Golf IV

Golf IV
Volkswagen
Golf (Typ 1J)
Hersteller: Volkswagen AG
Produktionszeitraum: 1997–2006
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Schrägheck, 3/5-türig
Variant, 5-türig
Cabriolet, 2-türig
Motoren: Ottomotoren:
1,4–3,2 Liter
(55–177 kW)
Dieselmotoren:
1,9 Liter
(50–110 kW)
Länge: 4149–4397 mm
Breite: 1735 mm
Höhe: 1439–1485 mm
Radstand: 2512 mm
R32: 2517 mm
Leergewicht: 1050−1477 kg
Vorgängermodell: VW Golf III
Nachfolgemodell: VW Golf V
Sterne im Euro NCAP-Crashtest[1]
VW Golf IV

Golf IV ist die Bezeichnung für die vierte Baureihe des VW Golf. Er löste 1997 den Golf III ab; 2003 ersetzte ihn in Deutschland der Golf V. In Nordamerika wurde er erst 2006 vom Golf V abgelöst. In Südamerika läuft er noch immer vom Band; in Brasilien erhielt er 2007 ein Facelift. In Kanada wird diese Variante parallel zum Golf V (der dort "Rabbit" heißt) als "City Golf" verkauft. Ebenfalls mit einem Facelift (jedoch mit anderer Optik) versehen wird der Golf IV auch 2007 noch als "Bora HS" in China verkauft.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

  • 1997: Vorstellung des Golf IV mit den Motoren: Benziner: 1.4 16V (75 PS), 1.6 8V (101 PS), 1.8 20V (125 PS), 1.8 20V Turbo (150 PS) und 2.3 VR5 (150 PS). Diesel: 1.9 SDI (68 PS), 1.9 TDI (90 PS) und 1.9 TDI (110 PS).
  • 1998: Einführung 4Motion (Allrad). Cabriolet optisch Golf IV angepasst mit den Motoren: 1.6 (101 PS), 1.8 (75 bzw. 90 PS), 2.0 (116 PS) und 1.9 TDI (90 bzw. 110 PS).
  • 1999: Einführung Pumpe-Düse TDI 1.9 (115 PS) und V6 Benziner (204 PS), Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) in allen Golf serienmäßig. 2.0 8V mit 116 PS löst 1.8 20V mit 125 PS ab.
  • 2000: Einführung 1.6 16V mit 105 PS, 2.3 V5 20V mit 170 PS und 1.9 TDI PD mit 101 bzw. 150 PS; 1.6 8V weiterhin nur lieferbar mit Automatikgetriebe. Cabriolet weiterhin nur lieferbar als 2.0 mit 116 PS und 1.9 TDI mit 90 PS.
  • 2001: Sondermodell 25 Jahre GTI mit 1.8 20V Turbo (180 PS) Motor, Bremsassistent serienmäßig. Erweiterung des von Bosch entwickelten Controller Area Network-Bus-Systems (kurz CAN-Bus) auf die große Konfiguration (nun auch Motor und Kombiinstrument per CAN). Einführung 1.9 TDI PD mit 131 PS
  • 2002: Kopfairbags serienmäßig, Einführung 1.6 FSI mit Benzin-Direkteinspritzung (FSI) und 110 PS, und R32 mit 3,2 Liter VR 6 Motor mit 241 PS, Sondermodell Champ, basierend auf der Ausstattungslinie Basis mit Kopfairbags (etwas später serienmäßig), Sondermodell Pacific, basierend auf der Ausstattungslinie Highline, umschaltbarer Erdgas-Antrieb mit der Verkaufsbezeichnung BiFuel im Variant. 1.9 TDI PD mit 115 PS entfällt. Cabriolet eingestellt.
  • 2003: GT Sport, Sondermodell Edition, Ende der Produktion in Deutschland. Vom Golf IV wurden 4.098.000 Limousinen gefertigt. Start der Produktion in der Volksrepublik China im Joint-Venture-Unternehmen FAW Volkswagen am Standort Changchun.
  • 2004: der R32 wird in den USA angeboten und ist damit der erste Allrad-Golf in den Staaten
  • 2005: weitere Variant-Ableger: Golf Atlantic und Atlantic Style
  • für 2008: Facelift: Frontdesign im Stil des VW Gol, Heckdesign abgeleitet vom VW Golf V

