Goli Otok

Goli Otok
Insel Goli otok
Goli otok (Kroatien)
DEC
44.83833333333314.8186111111117Koordinaten: 44° 50′ 18″ N, 14° 49′ 7″ O
Basisdaten
Meer: Adriatisches Meer
Staat: Kroatische Flagge Kroatien
Lage: Nördliche Adria, Kvarner
Gespanschaft: Primorje-Gorski kotar
Fläche: 4,53 km²
Küstenlänge: 14,297 km
Einwohner: 0 (2001)
Webpräsenz:

Goli otok (kroatisch: nackte Insel) ist eine kroatische Adria-Insel zwischen der Insel Rab und dem Festland. Sie gehört zur Gespanschaft Primorje-Gorski kotar und erstreckt sich über eine Fläche von 4,53 Quadratkilometern. Von 1949 bis 1988 befand sich hier ein jugoslawisches Hochsicherheits-Gefängnis. Es wurde während der ersten Jahrzehnte für politische Gefangene, später auch für Kriminelle und jugendliche Straftäter betrieben.

Die Gefangenen wurden zur Zwangsarbeit in den Steinbrüchen eingesetzt. 1988 wurde das Gefängnis stillgelegt und 1989 völlig verlassen. Die Insel ist heute unbewohnt, kann aber von Touristen besichtigt werden.

Geschichte

Goli otok

In den vergangenen Jahrhunderten diente die Insel Goli otok hauptsächlich als Weidegrund für Schafherden. Auf der Insel befinden sich einige Zisternen sowie einige provisorische Unterkünfte für Hirten.

Bis zum Ersten Weltkrieg gab es auf Goli otok keine Siedlungen. Österreich-Ungarn errichtete auf der Insel ein Gefangenenlager für russische Kriegsgefangene. Nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete das sozialistische Jugoslawien im Jahr 1949 ein Gefangenenlager für politische Häftlinge. Die Gefangenen wurden zu schweren körperlichen Arbeiten ohne Rücksicht auf die Wettergegebenheiten gezwungen und waren darüber hinaus regelmäßig Misshandlungen seitens des Wachpersonals ausgesetzt.

Zwei Jahre vor dem Zerfall Jugoslawiens wurde das Gefängnis aufgegeben.

Goli otok in der Literatur

Goli otok Gefängnis

Das erste Buch über die Sträflingsinsel erschien im Jahr 1984 in den USA: Der mazedonisch-bulgarische Schrifststeller Venko Markovski beschrieb die Schrecken der Gefängnisinsel in seinem Buch Goli otok-The Island of Death.
Der in Rovinj geborene Poet Ligio Zanini (1927–1993), schrieb im Jahr 1990 sein autobiographisches Werk Martin „Muma“ über seine Häftlingszeit auf der Insel. Der Slowene Branko Hofman schrieb das Buch Noć do jutra (Night till Morning) über seine Erlebnisse als Gefangener auf der Insel.
Auch der Ich-Erzähler im Roman Blindlings  (Alla cieca)  des italienischen Schriftstellers Claudio Magris berichtet über seine Zeit auf Oli gotok und die dortigen brutalen Haftbedingungen und Folterungen.
Der Slowene Drago Jančar berichtet über die Region und die Insel in seinem Essayband Brioni.

Weblinks


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