- Gomphotheriidae
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Gomphotherien Zeitraum oberes Oligozän bis Pleistozän Hauptverbreitung im Miozän 25 bis 0,01 Mio. Jahre Fossilfundorte Nord- u. Südamerika, Europa, Asien und Afrika) Systematik Säugetiere (Mammalia) Höhere Säugetiere (Eutheria) Afrotheria Rüsseltiere (Proboscidea) Gomphotherien Wissenschaftlicher Name Gomphotheriidae Brookes, 1828 Untertaxa Die Gomphotherien (Gomphotheriidae) stellen eine ausgestorbene Familie der Rüsseltiere dar. Sie lebten im Tertiär und im Quartär und gelten als Vorfahren der Elefanten und Echten Mastodonten. Sie bilden neben den Echten Mastodonten und den Stegodonten die dritte Familie der Mastodons. Frühe Gomphotherien besaßen vier Stoßzähne und höckrige Backenzähne. Spätere Formen hatten nur noch zwei Stoßzähne im Oberkiefer und teilweise Backenzähne mit lamellenartigen Zahnstrukturen.
Entwicklungsgeschichte
Eine der frühesten Formen war Palaeomastodon. Diese Gattung war noch auf das Ursprungsgebiet der Familie beschränkt und kam nur in Afrika vor, doch mit der Gattung Gomphotherium erreichten die Gomphotherien im Miozän als erste Rüsseltiere Eurasien. Von dort aus breiteten sie sich bis nach Nordamerika aus, das im Tertiär zeitweise mit Asien verbunden war. Bei dieser frühen Gattung waren die vier Stoßzähne nahezu gerade ausgerichtet. Die unteren standen meist nahe nebeneinander im länglichen, schmalen Unterkiefer und konnten wohl wie eine Schaufel eingesetzt werden. Die oberen Stoßzähne waren von einem Schmelzband überzogen, das vermutlich die Stoßzähne aller früheren Rüsseltiere bedeckte, aber bei den heutigen Elefanten verschwunden ist. Sie glichen Hauern und dienten wahrscheinlich zum Graben. Spätere Gomphotheriidae wie Anancus hatten nur noch Stoßzähne im Oberkiefer und erinnerten mit ihren längeren Beinen und dem verkürzten Schädel schon wesentlich mehr an Elefanten als die frühen Gomphotherien. Die Gattungen Stegomastodon und Cuvieronius aus dem Pleistozän Südamerikas überlebten bis zum Erscheinen der ersten Menschen auf dem Kontinent und starben erst vor wenigen Tausend Jahren aus. Aufgrund ihrer Gebissmerkmale werden die Gomphotherien zu den Mastodonten gestellt. Die meisten Mastodonten hatten zitzenförmige Backenzähne, während die Elefanten durch Backenzähne mit einer lamellenartigen Kauoberfläche gekennzeichnet sind.
Dennoch ist die Stellung der Gomphoterium in der Rüsseltiersystematik unsicher. Sie umfassen eine große Gruppe von Rüsseltieren, die über einen langen Zeitraum fast weltweit vertreten war. Durch ihre langgestreckte Schädelform und die meist geraden Stoßzähne unterscheiden sie sich von den anderen Mastodonten. Auch deshalb wurden sie zur Gruppe der Gomphoteriidae zusammengefasst. Eine noch engere Gruppe von trilophodonten Gomphoterien werden manchmal als Trilophodontidae bezeichnet.
Verwandt mit den Gomphotherien sind die Schaufelelefanten. Bei ihnen sind die beiden unteren Stoßzähne zu einer Schaufel verwachsen, mit der die Tiere vermutlich im schlammigen Boden von Gewässern nach Wasserpflanzen gruben. Bekannte Vertreter der Schaufelelefanten sind Platybelodon aus Afrika und Asien sowie der amerikanische Amebelodon. In Europa wurde die Urform der Schaufelelefanten gefunden: Archaeobelodon, der vor 15 Millionen Jahren lebte. 2004 gelang es Paläontologen aus Augsburg, ein fast komplettes Skelett auszugraben. In Paris ist die weltweit einzige Skelettmontage eines Archaeobelodon filholi zu sehen; es steht im "Muséum National d´Histoire Naturelle" im Jardin de Plantes. Die dortige "Galeries d`Anatomie comparée & de Paléontologie" zeigen eine Museumssammlung von rezenten und fossilen Skeletten, die 1898 eröffnet wurde.
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