Motoren

Modelle

Golf R32

Golf IV R32
Golf IV R32

Der erste Golf R32 entstand als geplante limitierte Auflage von 5000 Autos auf Basis des Golf IV. Nach dem anfänglichen Erfolg − die Kleinserie war insbesondere aufgrund der Nachfrage in den USA sehr schnell ausverkauft − entschied Volkswagen den R32 in Großserie herzustellen und verkaufte schließlich ca. 35000 Fahrzeuge des Golf IV R32.

Mitte 2003 wurden kleine Veränderungen wie enger geschnittene Sitze, neue Frontscheibe und weitere Kleinigkeiten vorgenommen. Die US-Modelle unterscheiden sich durch einen schwarzen Dachhimmel, serienmäßiges Schiebedach, ein weicheres Fahrwerk, eine 2. Sitznaht, andere Rückleuchten und Seitenmarkierungsleuchten. Zudem werden statt der Xenonscheinwerfer herkömmliche Halogenscheinwerfer verbaut.

Das R in R32 steht für Racing (in Anlehnung an die Motorsportabteilung „Volkswagen Racing“; früher „Volkswagen Motorsport“), die 32 steht für die 3,2 Liter Hubraum des Sechszylindermotors in VR-Bauweise. Der Motor hat vier Ventile pro Zylinder und eine Leistung von 177 kW. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft der Volkswagen in 6,6 Sekunden (mit Direktschaltgetriebe in 6,4 Sekunden), bei 2800 Umdrehungen liegen 320 Newtonmeter an, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 247 km/h, die Abgasnorm ist EU4.

Die zweiflutige Abgasanlage besitzt eine unterdruckabhängige Klappensteuerung. Ab einer Geschwindigkeit vom mehr als 65km/h werden die Abgase über eine Regelklappe, welche über eine Unterdruckleitung mit dem Motor verbunden ist, am Endschalldämpfer vorbeigeleitet, dadurch steigt der Geräuschpegel von 75db auf 84db an. So entsteht ein noch sportlicherer Sound des Sechszylindermotors. Serienmäßig ist der Golf R32 mit einem um 20 Millimeter tiefer gelegten Sportfahrwerk, 225/40-Reifen auf spezifischen 18-Zoll-Alufelgen "Aristo", Sportsitzen mit integrierten Kopfstützen, dem 4Motion-Allradantrieb sowie einem Sechsganggetriebe ausgestattet, optional war unter anderem das wegweisende Doppelkupplungsgetriebe DSG erhältlich.

Äußerlich ist der Kompaktsportwagen Golf R32 zudem durch drei große Lufteinlässe in der Frontschürze, durch tiefe Seitenschweller und durch die beiden Endrohre der Abgasanlage klar vom herkömmlichen Golf zu unterscheiden.

