Gregorios der Erleuchter

Gregorios der Erleuchter
Gregor der Erleuchter
Gregor der Erleuchter, byzantinisches Moaik aus dem 14. Jahrhundert in der Pammakaristos-Kirche in Istanbul

Gregor der Erleuchter, oder Gregor der Illuminator, (armenisch Գրիգոր Լուսաւորիչ translit. Grigor Lusavorich, griechisch Γρηγόριος Φωστήρ oder Φωτιστής, Gregorios Phoster oder Photistes, * vermutlich um 240; † um 332), ist ein Heiliger (Fest 30. September) und der Apostel Armeniens. Er machte das Christentum zur Staatsreligion Armeniens und war der erste Katholikos, d.h. das erste Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche.

Gregor der Erleuchter war nach armenischer Überlieferung Sohn des Parthers Anak aus dem Geschlecht der Arsakiden, des Mörders des armenischen Königs Chosrau II. (279/280-287 n. Chr.). Nach anderen Quellen wurde er in Caesarea in Kappadokien geboren und christlich erzogen. Dem armenischen Geschichtsschreiber Agathangelos zufolge wurde er, nachdem der Sohn Chosraus Trdat III., 286 n. Chr. (tatsächlich erst 298 n. Chr.) an der Spitze einer römischen Armee sein väterliches Reich wiedererobert hatte, von diesem gemartert und verurteilt und im Kloster Khor Virap auf der Ararat-Ebene in eine Grube gesperrt, um den Tod zu erwarten. Aus dieser Grube wurde er nach 15 Jahren befreit. Als Trdat krank wurde, heilte und bekehrte er den König und sein Land und schaffte die lokalen Kulte ab. Nach der Tradition wurde mit diesem Ereignis, das auf das Jahr 301 datiert wird, die Armenische Apostolische Kirche begründet.

315 wurde Gregor von Leontius von Cäsarea zum Bischof geweiht und von Petros von Sebasteia eingesetzt. Er taufte Trdat, dessen Familie, die armenischen Fürsten und die abhängigen Könige von Georgien. Nachdem er das Christentum in Armenien gefestigt hatte, zog er sich in die Einsamkeit, zuletzt (331 n. Chr.) in eine Höhle am Fuß des Bergs Sebuh in Oberarmenien zurück, wo er nach einigen Jahren starb. An die Spitze der armenischen Kirche trat sein Sohn, der Heilige Aristakes, der auch am Konzil von Nicäa beteiligt war. Bis zu Sahak († 439 n. Chr.) blieb das Amt des Katholikos von Armenien in seiner Familie erblich.

Die ihm zugeschriebenen Reden und Lehren (Yatschachapatum, übersetzt von I. M. Schmid, Regensburg 1872) sind unecht.

Literatur

  • Gabriele Winkler: Gregorios der Erleuchter. In: LThK3 4, 1000-1001.
  • Gabriele Winkler: Our Present Knowledge of the History of Agat'angelos and its Oriental Versions. In: Revue des études arméniennes 16 (1980), 125-141 ISSN 0080-2549

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