- Grande Société de Berne
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Die Cercle de la Grande Société de Berne ist ein 1759 gegründer Klub der Berner Aristokratie und Diplomatie. In ihr sind die „historischen Familien“ sowie ausgewählte Bürger und Diplomaten vertreten.
Sitz des Klubs ist das 1767 bis 1769 erbaute Gebäude „Hôtel de Musique“ am Theaterplatz. Dieses wurde im Auftrag einer 1766 eigens zu diesem Zweck gegründeten Aktiengesellschaft erbaut. Die heute noch bestehende „Aktiengesellschaft des Hôtel de Musique in Bern“ ist die älteste in Bern. Das Gebäude durfte bis 1798 nur für Bälle und Feste verwendet werden, nicht aber als Theater, dies trotz eingebauter Bühne. In den Jahren 1836 bis 1838 wurde der Theatersaal ausgebaut. Zwischen 1862 und 1903 wurde das „Hôtel de Musique“ als Stadttheater verwendet. 1904 und 1905 wurde das Gebäude einer Renovation unterzogen. Dabei wurden die Freitreppen und die Proportionen des Erdgeschosses zerstört. Der Theatersaal verschwand gänzlich.[1]
Über den Klub und sein Wirken ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Der im Handelsregister eingetragen Zweck der „Aktiengesellschaft des Hôtel de Musique in Bern“ lautet:
- Erhaltung und Verwaltung des Gesellschaftshauses Theaterplatz 7/ Hotelgasse 10, in Bern, genannt Hôtel de Musique, sowie allfälliger weiterer Liegenschaften; neben der Erhaltung der architektonisch wertvollen Substanz des Hôtel de Musique auch die traditionelle und kulturelle Nutzung des Hôtel de Musique als Gesellschafthaus und Restaurant.[2]
Der „Cercle de la Grande Société de Berne“ dient zudem als Sitzadresse für die „Schweizerische Kommende des Johanniterordens“. Ihr im Handelsregister eingetragen Zweck lautet:
- Moralische und materielle Hilfeleistung an notleidende Menschen, vornehmlich an Kranke und Schwache im Sinne des Evangeliums Jesu Christi usw.[3]
Gelegentlich erscheinen Medienberichte, die über die „Grande Société de Berne“ berichten. So in der Berner Tageszeitung „Der Bund“ vom 6. April 2009 anlässlich der Veröffentlichung eines Buches zum 250-jährigen Bestehen des Klubs, dessen Mitgliedschaft nahezu ausschliesslich für Mitglieder historischer Familien der Schweiz oder hochrangigen ausländischen Diplomaten vorbehalten ist.[4] Zu den städteübergreifenden Beziehungen des Cercle gehört der Zürcher Club Baur au Lac[5] und der Münchner Herrenclub[6]. Im Buch The Victim's Fortune beschreibt Richard Wolffe detailliert die Verhandlungen zur Aufarbeitung der Nazigeldern zwischen dem World Jewish Congress (WJC) unter Israel Singer und Edgar Bronfman, mit der Schweizerischen Bankiervereinigung vertreten durch Georg Krayer (Bank Sarasin) und Hans Bär (Bank Bär) in den Räumlichkeiten des Vereins.
Einzelnachweise
- ↑ Historisch-topographisches Lexikon der Stadt Bern, Berchtold Weber, 1976
- ↑ Eintrag der Aktiengesellschaft des Hôtel de Musique in Bern im Handelsregister des Kantons Bern
- ↑ Eintrag Schweizerische Kommende des Johanniterordens im Handelsregister des Kantons Bern
- ↑ Der diskrete Charme der Aristokratie. Der Bund, 6. April 2009. Abgerufen am 6. April 2009.
- ↑ Partnerclubs Europa. Club Baur au lac, 6. April 2009. Abgerufen am 6. April 2009.
- ↑ Kontakte. Münchner Herrenclub, 6. April 2009. Abgerufen am 6. April 2009.
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