Grenzach

Grenzach
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Grenzach-Wyhlen
Grenzach-Wyhlen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Grenzach-Wyhlen hervorgehoben
47.5516666666677.6591666666667277Koordinaten: 47° 33′ N, 7° 40′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Lörrach
Höhe: 277 m ü. NN
Fläche: 17,32 km²
Einwohner: 13.712 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 792 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79639
Vorwahl: 07624
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 3 36 105
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 10
79639 Grenzach-Wyhlen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jörg Lutz
Grenzach-Wyhlen im Dreiländereck

Grenzach-Wyhlen ist eine Gemeinde im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg im äußersten Südwesten Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Grenzach-Wyhlen liegt am Hochrhein im Dreiländereck von Schweiz, Frankreich und Deutschland an den südlichen Ausläufern des Südschwarzwalds. In direkter Nähe liegt der Dinkelberg.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt im Norden an Inzlingen, im Osten an die Stadt Rheinfelden (Stadtteil Herten), im Süden an die Schweizer Gemeinden Pratteln, im Westen an Muttenz und Birsfelden, alle im Kanton Basel-Landschaft sowie im Nordwesten an Riehen und Bettingen im Kanton Basel-Stadt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen besteht aus den ehemaligen Gemeinden Grenzach und Wyhlen. Zur ehemaligen Gemeinde Grenzach gehört das Dorf Grenzach. Zur ehemaligen Gemeinde Wyhlen gehören die Dörfer Rührberg und Wyhlen, die Siedlungen Karbidfabrik, Kraftwerk, Siedlung an der Rheinfelder Straße und Sodafabrik und die Häuser Am Schacht. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Grenzach liegen die Wüstungen Bertlikon und Büttiken sowie die abgegangene Burg Burggraben. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wyhlen liegen die Wüstungen Adaghiliniswillare, Angin, Ansoldowilare, das nicht genau lokalisiert ist und eventuell in Schopfheim liegt, Auhof, Gewert oder Gewörtinsel und Linda.[2]

Geschichte

Die heutige Gemeinde Grenzach-Wyhlen entstand am 1. Januar 1975 aus den beiden selbständigen Gemeinden Grenzach und Wyhlen im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform. Erste Siedlungen in der heutigen Gemarkung sind keltischen Ursprungs und gehen auf die Hallstattzeit im frühen 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurück. Der keltischen Besiedlung folgte die römische und ab dem 3. Jahrhundert eine alamannische.

Auf die alamannische Besiedelung geht der Name des Teilortes Wyhlen (ze wilon, bei den Villen) zurück.

Die römische Niederlassung hieß Carantiacum (Gut des Carantius). Aus diesem Namen ging der heutige Teilortname Grenzach hervor.

Die urkundliche Ersterwähnung der Siedlungen findet sich schließlich im 13. Jahrhundert. Grenzach und Wyhlen waren inzwischen unter fränkischer Herrschaft. Im Mittelalter trennte die Ortschaften eine Landesgrenze. Grenzach kam zur Markgrafschaft Baden, Wyhlen zu Vorderösterreich.

Im Dreißigjährigen Krieg und in späteren kriegerischen Auseinandersetzungen erlitten die Ortschaften schwere Verwüstungen. Mit der Gründung des Landes Baden wurde auch Wyhlen badisch, so dass die beiden Orte nach mehr als 500 Jahren wieder zur selben Territorialherrschaft gehörten.

Nordwestlich von Grenzach befindet sich der Rest einer prähistorischen Wehranlage, Burg Hornfels.

Ortsteil Rührberg

Der zu Grenzach-Wyhlen gehörende Ort Rührberg liegt oberhalb von Wyhlen (500 m ü. NN). Er wurde etwa 1750 erstmals schriftlich erwähnt und um 1830 wurde er von Bauern besiedelt. Rührberg hat ca. 400–500 Einwohner.

Politik

Bürgermeister

Seit 1999 Jörg Lutz (parteilos), 2007 Wiederwahl mit ca. 98 %

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:

Partei Anteil * Sitze *
CDU 25,5 % +3,7 % 6 +1
SPD 24,5 % -0,7 % 5 -1
FDP/DVP 19,3 % +0,9 % 4 ±0
FWG 17,9 % -5,6 % 4 -1
GRÜNE 12,7 % +1,7 % 3 +1
Gesamt 100 % 22

* Die Zahlen stellen die Veränderung zur vorherige Gemeinderatswahl dar.

