- Graf von Bogen
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Die Grafen von Bogen waren ein mächtiges ostbayerisches Adelsgeschlecht. Sie waren im 12. und bis Mitte des 13. Jahrhunderts gar eines der mächtigsten Adelsgeschlechter Bayerns. Sitz derer von Bogen war der Bogenberg bei Straubing. Mit den Passauer Bischöfen und den Grafen von Ortenburg eiferten sie zu jener Zeit um die Macht im Donauraum. Das Geschlecht erlosch im Jahre 1242 und die Besitzungen fielen an die Herzöge von Bayern. Ebenso fiel das Wappen mit den weiß-blauen Rauten an die Herzöge, welche es weiterhin führten. Noch heute sind die Rauten im Bayerischen Staatswappen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Grafen von Bogen sind ein jüngerer Zweig der Babenberger. Ihr Ahnherr ist Adalbert I., der Charakterlose, von Windberg. Er war jüngerer Sohn des Markgrafen Ernst von Österreich und der Adelheid von Wettin. Durch Adalberts Ehe mit Liutgard von Dießen, Tochter des Grafen Friedrich II. von Dießen, erlangte er das Gebiet um Windberg als Erbe. Nach dieser Ehe teilte sich das Geschlecht in zwei Linien. Die Ältere, welche um das Jahr 1100 als Grafen von Windberg auftritt und die jüngere Linie, welche die Domvogtei zu Regensburg inne hatte. Diese Linie bezeichnete sich jedoch nie als Grafen, sondern nur als Vögte von Regensburg.
Die Grafen von Bogen waren stets eng mit der Kirche verbunden. Dies zeigen vor allem zwei Klostergründungen. Um 1100 gründet Graf Friedrich das Benediktinerkloster Oberaltaich. Nach 1125 wandelte Graf Albert I. seine Burg Windberg in ein Prämonstratenserkloster um und benannte sich fortan als Grafen von Bogen. Ebenso waren sie Vögte von Bamberger und Passauer Kirchengut sowie Vögte der Alten Kapelle zu Regensburg, Mallersdorf, Niederaltaich und Prüfening.
Den Kern der späteren Grafschaft Bogen bildete der östliche Donaugau. Durch das Aussterben der Grafen von Formbach mit dem Tod Ekberts III. von Neuburg im Jahre 1158 fielen den Bogenern die Grafenrechte im Künziggau zu. Im Laufe der Zeit erschlossen die Grafen von Bogen den Bayerischen Wald, indem sie diesen rodeten und kolonisierten.
Politisch hatten die Grafen von Bogen enge Beziehungen nach Böhmen, die bedeutendste war die Familienbindung zu den Přemysliden, welche durch die Ehe Alberts III. mit Ludmilla, Tochter des böhmischen Herzogs Friedrich, zustande kam. Durch diese Ehe bekamen die Bogener reiche Lehen um Schüttenhofen.
Das Machtbestreben der Bogener Grafen wird durch den 1190 begonnenen und nie vollendeten Burgenbau Hohenbogen an der böhmischen Grenze deutlich.
1192 entfesselte Graf Albert IV. eine Fehde in Ostbayern. Er stritt mit dem bayerischen Herzog Ludwig I. und den Grafen Rapoto II. von Kraiburg und Heinrich I. von Ortenburg um bambergische Lehen an der Donau und die Burggrafschaft Regensburg. Diese hatte er sich zu Unrecht angeeignet. Die ehemals sulzbachischen Lehen an der Donau beanspruchten zum Teil die beiden Ortenburger Grafen, welche diese als Erbe ihrer Mutter ansahen. Albert III. rief daraufhin den böhmischen König und den Herzog von Andechs-Meranien um Hilfe. Gemeinsam bezwangen sie den Herzog und die Grafen und drängten sie bis Mühlheim zurück. Erst der Eingriff des Kaisers Heinrich VI. beendete den Konflikt zu Ungunsten der Bogener. Albert IV. wurde vorübergehend verbannt. Nach dem Tode Alberts IV. heiratete Ludmilla Herzog Ludwig I. von Bayern.
1230 weiteten die Grafen von Bogen erneut ihren Besitz aus, indem sie den westlichen Teil der Grafschaft Windberg, der inzwischen an Passau gefallen war, besetzten und für sich beanspruchten. Im selben Jahr wurden sie von Bischof Gebhard I. von Plain mit den Besitzungen belehnt und es fiel ihnen die Grafschaft Deggendorf zu. Durch ihre zahlreichen Vogteien konnten sie ihre Macht weiter ausbauen.
In den Jahren 1198, 1212 und 1226 kam es erneut zu Fehden der Bogener und der Ortenburger Grafen.
Durch den Tod Albrechts V. von Bogen 1242 fielen seine Besitzungen laut Erbvertrag an seinen Stiefbruder Otto II. von Bayern, Sohn Ludmillas und Ludwigs I.
Siehe auch
Literatur
- Karl Bosl: Bosl’s Bayerische Biographie, Regensburg 1983 Digitalisat
- Eberhard Graf zu Ortenburg-Tambach: Geschichte des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg. Teil 2: Das gräfliche Haus in Bayern. Vilshofen 1932
Weblinks
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