Grafen von Pückler und Limpurg

Grafen von Pückler und Limpurg
Stammwappen der von Pückler
Wappen der Grafen von Pückler

Pückler ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts, das sich im Laufe seiner Geschichte in mehrere Familien aufteilte, die nach ihrem Besitz unterschieden wurden, darunter die Grafen von Pückler und Limpurg, die Grafen Pückler-Muskau, die Pückler und Burghauss und Pückler-Blankensee.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eine angeblich belegbare Abstammung gibt es seit dem 13. Jahrhundert. Wahrscheinlich tritt das Geschlecht erstmals mit dem im Jahr 1306 erwähnten Nicolaus Pincerna urkundlich auf.[1] Die sichere Stammreihe beginnt mit Henricus Pokeler (alias Pincerna = Mundschenk), der am 22. Mai 1365 urkundlich Blumental im Fürstentum Neiße kauft.[2] 1468 wird Nicolaus I. Pöckeler in böhmischen Urkunden erwähnt; er erwirbt 1488 Groditz im Fürstentum Oppeln und gilt als Stammvater des Hauses Pückler, das 1655 reichsfreiherrlich, 1690 reichsgräflich wurde und sich später in eine fränkische und schlesische Linie teilte. Durch Heirat erwarb die fränkische Linie Teile der Grafschaft Limpurg, die 1806 mediatisiert wurde und unter bayrische und württembergische Hoheit kam. Das Adelshaus Pückler-Limpurg erlosch 1961. Die schlesische Linie wurde mit Hermann von Pückler-Muskau 1822 in den Fürstenstand erhoben. Das Haus Pückler-Muskau erlosch 1871.

1676 kam Karl Franz Pückler von Groditz durch Heirat nach Burgfarrnbach bei Fürth. 1737 heiratete dessen Sohn Christian Wilhelm Karl die Gräfin Caroline Christiane von Löwenstein-Wertheim, eine Enkelin des letzten Schenken von Limpurg. Hiermit erlangte er einen Anteil an der Grafschaft Limpurg sowie Sitz und Stimme im fränkischen Grafenkollegium. 1787 bekam Christian Wilhelm Karls Sohn Friedrich Philipp Karl mit dem Amt Sontheim-Gaildorf einen weiteren Teil der Grafschaft Limpurg vererbt. 1806 wurde die Grafschaft mediatisiert und kam unter bayrische und württembergische Hoheit.

Der im 19. Jahrhundert lebende preußische Landwirtschaftsminister Erdmann III. Graf von Pückler-Limpurg entstammte diesem Geschlecht.

Die Grafen von Pückler und Limpurg hatten bis zur Revolution 1918 als sogenannte Standesherren Sonderrechte und zählten zu dem Hochadel. 1950 unterzeichneten Gottfried Wilhelm Maximilian und Adele Louise Mathilde von Pückler und Limpurg die Gründungsurkunde der Graf von Pückler und Limpurg’schen Wohltätigkeitsstiftung. 1957 starb Graf Gottfried, 1961 erlosch mit dem Tod von Gräfin Adele der Gaildorfer Zweig des Grafenhauses der Pückler-Limpurg.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Gold den Kopf und Hals eines schwarzen Adlers; auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein wachsender schwarzer Adler mit offenem Flug.

Das „gebesserte“ Grafenwappen von 1690 ist geviert und belegt mit einem goldenen Herzschild, darin ein gekrönter schwarzer Adler; 1 und 4 enthalten in Gold einen schwarzen Adlerflügel, 2 und 3 den Kopf und Hals eines einwärts gekehrten gekrönten schwarzen Adlers. Auf dem Schild 3 Helme mit schwarz-goldenen Decken, auf dem rechten und linken je 3 (schwarz-gold-schwarz) Straußenfedern, auf dem mittleren ein gekrönter schwarzer Adler.

Personen

Einzelnachweise

  1. Codex. diplom. Siles. 14, S. 75
  2. Neißer Lagerbuch, fol. 8 b, im StArchiv Breslau, Rep. 31 F, Neiße III, 21 A

Quellen

  • Meyers Konversationslexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892
  • Gothaischer Genealogischer Hofkalender, Gotha 1925
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, Gotha 1928
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, ISSN 0435-2408

Weblinks


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