Gemeindepartnerschaften

Grenzach-Wyhlen unterhält seit 1990 eine Partnerschaft mit dem italienischen Pietrasanta.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde ist über die Hochrheinbahn (Basel - Singen) mit dem überregionalen Schienennetz verbunden. Darüber hinaus verfügt sie über einige lokale und regionale Busverbindungen. Sie gehört dem Regio Verkehrsverbund Lörrach an. Die Bundesstraße 34 nach Bodman-Ludwigshafen verknüpft Grenzach-Wyhlen mit dem überregionalen Straßennetz. Nächste Autobahnanschlussstellen sind Rheinfelden-Süd/Grenzach-Wyhlen/(B 34) (A 861), Lörrach-Ost (A 98) sowie in der Schweiz Basel-Ost/Wettstein (A 2)

Um Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern und damit umweltfreundlicher zu transportieren, ist bei der Gemeinde der „Hochrhein-Güterbypass“ geplant, gegen dessen Realisierung es jedoch Anwohnerproteste gibt.

Blick in die Generatorenhalle des Wasserkraftwerks Wyhlen (deutsche Seite)

Ansässige Unternehmen

In Grenzach-Wyhlen ist die Roche Deutschland Holding GmbH ansässig, die in Deutschland knapp 10.000 Arbeitsplätze unterhält. Auch die NaturEnergie AG, einer der bundesweit größten Anbieter von Ökostrom hat in der Gemeinde ihren Sitz und betreibt an der Staustufe Augst/Wyhlen ein Wasserkraftwerk.

Bildung

In Grenzach-Wyhlen bestehen alle Schularten des dreigliedrigen Schulsystems. Auf dem Lise-Meitner-Gymnasium kann das Abitur abgelegt werden. Auf dem gleichen Gelände in der Kantstraße besteht auch eine Realschule. Daneben gibt es mit der Bärenfelsschule in Grenzach und der Lindenschule in Wyhlen zwei Grund- und Hauptschulen. Außerdem gibt es mit der Hebelschule in Wyhlen eine reine Grundschule. Für die Kleinsten gibt es zwei kommunale, zwei evangelische, zwei katholische und einen privaten Kindergarten.

Musik

Das Schulzentrum Wyhlen gilt auch als Außenstelle der Musikschule Rheinfelden (Baden).

Medien

In Grenzach-Wyhlen befand sich bis Anfang 2007 eine Sendeanlage des SWR. Sie verwendet als Antennenträger einen 111 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkmast bei 47°32'12" nördlicher Breite und 7°40'32" östlicher Länge. Obwohl der Sendemast in Grenzach-Wyhlen höher ist als die üblicherweise bei Fernsehumsetzern verwendeten Antennenträger, besitzt die Anlage zur Zeit nur eine untergeordnete Bedeutung, denn es wird zur Zeit nur das erste Fernsehprogramm auf Kanal 25 mit 35 W ERP abgestrahlt. Früher wurden auch noch die ersten drei Hörfunkprogramme mit 50 Watt ERP abgestrahlt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Evangelische Kirche

Besondere Erwähnungen verdienen das Grenzacher Schlössle, ein Wasserschloss, das Zehnthaus in Wyhlen und das Kraftwerk Wyhlen.

Im Waldgebiet der Teilgemeinde Grenzach liegt knapp oberhalb des Grenzüberganges "Riehener Weg" (am Fußwanderweg Richtung Hornfelsen) der südlichste Bunker des sogenannten "Westwalls", der allerdings schon kurz nach Kriegsende gesprengt wurde. Gleichwohl ist die Bunkeranlage nebst den Gräben noch gut erhalten. Der Bunker wurde aus Sicherheitsgründen vor einigen Jahren restlos eingeebnet und ist nicht mehr sichtbar.

Der Ortsteil Rührberg liegt am Westweg, einem Fernwanderweg, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Museen

In Grenzach befindet sich das Museum Römervilla, das vom Verein für Heimatgeschichte betreut wird. Bei der Ausgrabung wurden über zwei Meter hohe Mauerteile einer römischen Peristylvilla freigelegt sowie ein großes Badebecken, Säulen, Marmorprofile von Türen und Fenstern und hochqualitätvolle Wandmalereien.

Naturdenkmäler

Der Buchswald von Grenzach-Wyhlen ist ein Naturschutzgebiet von internationaler Bedeutung.

Sport

Bei den Handballern des TV Grenzach spielt die 1. Damenmannschaft in der Regionalliga. Der örtliche Ruderclub RC Grenzach konnte schon einige WM-Medaillen erringen. Außerdem besitzt der TV Grenzach eine Basketball Abteilung die innerhalb des Basketballverbandes Nordschweiz spielt. Es gibt auch den 1. FC Grenzach, den SV Wyhlen, den Judoclub Grenzach-Wyhlen und viele mehr.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 840-843

Weblinks


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