage, Walfferdange, Mamer, Mersch, Kayl, Ettelbrück, Schifflange, Bettemburg, Hesperdange, Samen, Redange, Dudelange, Differdange, Esch/Alzette und natürlich Luxemburg. Auf dem Spielbrett sind Luxemburger Wahrzeichen zu sehen wie z. B. der Hauptsitz der Sparkasse, Schloss Vianden und das Europagebäude. Die Auflage war sehr klein, so dass das Spiel schnell ausverkauft war. Es ist nicht bekannt, ob es eine Neuauflage geben wird.

Europa

Es wurde auch eine Europa-Version mit den Straßennamen aus europäischen Hauptstädten aufgelegt.

Weltedition

Für die Weltedition (World Edition) konnte auf der Website von Hasbro[11] abgestimmt werden, welche 22 von 70 vorgeschlagenen Metropolen es aufs Brett schaffen sollten. Montreal wurde zur teuersten Stadt gewählt, das polnische Gdynia zur billigsten.[12]

Anti-Monopoly und der Streit um den tatsächlichen Erfinder

1974 entwickelte Ralph Anspach ein Spiel namens Anti-Monopoly. Die Firma General Mills, welche Parker Brothers inzwischen übernommen hatte, reagierte auf dieses Spiel wie auf andere dieser Art vorher, und versuchte es vom Markt zu klagen. In einer langjährigen Auseinandersetzung setzte sich Ralph Anspach jedoch letztlich durch. Als Ergebnis dieser Klage musste General Mills eingestehen, dass Charles Darrow nicht der Erfinder von Monopoly ist, sondern dass es sich bei diesem Spiel um eine Kopie des seit 1904 im Umlauf befindlichen The Landlord’s Game handelte, das von Elizabeth Magie Phillips erfunden wurde, beziehungsweise, dass es bereits vor 1930 Spiele mit demselben Namen und Spielprinzip gab (explizit erwähnt wird Atlantic City Monopoly). Ein nahezu identisches Spiel namens Finance war bereits seit 1932 im Handel, bevor es von Parker Brothers aufgekauft wurde.

Spätere Abwandlungen

Von Monopoly gibt es mehrere von Parker lizenzierte Ausgaben, z. B. das MAD-Spiel. Abwandlungen des Spiels unter Beibehaltung wesentlicher Spielzüge waren später z. B. „Hotel“, „Mankomania“, „Shalom“ und „Überholen ohne Einzuholen“.

Monopoly als Computerspiel

Außerdem existieren verschiedene Umsetzungen als Computerspiel, die entweder eine originalgetreue Simulation des Brettspiels sind (wie z. B. das Open-Source-Spiel Atlantik) oder lediglich einige aus dem Spiel bekannte Elemente aufgreifen, ansonsten aber ein anderes Hauptziel haben (wie z. B. Monopoly Tycoon).

Monopoly in den Medien

  • Der Sänger Franz Josef Degenhardt nahm das Spiel in einem seiner Lieder in dem Album Wallfahrt zum Big Zeppelin kritisch unter die Lupe, als er darin eine wahre Episode schilderte, die am 26. Januar 1970 in Berlin stattfand und in deren Verlauf zwei Personen beim Monopolyspiel in Streit gerieten und den Tod fanden.
  • 1984 äußerte Klaus Lage im Refrain seines Lieds Monopoli[13] bildliche Kapitalismuskritik mit den Worten „Wir sind nur die Randfiguren in einem schlechten Spiel […] Und die in der Schlossallee verlangen viel zu viel.“
  • Im Lied Laß uns das Ding Drehen auf der LP RIO I. von Rio Reiser, erschienen im November 1986, heißt es: „Laß uns das Ding drehen, laß uns über Los gehen. Es ist nicht schlecht, es ist nicht schlecht, zwar nur Papier, aber’s ist echt“.
  • Hasbro plant zusammen mit Universal Pictures Monopoly zu verfilmen. Als Regisseur ist Ridley Scott im Gespräch.[14]

Literatur

  • Erwin Glonnegger: Das Spiele-Buch: Brett- und Legespiele aus aller Welt; Herkunft, Regeln und Geschichte. Drei-Magier-Verlag, Uehlfeld 1999, ISBN 3-9806792-0-9.
  • Philip Orbanes: The Monopoly Companion: The Player's Guide: The Game from A to Z, Winning Tips, Trivia. Adams Media Corporation, 1999, ISBN 1-580-621-759.

Weblinks

Mathematische Untersuchungen zu Monopoly (die Häufigkeiten der Straßen betreffend):

Einzelnachweise

  1. a b c Monopoly History (deutsch) auf hasbro.com. Vgl. Monopoly History (englisch) auf hasbro.com; sowie dort die Monopoly Timeline (englisch).
  2. Vgl. die Übersicht über frühe Versionen: Thomas Forsyth: Monopoly and Landlord's Game. A Historical Review auf: tt.tf, 2008.
  3. Ralph Anspach: The Billion Dollar Monopoly Swindle. 2. Aufl., Xlibris Corporation, 2000, ISBN 0-7388-3139-5, S. 148f.
  4. Die „fifty-two fundamental playing errors“ sollten zur Entmutigung Darrows dienen, vermutet Philip E. Orbanes: The Game Makers: The Story of Parker Brothers. Harvard Business School Press, 2004, ISBN 1-59139-269-1, S. 92.
  5. deutsche Monopoly-Ausgaben bei muurkrant.nl (englisch)
  6. Vgl. zur kritischen Rezeption im Nationalsozialismus: Jenny Stewart: Alles schreit in Amerika nach dem neuesten Spiel: Monopoly! Man spielt einen Wunschtraum: reich werden! In: Die Grüne Post, 13. Dezember 1936 (PDF, 133 KB).
  7. deutsche Standard-Monopoly-Ausgaben bei Roland Klose
  8. Schweizer Monopoly-Versionen bei muurkrant.nl (englisch)
  9. Vgl. Internet-Abstimmung des Schweizer Fernsehens.
  10. a b c Österreichische Standard-Monopoly-Ausgaben bei muurkrant.nl (englisch)
  11. hasbro.com/games/kid-games/monopoly/
  12. Montreal “passes go” to claim the top spot on Global Monopoly Game Board auf hasbro.com.
  13. Vgl. die Liste der Singles von Klaus Lage.
  14. Mike Oelerich: Wer bekommt die Bahnhöfe? Monopoly-Kinofilm in Planung! Auf: widescreen-vision.de, 21. Februar 2008; zuletzt abgerufen am 24. Februar 2008.

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