Graciosa (Kanaren)

Graciosa (Kanaren)
La Graciosa im Chinijo-Archipel

Graciosa ist eine Insel der Kanarengruppe im Atlantik. Sie liegt nördlich vor Lanzarote und wird dort von der Gemeinde Teguise verwaltet. Graciosa hat mit 29,05 Quadratkilometern einen Flächenanteil von 0,39 Prozent an der Gesamtfläche aller Kanarischen Inseln.[1].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der normannische Seefahrer Jean de Béthencourt taufte 1402 die Insel die Anmutige. 1898 wollten die Amerikaner La Graciosa von der spanischen Regierung für 99 Jahre als Fischereibasis pachten, jedoch wurde dieser Vertrag nicht ratifiziert. Seit 1986 gehört sie zum Naturpark des Chinijo-Archipels. Der Norden der Insel, fernab vom Touristenhafen im Süden, wird dennoch als Mülldeponie genutzt.

180° Panoramaaufnahme vom Aussichtspunkt Mirador del Río (Lanzarote) auf la Graciosa blickend


Pedro Barba vom Famarakliff auf Lanzarote aus gesehen

Ortschaften

Der Hauptort der Insel ist Caleta del Sebo mit 693 Einwohnern (Stand: Januar 2008)[2], die überwiegend vom Tourismus und Fischfang leben. Es gibt im Osten der Insel einen zweiten Ort namens Pedro Barba, benannt nach einem Abenteurer, der sich dort niedergelassen und zum König der Kanarischen Inseln ausgerufen hat. Dieser Ort besteht aber ausschließlich aus Ferienhäusern anderer Kanarenbewohner, ist nur per Boot oder über Pisten per Geländewagen erreichbar und meist nur in den Sommermonaten bewohnt.

Auf La Graciosa sind nur einige Geländewagen von Einheimischen zugelassen. Es gibt keinerlei asphaltierte Straßen.

Geografie

Das mediterran-subtropische Klima auf La Graciosa ist das ganze Jahr über angenehm, bei Temperaturen von etwa 28°C im Sommer. In den Wintermonaten ist mit stürmischem Wind und Regen zur rechnen und die Temparaturen können nachts auf etwa 15°C sinken, tagsüber bleibt es mild bei 20°C bis 25°C. Es gibt keine Quellen auf der Insel, daher muss Trinkwasser per Pipeline unter dem Río, der nur etwas mehr als einen Kilometer breiten Meerenge zwischen La Graciosa und Lanzarote, oder mit einem Tankschiff herangeschafft werden.

Auf der kargen Insel gedeihen Eispflanzen wie Barilla, Aulaga (Launaea arborescens) und andere graugrüne Pflanzen. Die einzigen Straßen sind Sandpisten. Die höchsten Erhebungen sind Las Agujas Grandes (266 m) und Las Agujas Chicas (257 m) in der Mitte der Insel. Im Norden liegt die Montaña Bermeja mit 157 Metern, an deren Fuße ein großer weißer Sandstrand liegt, die Playa de Las Conchas. Das Baden ist allerdings nicht ungefährlich. Etwa zwei Kilometer weiter liegt der Playa Lambra, badetauglich, aber mit allerlei Treibgut versehen. Im Südwesten liegt die aus gelben und roten Tuffen aufgebaute Montaña Amarilla. Mit 172 Metern Höhe ist sie teilweise vom Meer angeschnitten. An ihrem Fuße befinden sich die beiden kleinen, aber badetauglichen Strände Playa de la Cocina und Playa Francesa. Nahe Caleta del Sebo, im Inselinneren, liegt eine weitere Erhebung, die Montaña del Mojon mit 188 Metern Höhe und einem etwa 70 Meter tiefen Krater.

Literatur

  • Joachim Pott|Pott, Joachim/Joachim Hüppe|Hüppe, Joachim/Wildpret de la Torre, Wolfredo : Die Kanarischen Inseln. Natur- und Kulturlandschaften, Ulmer : Stuttgart 2003, 320 S., 295 Farbfotos, 28 Farbgrafiken, 3 Tabellen, ISBN 3-8001-3284-2 (reichbebilderte Darstellung der Geobotanik)

Weblinks

Quellen

  1. Spanisches Statistikamt[1]
  2. Instituto Canario de Estadística [2]

29.251666666667-13.5080555555567Koordinaten: 29° 15′ N, 13° 30′ W


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