Golf IV GTI

Mit der Einführung des Golf IV (1J) ging abermals eine neue GTI-Generation an den Start. Auch den Golf IV gab es in einer GTI-Version. Dies war aber bei diesem Modell mehr eine Ausstattungslinie wie Comfortline oder Trendline, also werksseitig für einen GTI sehr schlicht gehalten. Zu erkennen ist der IVer GTI an seinen serienmäßigen 16-Zoll-BBS-Alufelgen im Kreuzspeichendesign sowie dem Armaturenzierrat in Vogelaugenahorn. Außerdem weist er etwas bequemere Recaro-Sitze, teilweise mit längenverstellbarer Beinauflage, auf. Optisch war der Golf IV GTI zeitweise kaum noch von den anderen Modellen zu unterscheiden und bot die größte Auswahl an Motoren (zeitweise verbaut, stärkere lösten schwächere Varianten ab).
2001 wurde abermals ein Sondermodell vorgestellt. Der 25 Jahre-Jubiläums-GTI, der sich deutlich von seinen Modellbrüdern abhob. Zum einen kamen ein eigenständiges Spoilerpaket (Front- und Heckschürze, Seitenschweller und Dachkantenspoiler in Wagenfarbe lackiert) und abgedunkelte Frontscheinwerfer sowie ein Sportendtopf mit 90mm-Endrohr und 18" große, kugelpolierte BBS-Leichtmetallräder zum Einsatz. Zum anderen wurde auch der Innenraum mit vielen eigenständigen Extras wie eigenen Recaro-Sportsitzen mit GTI Aufdruck, vielen rot abgesetzten Details, Pedalen aus gelochtem Aluminium und dem bereits im Golf 1 GTI verbauten Golfball-Schaltknauf aufgewertet. Allerdings blieben dem Käufer einige Extras wie Xenonlicht oder Lederausstattung verwehrt, dafür entschädigte aber der auf 132 kW (180 PS) gesteigerte 1,8 Liter 20V Turbomotor.
Motorenpalette für diese Ausstattungslinie:

  • Golf GTI: 1,9 l Turbodiesel 81 kW (Verteiler-Einspritz-Pumpe)
  • Golf GTI: 1,9 l Turbodiesel 85 kW (Pumpe-Düse)
  • Golf GTI: 1,9 l Turbodiesel 96 kW (Pumpe-Düse)
  • Golf GTI: 1,9 l Turbodiesel 110 kW (Pumpe-Düse)
  • Golf GTI: 1,8 l 20V Turbo 110 kW
  • Golf GTI: 1,8 l 20V Turbo 132 kW (Sondermodell "25 Jahre GTI")
  • Golf GTI: 1,8 l 20V Turbo 132 kW
  • Golf GTI: 2,3 l V5 110 kW (eigentlich ein VR5)
  • Golf GTI: 2,3 l V5 125 kW (eigentlich ein VR5)

Golf IV Sondermodell "Generation"

Als im Jahre 1999 der Golf 25 Jahre alt wurde, entschied man sich bei VW dafür, zum Geburtstag ein Sondermodell namens „Generation“ auf den Markt zu bringen.

Der Golf Generation bietet eine Kombination aus sportlicher Optik und komfortabler Ausstattung. Im Gegensatz zum Basismodell des Golf sind hier die Stoßfänger, Seitenleisten, Außenspiegelkappen sowie die Türgriffe serienmäßig in der jeweiligen Wagenfarbe lackiert, ebenso wie bei den Modellen Highline und GTI. Ein weiteres sportliches Detail sind die Leichtmetallräder "Montreal" in der Größe 6,5 x 16 Zoll mit 205/55er Reifen. Dazu sind die Einsteigeleisten in schwarz-silbern gehalten und mit dem Schriftzug "GOLF" versehen. Auch der Innenraum wurde aufgewertet und bietet unter anderem wertigere Materialien und ausgefallenere Farben (z.B. Dekorblenden in Blau/Netzoptik, Blaue Nähte an Lederlenkrad und Schaltsack). Das Sondermodell Generation konnte als einziges Modell in der Farbe Technoblau-metallic bestellt werden. Es wurde in seiner Bauzeit zwischen 1999 und 2000 etwa 24.500 mal verkauft.

Golf IV Cabrio

Hauptartikel siehe: VW Golf Cabriolet

Golf IV Cabrio
Golf IV Cabrio

Das Golf IV Cabrio entspricht technisch weitgehend der Cabriovariante des Vorgängermodells. Es handelt sich daher eher um eine Modellpflege des Golf III Cabrios als um eine eigene Cabriovariante des Golf IV. Die maßgeblichsten Veränderungen umfassten im Interieur die Beleuchtungseinrichtungen (blaue Instrumentenbeleuchtung), das Golf-IV-Lenkrad sowie die Oberflächen, welche mit ihrer genarbten Oberfläche einen höherwertigen Eindruck vermitteln als beim 3er Golf. Ansonsten blieb im Interieur alles wie beim Vorgänger. Außen wurden die Frontscheinwerfer geändert, die nun entsprechend dem Golf IV im Klarglasdesign strahlten. Das Nummernschild wanderte vom Kofferraumdeckel in die Stoßstange, um auch hier der Heckansicht der vierten Generation näher zu kommen. Die Motoren waren allesamt aus dem Golf III bekannt.

