- Goldbulle von Rimini
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Mit der 1226[1] datierten Goldenen Bulle von Rimini gewährte der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. zu Rimini (Palazzo del Arengo) dem Deutschen Orden die Gnade der Verleihung der Herrschaft über das Kulmer Land östlich der unteren Weichsel, zwischen dem Gebiet des Herzogs von Masovien und dem noch zu erobernden Gebiet der Preussen. Das Dokument enthielt inhaltlich sowohl den Auftrag zum Kampf gegen die Pruzzen als auch die Zusicherung absoluter Landeshoheit in dem Gebiet, was sich in penibler Regelung der Regalien offenbart. Die Schenkung des Kulmer Landes, teilweise durch Polen bekämpft, wurde vom polnischen Herzog Konrad von Masowien angesichts der Bedrohung durch die Pruzzen anhand des Vertrages von Kruschwitz veranlasst. Die Bulle erklärt, daß das gesamte Land in die Herrschaft des (HRR) Reiches einbegriffen ist.
Das Original zeigt die im Jahre des Herrn tausendzweihundertsechundzwanzig datierte Bulle von Rimini, bezeugt von Erzbischöfen von Magdeburg, Ravenna, Tyrus, Palermo und Reggio, Bischöfe von Bologna, Rimini, Cesena, Mantua und Tortosa, Herzögen von Sachsen und Spoleto, Markgraf von Monferrat und vielen mehr.
Die Goldene Bulle von Rimini korrespondiert mit der Bulle von Rieti des Papstes Gregor IX. und mit dem Vertrag von Kruschwitz des polnischen Herzogs Konrad von Masowien.
Der damalige Hochmeister des Ordens Hermann von Salza war einer der bedeutendsten und engsten Berater des Kaisers Friedrich II.
Die Auslegung der Goldenen Bulle von Rimini zugunsten des Deutschen Ordens wird vor allem von polnischen Historikern bestritten. Hauptargument der Kritik ist die juristische Problematik der Frage, ob ein deutsch-römischer Souverän (Friedrich II.) gemäß damals geltendem Staatsrecht berechtigt war, Gebiete, die nicht seiner unmittelbaren Herrschaft zuzuordnen waren, als Lehen an den Orden zu vergeben.
Literatur
- Tomasz Jasiński: Kruschwitz, Rimini und die Grundlagen des preussischen Ordenslandes. Urkundenstudien zur Frühzeit des Deutschen Ordens im Ostseeraum. Elwert, Marburg 2008, ISBN 978-3-7708-1321-6, (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 63), (Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens 8).
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