Gordon Mac Gollob

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Gordon Mac Gollob

Gordon Mac Gollob (* 16. Juni 1912 in Graz; † 8. September 1987 in Sulingen) war ein Jagdflieger der Luftwaffe während des Zweiten Weltkriegs.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gordon M. Gollob, hatte schon früh den Wunsch Ingenieur und Flieger zu werden. 1930 erwarb er sich die A- und B-Gleitflugscheine und wurde bald als Fluglehrer, Bauprüfer und Bauleiter aktiv. In dieser Zeit studierte er an der Technischen Hochschule in Graz vier Semester Maschinenbau. 1933 trat er als Artillerist in das österreichische Bundesheer ein und genoss dort eine dreijährige Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Als Leutnant übernahm er am 1. September 1936 die Schulung des Pilotennachwuchses. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde Gollob am 1. Juni 1938 zunächst Oberleutnant und einige Monate später Staffeloffizier im Zerstörergeschwader 76.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erhielt Gollob am 5. September 1939 nach mehreren Abschüssen, mit seiner Messerschmitt Bf 110, in Polen das Eiserne Kreuz II. Klasse. Als Staffelflieger flog er bei der Besetzung Norwegens mit. Nach mehreren Erfolgen bei Newcastle, Trondheim, Narvik und bei den Shetlands erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse. Daraufhin ließ er sich als Nachtjäger ausbilden und kam somit zum Jagdgeschwader 3 (Udet) an den Ärmelkanal.

1941 wurde Gollob Hauptmann und Gruppenkommandeur an der Ostfront. Nach 24 Abschüssen erhielt er am 21. Juli 1941 für besondere Leistungen im Luftkrieg den Ehrenpokal. Sechs Wochen später, am 18. September 1941, nach 34 Abschüssen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Und nach 81. Gegnern, am 26. Oktober 1941 das Ritterkreuz mit Eichenlaub. Am 20. Mai 1942 wurde er Kommodore des Jagdgeschwaders 77. Innerhalb von vier Wochen notierte er 107 Abschüsse und erhielt somit am 24. Juni 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Schwertern und Eichenlaub und wurde bald darauf zum Major befördert. Am 30. August 1942 erhielt er als dritter Soldat in der Wehrmacht das Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten, bis zu diesem Tage hatte er als erster Soldat 150 Abschüsse erzielt.[1]

Daraufhin bekam er von Hermann Göring und Adolf Hitler ein Flugverbot und wurde zum Jagdgeschwader 3 an die französische Kanalküste verlegt. Gollob setzte sich für den Serienbau der Me 262 ein, was seiner Meinung nach zu einer Wende im Luftkrieg hätte führen können. Unter primitivsten Umständen baute Gollob mit Ingenieur Karstensen die erste Radaranlage "Neptun J", die jedoch nie in Serie ging. Eine verlässliche Funkführungs-Organisation, die bei Nacht verwendet wurde und die Alliierten über Nordfrankreich noch hohe Verluste kostete. In einem Sektor von 180 Grad voraus und bis zu sechs Kilometer Entfernung konnte jede Feindmaschine erfasst werden.

Im Herbst 1942 wurde er zum Einsatzstab für moderne Jagdflugzeuge versetzt und testet dort zahlreiche neue Flugzeugtypen. Am 18. September 1944 entließ der General der Jagdflieger Adolf Galland Oberst Gollob aus dem Jägerstab. Nach Meinungsverschiedenheiten mit Göring wurde Galland entlassen und durch Gollob am 31. Januar 1945 ersetzt.[1]

Am 24. April 1945 ließ er sich nach erfolgreicher Operation in das Luftwaffenlazarett Kitzbühel überweisen.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam er in amerikanische Kriegsgefangenschaft, wo er bereits 1946 wieder heimkehrte.

Nach dem Krieg

Nach der Kriegsgefangenschaft verdiente Gollob zunächst sein Geld durch Beiträge in Luftfahrtzeitschriften und durch Vorträge. 1948 wurde er Generalsekretär des Verbandes der Unabhängigen in Österreich. Im November 1951 wurde er Angestellter in einem führenden Konzern der Motoren- und Fahrzeugbranche. Gollob hatte zusammen mit seiner Frau zwei Söhne und eine Tochter. Am 8. September 1987 verstarb Gollob.

Gordon Mac Gollob flog insgesamt 340 Einsätze und erzielte hierbei 150 Luftsiege, davon 144 in Russland. Außerdem flog er als Einziger mit mehr als 100 Flugzeugtypen, darunter die erste unbeschädigt erbeutete P-47 Thunderbolt.

Auszeichnungen

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Obermaier: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe. Band I Jagdflieger 1939-1945. Verlag Dieter Hoffmann Mainz 1966; ISBN 3-87341-065-6; S. 29
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.341



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