  • Benziner: 1,6 l 100 PS, 1,8 l 75 PS (bis Modelljahr 2000), 1,8 l 90 PS, 2,0 l 115 PS.
  • Diesel: 1,9 l TDI 90 PS, 1,9 l TDI 110 PS.

Ab Modelljahr 2001 waren nur noch der 115-PS-Benziner und der 90-PS-Diesel im Angebot. Das Golf Cabrio der „vierten“ (manche sagen auch „dreieinhalbten“) Generation wurde von 1998 bis Dezember 2001 bei der Firma Karmann in Osnabrück hergestellt. Einige liefen auch in Mexiko vom Band. So wurden die letzten Modelle im Jahre 2002 in Puebla gefertigt.

Golf IV Variant

Hauptartikel siehe: VW Golf Variant

Golf IV Variant

Eine Kombiversion des Golf IV existierte von 1999 bis 2006 im VW-Programm. Das Fahrzeug verwendete dieselben Motoren und Ausstattungslinien wie die Limousine. Der Golf Variant mit der sparsamen TDI-Maschine ist vor allem als Firmenwagen sehr oft anzutreffen.

Kritik

Auch wenn der Golf IV im TÜV-Report 2007 durch eine relativ geringe Fehlerquote beim TÜV auffällt, weist er einige konstruktionsbedingte Mängel auf, die bei TÜV-Prüfungen nicht ermittelt werden und hohe Kosten verursachen können: vereiste Motoren und gebrochene Spannrollen (1.4l), defekte Luftmassenmesser, eine andauernd verdreckende Drosselklappe, plötzlich herunterfallende Seitenscheiben, Probleme mit der Zentralverriegelung und der Funkfernbedienung sowie weitere Probleme vornehmlich aus dem Bereich der Komfortelektrik kommen bei vielen Fahrzeugen vor. Bei Fahrzeugen mit den Getriebekennbuchstaben DUU und DUW, die in den 1.4, 1.6 und 1.9 SDI-Modellen verbaut wurden, kann aufgrund eines genieteten Differentials ein fataler Getriebeschaden auftreten, für den VW jedoch eine Kulanzregelung eingeführt hat. Bei späteren Baureihen wurden die genieteten durch verschraubte und somit haltbarere Differentiale ersetzt. Auch Ärgernisse, wie u. a. die (für Laien) fast nur noch durch die Werkstatt austauschbaren Glühlampen sind zu nennen. Auf der linken Batterieseite (nur bei Fahrzeugen mit Dieselmotoren, wegen der größeren Batterie) ist der Austausch kaum möglich, ohne die Batterie auszubauen, da zu wenig Platz für die Hände übrig ist. Allgemein läutete der Golf IV die Epoche der immer schwerer reparierbaren Fahrzeuge ein (Spezialwerkzeuge und Einstelldaten). Dies hat mit der zunehmend komplexeren Elektronik zu tun, dem Kostendruck, aber auch mit dem knapper gewordenen Bauraum der Fahrzeuge.

Einzelnachweise

  1. Crash-Test VW Golf IV (ADAC 08/1998)
  2. Variante: 1. Schrägheck - 2. Variant - 3. Cabriolet
  3. Variante: 1. Schrägheck - 2. Variant - 3. Cabriolet
  4. a b c d e Der TDI Schriftzug war bis 2002 für Pumpe-Düse-Motoren mit 101, 115 PS und 130 PS am roten DI zuerkennen TDI , ab 2002: 100 PS: TDI - 130 PS: TDI - 150 PS: TDI

Weblinks


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