Gliom

Gliom

Als Gliome werden Hirn-eigene Tumoren von höheren Tieren und Menschen bezeichnet, die histologische Ähnlichkeiten mit Gliazellen aufweisen und möglicherweise von Glia-Vorläuferzellen des Zentralnervensystems ihren Ausgang nehmen. Gliome werden nach dem glialen Zelltyp, dem sie histologisch am meisten ähneln (beispielsweise Ependymom, Oligodendrogliom oder Astrozytom) sowie nach ihrer biologischen Wertigkeit (zum Beispiel pilozytisches Astrozytom WHO Grad I, fibrilläres Astrozytom WHO Grad II, anaplastisches Astrozytom WHO Grad III, Glioblastom WHO Grad IV) nach der WHO-Klassifikation der Tumoren des zentralen Nervensystems eingeteilt. Die Gruppe der Gliome besteht aus Astrozytomen, zu denen auch die Glioblastome gehören, Oligodendrogliomen und Ependymomen.

Der Begriff Gliom wurde erstmals von Rudolf Virchow in seiner achtzehnten Vorlesung vom 7. Februar 1863 verwendet. Wesentliche Grundlagen zum heutigen Verständnis von Gliomen lieferten Harvey Cushing und Percival Bailey, welche diese Tumoren aufgrund ihrer histologischen Ähnlichkeiten zu Gliazellen in den 1920er Jahren definierten. James Watson Kernohan führte das Konzept einer biologischen Graduierung 1949 ein und unterteilte Gliome in vier mögliche Grade. Klaus Joachim Zülch fusionierte die Terminologie von Cushing/Bailey mit dem Graduierungskonzept von Kernohan und schuf damit die Grundlagen der heutigen WHO-Klassifikation von Gliomen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass bei intensiver Nutzung von Mobiltelefonen ein um 40% erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Glioms bestehen könnte.[1] Die Angaben stammen von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO, die auf eine Studie aus dem Jahr 2004 verwies.[2][3]

Einzelnachweise

  1. Weltgesundheitsorganisation - Krebsrisiko bei intensiver Handy-Nutzung, sueddeutsche.de, 31. Mai 2011
  2. IARC press release 208 vom 31. Mai 2011
  3. IARC press release 200 zur Interphone Studie vom 17. Mai 2010
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