- Grafschaft Schaumburg (HRR)
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Schaumburg war ein Territorium im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Geschichte
Benannt ist es nach der Schaumburg (früher Schauenburg) (befindet sich heute im Stadtgebiet von Rinteln), nach der sich seit Anfang des 12. Jahrhunderts ein Grafengeschlecht benannte, das von 1111 bis 1460 zugleich mit Holstein und zeitweise auch mit dem Herzogtum Schleswig belehnt war (die Grafschaft Holstein-Pinneberg hatte es bis 1640 inne). Das Schaumburger Wappenzeichen, das Nesselblatt, findet sich deshalb noch heute im Schleswig-Holsteinischen Staatswappen sowie in den Wappen der Städte Kiel, Preetz und Plön, die von den Grafen zu Holstein-Schaumburg (auch Schauenburg genannt) gegründet wurden.
Die Grafschaft Schaumburg gehörte seit 1500 zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis.
Für die Regenten von Schaumburg bis 1640 siehe Grafen von Schauenburg und Holstein sowie Holstein-Schauenburg.
Teilung
1640 wurde die Grafschaft Schaumburg unter dem Haus Braunschweig-Lüneburg, den Landgrafen von Hessen-Kassel und den Grafen zur Lippe aufgeteilt.
Der hessische Teil wurde unter der Bezeichnung Grafschaft Schaumburg in Personalunion mit der Landgrafschaft Hessen-Kassel geführt. 1866 wurde dieser Teil wie die gesamte Landgrafschaft Hessen-Kassel von Preußen annektiert und zur preußischen Provinz Hessen-Nassau gemacht, wo er ab 1904 als Landkreis Grafschaft Schaumburg (Sitz in Rinteln) geführt wurde. Nach einer Verwaltungsreform innerhalb Preußens wurde der Kreis 1932 der Provinz Hannover zugeteilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Kreis dann unter britische Besatzung und wurde 1946 Bestandteil des Landes Niedersachsen.
Der lippische Teil wurde unter der Bezeichnung Grafschaft Schaumburg-Lippe als eigenständige Grafschaft weiter geführt und stieg 1807 zum Fürstentum Schaumburg-Lippe auf, nachdem Graf Georg Wilhelm (* 1784; † 1860) dem Rheinbund beigetreten war. 1815 trat das Fürstentum dem Deutschen Bund bei und wurde nach 1871 ein Gliedstaat des Deutschen Reiches. Fürst Adolf zu Schaumburg-Lippe verzichtete am 15. November 1918 als letzter deutscher Monarch auf den Thron. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Schaumburg-Lippe ein Freistaat innerhalb der Weimarer Republik. 1946 ging dieser im Land Niedersachsen auf. Verwaltungsmäßig bestand das Land Schaumburg-Lippe aus den beiden Landkreisen Stadthagen und Bückeburg, die 1948 zum Landkreis Schaumburg-Lippe (Sitz in Stadthagen) vereinigt wurden. Durch Vereinigung mit dem Landkreis Grafschaft Schaumburg wurde aus diesem der heutige Landkreis Schaumburg.
Siehe auch
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