Giovan Maria Giocci

Giovan Maria Giocci
Julius III. - Portrait von Scipione Pulzone

Julius III. (* 10. September 1487 in Rom; † 23. März 1555), eigentlicher Name Giovanni Maria Ciocchi del Monte, war vom 7. Februar 1550 bis 23. März 1555 Papst der katholischen Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und klerikale Karriere

Als Sohn eines bekannten römischen Juristen studierte er selbst Jura und Theologie in Perugia und Siena. 1512 wurde er zum Erzbischof von Manfredonia und 1520 zusätzlich von Pavia ernannt. Zum Kardinal wurde er als Kurialjuristen und Verwaltungsfachmann am 22. Dezember 1536 von Papst Paul III. ernannt.

Er war maßgeblich an den Vorbereitungen des Konzils von Trient beteiligt und wurde dessen erster Vorsitzender. Dort vertrat er deutlich die Interessen des Papstes gegen Kaiser Karl V. Ebenso war er auch der Präsident des Konzils von Bologna.

Pontifikat

Nach dem Tode Pauls III. wurde er als Kompromisskandidat nach einem langen Konklave, das am 29. November 1549 begonnen hatte, zum Papst gewählt. Nach seiner Wahl versuchte er zunächst, die kaiserliche Seite in Italien zu stärken. Nachdem dies erfolglos war, hielt er sich hier politisch zurück. Er führte das Konzil von Trient weiter; in zwei Sitzungen, der 13. und 14. wurde die Dekrete über die Eucharistie, die Beichte und die Krankensalbung verabschiedet.

Sein Pontifikat stand stark im Zeichen des Nepotismus, obwohl er gerade diesen Missbrauch hätte abschaffen sollen. So erhob er in seinem ersten Konsistorium vom 30. März 1550 seinen Adoptivneffen Innocenzo Ciocchi del Monte zum Kardinal, im Konsistorium vom 20. November 1551 seinen Cousin Cristoforo Ciocchi del Monte, den Bischof von Marseille, und in einem weiteren am 22. Dezember 1553 Roberto de’ Nobili, einen Neffen, in den Kardinalsrang. 1553 ordnete er die Verbrennung aller hebräischen Bücher an, was vor allem in Italien zu schweren Verlusten des blühenden hebräischen Druckwesens führte.

Literatur

  • Pierre Bayle: Jules III. Dictionnaire historique et critique. Ausgabe 15, Paris: Desoer, 1820
  • Francis A. Burkle-Young und Michael Leopoldo Doerrer: The Life of Cardinal Innocenzo del Monte: A Scandal in Scarlet, Lewiston, New York: Edwin Mellen, 1997
  • Giovanni Dall'Orto, Julius III. Who's Who in Gay and Lesbian History from Antiquity to World War II. Robert Aldrich und Garry Wotherspoon, London: Routledge, 2001, Seite 234-35
  • J. N. D. Kelly: The Oxford Dictionary of Popes, Oxford: Oxford University Press, 1986

Weblinks


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