Golo Gangi

Golo Gangi

Erwin Loewenson (* 31. August 1888 in Thorn; † 22. Januar 1963 in Tel-Aviv, Israel) war Mitglied des Neuen Clubs und unter dem Pseudonym Golo Gangi [1] Mitarbeiter für Literaturzeitungen Die Aktion, Der Feuerreiter und Der Demokrat.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Loewenson wurde als Sohn eine Zahnarztes geboren und wuchs ab 1894 in Berlin auf, wo er später das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium besuchte und 1907 das Abitur machte. Danach studierte er zunächst zwei Jahre lang Jura und wechselte 1909 zur Philosophie, für die er weitere acht Jahre eingeschrieben war; allerdings beschäftigte er sich in diesen Jahren auch mit Medizin, Psychologie, Biologie, Naturwissenschaft und Germanistik.

1908 trat er in die 1881 gegründete Studentenverbindung Freie Wissenschaftliche Vereinigung (FWV) ein, wo er Kurt Hiller kennenlernte. Mit ihm gründete er im folgenden Jahr den Neuen Club, in dem er bis zu dessen Ende Anfang 1914 eine führende Rolle spielte. Zu dieser Zeit und möglicherweise vermittelt durch Martin Buber wurde Loewenson Zionist. Im Ersten Weltkrieg diente er trotz Dienstuntauglichkeit wegen eines Augenleidens von 1916-18 einer Fliegertruppe und war danach noch bis 1919 militärischer Zivilangestellter.

1922 heiratete Loewenson die Pianistin Alice Jacob[2] und wurde Sekretär im Deutschen Palästinahilfswerk. In der zionistischen Bewegung engagierte sich Loewenson organisatorisch und publizistisch und emigrierte 1933 über Paris nach Palästina.

Sein Nachlass befindet sich heute im Deutschen Literaturarchiv Marbach und im Leibniz-Archiv der Landesbibliothek Hannover.[3]

Veröffentlichungen

  • 1922 Dichtungen. [von Georg Heym] Besorgt Kurt Pinthus und Erwin Loewenson. Wolff, München 1922
  • 1962 Georg Heym oder Vom Geist des Schicksals. Ellermann, Hamburg

Literatur

  • Hans Tramer: Berliner Frühexpressionisten. Leben und Schaffen von Erwin Loewenson. In: Bulletin des Leo-Baeck-Instituts 1963: 6, 245-254
  • David Baumgardt: Vom Neopathos zum Pentateuch. In:Aufbau (New York), 15. Februar 1963

Quellen

  1. weitere Pseudonyme Rubin Zeiger und Gregor Eis
  2. *12. Juli 1895 in Berlin, † am 18. Sept. 1967 in der Schweiz; Pianistin, Publizistin, Komponistin, Pädagogin
  3. nach Karl Ludwig Schneider (Hrsg.): Georg Heym – Dichtungen und Schriften. Gesamtausgabe. [Erschienen: Band 1 - 3; 6/4] Ellermann, Hamburg 1960–68, Band 6/4, S. 435 f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erwin Loewenson — (* 31. August 1888 in Thorn; † 22. Januar 1963 in Tel Aviv, Israel) war Mitglied des Neuen Clubs und unter dem Pseudonym Golo Gangi [1] Mitarbeiter für Literaturzeitungen Die Aktion, Der Feuerreiter und Der Demokrat. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Loewenson — Erwin Loewenson (* 31. August 1888 in Thorn; † 22. Januar 1963 in Tel Aviv, Israel) war Mitglied des Neuen Clubs und unter dem Pseudonym Golo Gangi [1] Mitarbeiter für Literaturzeitungen Die Aktion, Der Feuerreiter und Der Demokrat.… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Heym — (30 October 1887 ndash; 16 January1912) was a German writer. He is particularly known for his poetry, representative of early Expressionism. Life Heym was born in Hirschberg, Lower Silesia in 1887 to Hermann and Jenny Heym. Throughout his short… …   Wikipedia

  • Arthur Kronfeld — (* 9. Januar 1886 in Berlin; † 16. Oktober 1941 in Moskau) war ein deutscher Psychiater. Als Psychotherapeut und Psychologe, Sexualwissenschaftler und Wissenschaftstheoretiker, aber auch politisch engagierter Arzt war Arthur Kronfeld ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Der Neue Club — Einladung des Neuen Clubs Der Neue Club in Berlin war vor dem Ersten Weltkrieg eine Vereinigung von Studenten und jungen Künstlern. Die Vereinigung wurde zu einer Keimzelle des frühen literarischen Expressionismus. Geschichte Der Neue Club war… …   Deutsch Wikipedia

  • Der neue Club — Einladenkarte des Neuen Clubs Der Neue Club im Berlin der letzten Jahre vor dem Ersten Weltkrieg war als Vereinigung von Studenten und jungen Künstlern eine historisch bedeutsame Gründung des Schriftstellers Kurt Hiller aus dem Jahre 1909 . Mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Davidsohn — Jakob van Hoddis (Geburtsname Hans Davidsohn * 16. Mai 1887 in Berlin; † 1942 in Sobibór) war ein deutscher Dichter des literarischen Expressionismus. Berühmt wurde er vor allem durch das Gedicht Weltende. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk und… …   Deutsch Wikipedia

  • Hoddis — Jakob van Hoddis (Geburtsname Hans Davidsohn * 16. Mai 1887 in Berlin; † 1942 in Sobibór) war ein deutscher Dichter des literarischen Expressionismus. Berühmt wurde er vor allem durch das Gedicht Weltende. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk und… …   Deutsch Wikipedia

  • Jacob van Hoddis — Jakob van Hoddis (Geburtsname Hans Davidsohn * 16. Mai 1887 in Berlin; † 1942 in Sobibór) war ein deutscher Dichter des literarischen Expressionismus. Berühmt wurde er vor allem durch das Gedicht Weltende. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk und… …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob van Hoddis — Jakob van Hoddis, 1910 Jakob van Hoddis (Geburtsname Hans Davidsohn; * 16. Mai 1887 in Berlin; † 1942 in Sobibór) war ein deutscher Dichter des literarischen Expressionismus. Berühmt wurde er vor allem durch das Gedicht Weltende …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”