Gitarrenriff

Gitarrenriff
Riff aus "Come as You Are" von Nirvana

Ein Riff (maskulin: der Riff)[1] ist ein Begriff aus der Rock-, Pop- und Jazzmusik und bezeichnet eine kurze, prägnante, sich wiederholende Ton- oder Akkordfolge in der Begleitmusik zum Hauptthema eines Musikstücks. Im Jazz ist hierfür auch der Ausdruck Vamp gebräuchlich. Sein Gegenstück im Rhythmus heißt Groove. Beides wird unter dem Oberbegriff Ostinato zusammengefasst, der allerdings hauptsächlich in der klassischen Musik Anwendung findet. Im Gegensatz zum Groove zieht sich ein Riff nicht durch das gesamte Stück, sondern ist auf kleinere Abschnitte beschränkt, prägt aber entscheidend seinen Charakter, sodass es viele Popmusiker mit musikalischem Einfall gleichsetzen.

Der musikalische Begriff leitet sich vom Sprechtheater ab, wo riffing ein Feuerwerk witziger Bemerkungen über ein Thema bezeichnet, also die Ausweitung einzelner Gedanken auf eine strukturierte Abfolge.

Besonders populär sind Riffs in dem Blues verwandten Stilrichtungen wie Blues-Rock und Hard-Rock und auch im Metal. Dort sind sie normalerweise ein bis zwei Takte lang und bestehen aus Einzeltönen oder Zweiklängen (häufig offene Quinten).

Ein rein instrumentaler Riff wird oft als Eingangsphrase oder Übergang zwischen Strophe und Refrain in einen Song eingebaut. Ein bekanntes Beispiel ist „(I Can’t Get No) Satisfaction“ von den Rolling Stones. Weitere Beispiele sind Smoke on the Water (Hörbeispiel) von Deep Purple, „Enter Sandman“ von Metallica, „Walk This Way“ von Aerosmith.

Beispiele für Riffs, die als Begleitung der Singstimme eingesetzt werden, sind „I Feel Fine“ und „Day Tripper“ von den Beatles, „Come as You Are“ von Nirvana, „Hash Pipe“ von Weezer oder „Whatever You Want“ von Status Quo.

In vielen Fällen wird der Riff von der Leadgitarre („Smoke on the Water“), von der Bassgitarre („Another One Bites the Dust“ – Queen) oder von beiden („Day Tripper“) gespielt. Im Soul übernehmen oft auch die Bläser den Riff („I Feel Good“ auch bekannt als „I Got You“ von James Brown). Seltener hört man einen Riff von den Keyboards („Jump“ von Van Halen oder „The Final Countdown“ von Europe).

Weitere bekannte Riffs findet man bei Chuck Berry mit „Johnny B. Goode“, und „Jumpin Jack Flash“ von den Rolling Stones, Count Basie mit „Let’s Jump“; Led Zeppelin mit „Whole Lotta Love“ und „Rock and Roll“, Derek and the Dominos mit „Layla“, John Lee Hooker mit „Boogie Chillun“ und Saga mit „Humble Stance“ (auch hier der Riff vom Keyboard).

In der klassischen Musik, wo der Begriff Motiv üblich ist, könnte man die ersten fünf Takte aus Beethovens fünfter Sinfonie als Riff interpretieren, während der Trommelrhythmus in Maurice Ravels Bolero ein Groove wäre. Ein guter Riff zeichnet sich – jenseits aller theoretischen Betrachtungen – immer durch seine „Unmittelbarkeit“ aus, die den Hörer in ihren Bann zieht.

Siehe auch

Nachweise

  1. Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Bibliographisches Institut, Mannheim 1980.

Weblinks


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