- Gilbert Hérail
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Gilbert Hérail (auch Gilbert Erail; † 20. Dezember 1200) war ab Februar 1193 der zwölfte Großmeister des Templerordens.
Er stammte aus Aragonien und trat in jungen Jahren dem Templerorden bei. Er blieb in den Ordensprovinzen Provence und Aragonien, wo er an der Reconquista gegen die spanischen Mauren teilnahm. Spätestens 1190 leitete er die Ordensprovinz. 1193 nach dem Tod Roberts de Sablé wurde er zum Großmeister gewählt.
Gilbert wurde als Förderer des Friedens zwischen Christen und Muslimen bekannt, auch wenn manche mit dieser Politik nicht einverstanden waren und ihm Verrat vorwarfen.
Während seiner Amtszeit stiegen die Spannungen zwischen Templer- und Hospitaliterorden. Papst Innozenz III. bevorteilte damals die Hospitaliter, da er den Templern nicht vergeben konnte, dass sie diplomatische Abkommen mit dem ägyptischen Sultan al-Adil I. schlossen.
Gilbert kümmerte sich auch um die Konsolidierung der Besitzungen des Ordens in Frankreich und Apulien.
In Spanien nahmen die Templer aktiv an der spanischen Reconquista teil und erhielten 1196 etwa die Festung Alhambra von König Alfons II. von Aragonien als Belohnung für ihre Schlachterfolge.
Literatur
- Christian Vogel: Das Recht der Templer. Ausgewählte Aspekte des Templerrechts. Lit, Münster 2007, ISBN 3825807762.
- Malcolm Barber: The new knighthood. A history of the Order of the Temple. Cambridge University Press, 1995, ISBN 0521558727. (englisch)
Vorgänger Amt Nachfolger Robert de Sablé Großmeister des Templerordens
1193–1200Philippe du Plessiez
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