- Glisczynski
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Gliszczyński oder auch Glisczynski ist der Name eines pommerellischen Adelsgeschlechts. Im Jahr 1374 wurde es mit dem Edelmann Nickil de Glyszyn, nobilis, erstmals urkundlich erwähnt. Die Schreibweise des Namens variiert von Glisczynski, Gliszynski, Glisczinski, Gliczynski bis Gliske.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Herkunft
Das uradelige Geschlecht wird seit dem 14. Jahrhundert in Urkunden von Pommern erwähnt. Es hieß in frühester Zeit von Glissen (de Glyszyn), benannt nach dem Ort Glisno in Pommern. Später wurde daraus der Name Gliszczyński. An der Stelle des heutigen Gliśno Wielkie bestand wahrscheinlich im 13. Jahrhundert die erste Siedlung. Zu dieser Zeit gehörte das Gebiet zum Herzogtum der Pommerellen, ehe um 1310 für einige Jahre dort die Markgrafen von Brandenburg herrschten. Die älteste Aufzeichnung über den Ort stammt aus einer Handfeste aus dem Jahr 1374: Der Edelmann Ritter Nickil von Glissen erhielt am 7. November 1374 das Gebiet um Gliśno vom Ritter Winrich von Kniprode, dem Hochmeister des Ordens der Ritter des Hospitals Sankt Marien des Deutschen Hauses von Jerusalem zur Bewirtschaftung und Verteidigung, die dann nach Nickil benannt wird (von Glissen/Glyszyn = Gliśno). Zeugen der Verbriefung und Versiegelung des Besitzrechtes (Kulmer Recht) waren: Ritter Sweder von Pellant, der Oberste Tressler des Deutschen Ordens, Ritter Heinrich von Grobitz, der Komtur zu Schlochau, Herr Kaplan Niklas und Ritter Baldewin von Frankenhofen, der Komtur zu Tuchel. Nach dem Tod des letzten Pommernherzogs Bogislaw XIV. im Jahr 1637 fiel das Gebiet um Gliśno wieder an das Königreich Polen zurück. Nach den Polnischen Teilungen wurde die Familie in den königlich-preußischen Adelsstand aufgenommen und ihre Mitglieder tragen seitdem das Adelsprädikat „von“ in ihrem Namen.
Linien
Die verschiedenen Zweige der Gliszczyński´s lauten:
- Buchon
- Chamier
- Jutrzenka
- Mrozek
- Szpot
- Zamek
Ferner gibt es Gliszczyńskis, die dem Zweig der Jastrzębiec angehören. Der Stammsitz des Adelsgeschlechts ist ein Gut mit dazugehörigem Schloss in der polnischen Gemeinde Konopnica (Wieluń).
Namensträger
- Hans August von Glisczinski (1803–1886), kgl. preußischer Generalleutnant
- Emil Karl von Chamier Glisczynski (1804–1885), kgl. preußischer Generalleutnant
- Edmund Joseph von Dejanicz Gliszczynski (1825–1896), kgl. preußischer Generalmajor und Mitglied des 18. preußischen Abgeordnetenhauses
- Karl Friedrich Wilhelm von Chamier Glisczynski (1834–1901), kgl. preußischer Generalmajor
- Carl von Chamier Glysczinski (1837–1885), kgl. preußischer Generalmajor
- Anton von Dejanicz Gliszczynski (??–1905), Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses (1882-1898), Mitglied im Reichstag des Norddeutschen Bundes sowie Mitglied des Reichstages im deutschen Kaiserreich (1887-1893).
- Hans von Chamier Glisczinski (1884–1970), deutscher Politiker der Weimarer Republik
- Wolfgang von Chamier Glisczinski (1894–1943), deutscher Generalleutnant
- Bernhard von Glisczynski (1912–1992), deutscher Bauingenieur, Manager und Denkmalschützer
- Götz von Glisczynski (1942–2004), deutscher Jurist und Autor
Literatur
- Gothaische genealogische Taschenbücher der Adeligen Häuser (Genealogisches Handbuch des Adels), Adelige Häuser Teil B, Verlag Justus Perthes, Gotha 1930.
- Hans Harry von Chamier Glisczinski: Geschichte des Geschlechtes (von) Chami(e)r. Teil 1: Geschichte unserer Heimat Pommerellen und ihres Adels. Name und Wappen. Geschichte unseres Geschlechts bis etwa 1700. Regensburg 1950. Teil 2: Geschichte des Zemmener Hauses von etwa 1700 an. Regensburg 1952
- Hans-Georg von Chamier Glisczinski: Zur Geschichte der Familie von Chamier. Vortrag anläßlich des Familientreffens am 5. Oktober 1996 in Potsdam. München 1997
Weblinks
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