- Grassoden
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Eine Grassode ist ein ausgestochenes, viereckiges Stück Grasnarbe. In feuchten Gegenden wurden diese Stücke als Baustoffe für Häuser verwendet.
Historisch wurden z. B. in Island Grassoden als Baustoff für so genannte Grassodenhäuser verwendet. Sie dienten auch als Abdeckungsmaterial oder Baumaterial für vorzeitliche Grabhügel. Die Grassoden wurden ab dem 17. Jahrhundert zur Erstellung von Sportrasenflächen (England) genutzt. Im Oberharzer Wasserregal wurden sie auch zur Abdichtung von Teichdämmen verwendet.
Auch Rollrasen oder Fertigrasen ist ein Stück einer auf Maß geschälten Grasnarbe. Beträgt die Länge ein vielfaches der Breite, spricht man auch von Rollrasen. Er wird beispielsweise für Fußballfelder und für Gartenanlagen genutzt und zum Transport aufgerollt. Fertigrasen gibt es aber auch in Plaggen oder in gefalteter statt gerollter Form, je nach Herstellungsverfahren. Hergestellt wird die Standard-Grassode, indem die Wurzeln der Grasnarbe 1–2 Zentimeter unter der Oberfläche vom Untergrund abgetrennt werden. Der streifenförmige seitliche Zuschnitt erfolgt mittels einer Schneidscheibe. Die Produktion von Fertigrasen erfolgt in sogenannten Rasenschulen.
Ein anderes Wort für Grassode, das aus dem Plattdeutschen kommt, ist Plaggen.
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