Gioacchino Greco

Gioacchino Greco

Gioachino Greco (* um 1600 in Kalabrien; † 1634 in „Indien“, vermutlich auf den Westindischen Inseln) war der bedeutendste Schachmeister des 17. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der um 1600 in Kalabrien geborene Greco steht am Schluss des „Goldenen Zeitalters“ des italienischen Schachs. Bereits 1619 machte er in Rom von sich reden, als er gegen mehrere führende Meister spielte und gewann. In diesem Jahr schrieb er auch seine erste Abhandlung über das Schach mit von ihm kommentierten Partien.

Das Neue an seinen Schachschriften war, dass er intuitiv das Wesen des Kombinationsspiels erfasste. Er widmete sich besonders dem Figurenspiel und seinen taktischen Möglichkeiten und fand wundervolle Kombinationen und überraschende Wendungen, die er auch in seinen Partien demonstrierte. Heute zählen sie zum Rüstzeug jedes Turnierspielers, damals waren sie bahnbrechend. Ein von Greco gefundenes Kombinationsmotiv gegen die Rochadestellung, in seiner Partiensammlung aus dem Jahre 1619 enthalten, ist unter dem Begriff „Grecos Matt“ in die Schachgeschichte eingegangen.

Im Jahre 1621 fuhr Greco nach Frankreich und widmete in Nancy eine Kopie seines Buches dem Herzog von Lothringen. In Paris gewann er beim Schachspiel dank seiner hervorragenden Spielkunst 5000 Scudi, ein Vermögen für damalige Verhältnisse. Alles Geld wurde ihm jedoch bei einer Reise nach London durch einen Raubüberfall wieder abgenommen.

Im Jahre 1625 überarbeitete Greco seine Abhandlung, erwähnte erstmals die neue Form der Rochade, die der heutigen entspricht, und fügte eine reichere Zusammenstellung von Endspielen und Partieanalysen hinzu. Das überarbeitete Handbuch erschien erst nach seinem Tode.[1]

Über Madrid begab er sich nach „Indien“, womit wahrscheinlich die Westindischen Inseln und speziell die Antillen gemeint sind. Dort starb er 1634. Sein Vermögen vermachte er den Jesuiten. Sein Schachbuch wurde später in viele Sprachen übersetzt und in vielen Auflagen gedruckt. Grecos Einfluss auf das Schach in Europa hielt über mehrere Jahrhunderte an.

Einzelnachweise

  1. J. Gizycki: Schach zu allen Zeiten. 1. Auflage, Zürich 1967, S. 28f.

Werkausgaben

Literatur

Weblink


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