Alexej Kudrin

Alexej Kudrin
Alexei Kudrin

Alexei Leonidowitsch Kudrin (russisch Алексей Леонидович Кудрин; * 12. Oktober 1960 in Dobele, Lettische SSR) ist ein russischer Politiker. Seit 2000 ist er Finanzminister der Russischen Föderation.

Biografie

Kudrin wuchs als Sohn eines Militärangehörigen in Archangelsk auf, wo er auch die Schule abgeschlossen hat. Danach zog er nach Leningrad und arbeitete dort als Automechaniker, bevor er 1978 das Studium der Wirtschaftswissenschaft an der Leningrader Universität aufnahm. Nach dem Abschluss im Jahre 1983 arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter an einem Wirtschaftsforschungsinstitut der sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Im Oktober 1990 wechselte er in die Stadtverwaltung Leningrads (seit 1991 wieder Sankt Petersburgs), wo er im Ausschuss für die wirtschaftlichen Reformen sowie später in der Finanzverwaltung der Stadt tätig wurde. 1993 bis 1996 war er stellvertretender Oberbürgermeister Sankt Petersburgs. Schließlich wechselte er im Sommer 1996 nach Moskau, wo er auf Erlass des damaligen Staatspräsidenten Boris Jelzin stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung wurde. Von 1997 bis 2000 war er mit einigen Monaten Unterbrechung (in denen er als stellvertretender Vorstandschef des Energieversorgers EES Rossii tätig war) erster stellvertretender Finanzminister, bis er am 18. Mai 2000 auf Erlass des damals gerade neu gewählten Präsidenten Wladimir Putin zum Finanzminister ernannt wurde. Seit 2002 trägt Kudrin außerdem den Titel des Honorarprofessors der Sankt Petersburger Universität, die er seinerzeit abgeschlossen hatte.

Politik

Unter den aktuellen Mitgliedern der russischen Regierung gilt Kudrin als einer der liberal orientierten. In der Zeit seiner Amtsausübung als Finanzminister nutzte er die dank des Anstiegs der Erdölpreise hohen Staatseinnahmen dazu, die Staatsschulden zu tilgen sowie einen Stabilisierungsfonds für den Fall zukünftig sinkender Staatseinnahmen zu bilden. Außerdem wurde in seiner Amtszeit Ende 2000 die Einkommensteuer auf den einheitlichen Satz von 13 Prozent gesenkt.

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