- Goura
-
Die Goura, auch Gora, Gom-Gom oder Setolo-tolo, ist ein von den Khoisan in Südafrika gespielter Musikbogen, dessen Saite weder gezupft, gestrichen noch geschlagen, sondern mit dem Mund angeblasen wird. Die Schallerzeugung durch Wind erfolgt ähnlich wie bei einer Aeolsharfe.
Die Goura wurde erstmals um 1700 vom deutschen Völkerkundler Peter Kolb beschrieben. Sie besteht aus dem Bogen und einer Saite, die an einer Seite des Bogens durch ein kurzes, abgeplattetes Stück Straußenfederkiel ersetzt wurde. Dieses kurze Flachsaitenstück wird zwischen die leicht geöffneten Lippen gesetzt und von der forciert ein- und ausgeatmeten Luft in Vibration versetzt. Außerdem kann auf den runden Teil der Saite eine halbe Kokosnussschale aufgefädelt werden, mit deren Hilfe Tonhöhe und Klangfarbe zusätzlich variiert werden können. Die Goura wurde von den Khoi Khoi sowie den San gespielt und ist heute das nationale Musikinstrument von Lesotho. Das Musikinstrument, das Sarah Baartman in London auf der Bühne spielte und das in den Quellen als „somewhat like a guitar“ beschrieben wird, war wahrscheinlich eine Goura.
Literatur
- Percival R. Kirby: The Gora and its Bantu Sucessors: A Study in South African Native Music. Bantu Studies, Vol. 5 (1), 1931, S. 89–109
- Erica M. H. Mugglestone: The Gora and the 'Grand' Gom-Gom. African Music, Vol. 6 (2), 1982, S. 94–115
Weblinks
Kategorien:- Chordophon
- Aerophon
- Afrikanisches Musikinstrument
Wikimedia Foundation.