Giorgio Benigno Salviati

Giorgio Benigno Salviati

Juraj Dragišić (lat. Georgius Benignus, ital. Giorgio Benigno Salviati; * 1445 in Srebrenica, Königreich Bosnien, heute Bosnien-Herzegowina; † 1520 im Kirchenstaat, heute Italien) war ein kroatischer Franziskaner, Bischof, Titularerzbischof, bedeutender Theologe und Philosoph.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Juraj Dragišić wurde im Jahre 1445 im heutigen Srebrenica geboren. Die Schulausbildung erhielt er im damaligen Franziskaner-Vikariat der heutigen Franziskanerprovinz Bosnien.

Während der Eroberung des heutigen Staatsgebietes von Bosnien-Herzegowina, durch die Osmanen im Jahre 1463, floh Dragišić im Alter von 18 Jahren westwärts in die bosnische Stadt Jajce. Gemeinsam mit seinem Ordensbruder, genannt Ivan vom See, von Jajce nach Zadar. Trotz seines jungen Alters war er bereits Diakon gewesen.

Leben

Im September 1464 nahm sie ihr franziskanischer Ordensgeneral nach Italien mit, wo sie im Franziskanerkloster von Ferrari ihre theologischen und philosophischen Studien fortsetzen konnten. Juraj Dragišić setzte seine Studien in Pavia, Bologna und Padua weiter fort. Im Jahre 1469 wurde er zum römisch-katholischen Priester geweiht.

In der Epoche waren zwei Strömungen im Franziskanerorden stark vertreten gewesen, eine eher klösterlich-kontemplantive oder eine eher pastoral ausgerichtete. Aufgrund der Hingabe zum Studium, kann Dragišić der ersten Strömung zugerechnet werden. Hinzu kommt, dass seine Oberen dazu neigten, ihn zum weiteren Studieren zu motivieren. Im Jahre 1469 kam er nach Rom. Dort lernte er den aus Trapezunt nach Rom emigrierten Kardinal Basilius Bessarion kennen, der ein ausgezeichneter Kenner der Griechischen Philosophie und griechisch-orthodoxen Theologie war.

Es wird angenommen, dass Basilius Bessarion dem urbiner Herzog Federico da Montefeltro Dragišić als Mentor für dessen Sohn vorschlug, zudem war Dragišić mit der Großfamilie Felici befreundet gewesen. Dragišić setzte erneut seine Studien an der Universität Oxford und an der Sorbonne in Paris fort. Er blieb bis in das Jahr 1482 in Frankreich. Kurzfristig besuchte er das Heilige Land, und kehrte danach nach Italien in die Stadt Florenz zurück, wo er sich im Kloster Heilig Kreuz, an der dortigen Hochschule auf seine Professur vorbereitete und diese dort erlangte. Ab dem Jahre 1488 wurde er Leiter der klösterlichen Hochschule.

In Florenz lernte er die bedeutende Familie der Salviati kennen, die ihn förmlich adoptierte. Fortan wurde/wird Dragišić in Geschichtsquellen als Salviati geführt und aufgelistet. In Florenz hatte er viele Bewunderer, darunter auch Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici. Als Florenz im Jahre 1494 französisches Hoheitsgebiet wurde, kehrte Dragišić kurzfristig in seine Geburtsstadt Srebrenica zurück. Danach ging er in die Republik Dubrovnik. Dort war er unter anderem als Dozent tätig.

Bischof

Im Jahre 1500 kehrte er nach Rom zurück und lehrte an der Universität La Sapienza, deren Direktor er später wurde. 1507 wurde Dragišić Bischof in Cagli und 1512 Titularerzbischof von Nazaret. Er war Teilnehmer am Fünfte Laterankonzil. Als päpstlicher Legat verweilte Dragišić am Hofe Maximilians I. in Innsbruck. Im Jahre 1514 legte Dragišić die Reform des Julianischen Kalenders vor, die durch Papst Gregor XIII. mit dem Gregorianischen Kalender umgesetzt wurde. Im Jahre 1515 wurde Dragišić der Häresie bezichtigt, unter anderem setzte sich in der Zeit Erasmus von Rotterdam für Dragišić ein.

Juraj Dragišić verstarb im Jahre 1520.

Wissenschaftliche Tätigkeiten

Dragišić zeichnete sich durch seinen Wissenshunger und dem Streben nach einer höherer innerkirchlichen Position aus. Zu seinen wissenschaftlich theologisch-philosophischen Hauptwerken werden die Propeheticae solutiones, Fridericus, de animae regni principe und De natura coelestium spirituum quos angelos vocamus (De natura angelica) gezählt.

Propeheticae solutiones

Das Schaffen dieses Werkes wurde durch das Leben und Wirken von Girolamo Savonarola inspiriert. Gezielt versuchte Juraj Dragišić, das Leben und Wirken Savonarolas als wahrheitsliebend und wahrhaft darzustellen und zu belegen. Besonders die Thematik über Prophezeiungen ist der Mittelpunkt des Werkes. Für Dragišić bedeuteten diese, eine stetige mögliche Realität, abgesehen von der Ansicht, dass "älteren" Prophezeiungen eher eine höhere Wahrheitstreue entgegengebracht wurde. Dragišić verteidigte zudem seine These damit, dass Gott niemand die Offenbarung des Zukünftigen verbieten könne. Für Gott ist eine Offenbarung der Zukunft evident, so Dragišićs These. Der wahrhafte jüdisch-christliche Prophet sei durch Gott dafür beschenkt und vernunftmäßig durch das Gesehene "in visione". Dieser Schau wäre die Vernunftfähigkeit die elementare Voraussetzung.

Fridericus, de animae regni principe

In diesem Werk bearbeitet Dragišić die menschliche Willensfreiheit. Dabei beurteilt Dragišić zudem den Willen und die Vernunft.

De natura coelestium spirituum quos angelos vocamus (De natura angelica)

In diesem Werk richtet sich Dragišić ganz der Angelologie. In seinem Werk setzt er sich mit der Existenz von Engeln auseinander. Deren Anzahl und der Möglichkeit ihrer Offenbarung und dem Erkennen dieser.

Siehe auch

Weblinks


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