Griechisch-deutsches Schulwörterbuch

Griechisch-deutsches Schulwörterbuch

Gustav Eduard Benseler (* 28. Februar 1806 in Freiberg (Sachsen); † 1. Februar 1868 in Leipzig) war ein deutscher klassischer Philologe und Lexikograf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Benseler finanzierte seinen Schulbesuch am Gymnasium in Freiberg mit Privatunterricht. 1824 wurde er an der Universität Leipzig immatrikuliert und studierte dort bei Gottfried Hermann Klassische Philologie. Nach dem Examen 1831 ging er als Hilfslehrer nach Freiberg, wo er am Gymnasium bis zum Lehrer der Quarta aufrückte. Während der Revolution von 1848/49 engagierte er sich für die liberalen Kräfte. Mit seiner Redegabe rückte er an die Spitze des Freiberger Vaterlandsvereins und wurde zum Abgeordneten in den Sächsischen Landtag gewählt. Dort bemühte er sich mit seinem Freund Otto Leonhard Heubner um die Einsetzung der provisorischen Regierung in Dresden. Nach der Niederschlagung des Aufstandes plante Benseler eine Flucht nach Amerika, wurde aber in Freiberg verhaftet und nach zweijähriger Untersuchungshaft zu fünfzehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine Frau erwirkte eine Strafmilderung auf sechs Jahre Arbeitshaus. 1853 saß er in Zwickau ein, wo er die Reden des Isokrates übersetzte und andere literarische Studien betrieb. 1855 gelang es seiner Frau, eine vorzeitige Entlassung zu erwirken. Benseler bemühte sich erfolglos um Stellungen im Ausland und ging dann nach Leipzig. Bis zu seinem Lebensende enthielt er sich der Politik und ging ganz in seinen Studien auf. Mit Publikationen und Privatunterricht ernährte er seine Familie, bis er 1868 starb.

Werk

Benselers Arbeit konzentrierte sich auf drei Felder: Die griechischen Redner, griechische Lexikografie und sächsischer Bergbau. Er übersetzte die Reden von Isokrates (Teile 1832, vollständig 1851, erneut 1854–55), Aischines und Demosthenes (1854−61). Sein mit Karl Schenkl geschaffenes Griechisch-deutsches und deutsch-griechisches Schulwörterbuch wurde noch im 20. Jahrhundert vielfach bearbeitet und wieder aufgelegt. Als Hauptwerk Benselers wird das Wörterbuch der griechischen Eigennamen (2 Bände, 1863–70) betrachtet, das nach Benselers Tod von seinem Sohn Gustav Benseler fortgeführt wurde.

Dem Bergbau, eine private Leidenschaft Benselers, widmete Benseler seine Werke Berggeschichten vom Aufkommen des sächsischen Bergbaus und seine in Haft verfasste Geschichte Freibergs und seines Bergbaus (2 Bände, 1853).

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch — Friedrich Wilhelm Carl Gemoll (* 21. November 1850 in Pyritz, Pommern; † 1934) war ein deutscher Gymnasialdirektor und Altphilologe, dessen Name vor allem durch sein Griechisch Deutsches Schul und Handwörterbuch bekannt ist. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf Kaegi — (* 30. September 1849 in Bauma; † 14. Februar 1923 in Rüschlikon) war ein Schweizer Indologe und Gräzist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften (Auswahl) 3 Literat …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Menge — Hermann August Menge (* 7. Februar 1841 in Seesen am Harz ; † 9. Januar 1939 in Goslar) war ein deutscher Altphilologe, Pädagoge und Verfasser einer nach ihm benannten Bibelübersetzung, der sogenannten Menge Bibel. Inhaltsverzeichnis 1 Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Menge-Bibel — Hermann Menge (* 7. Februar 1841 in Seesen am Harz als Hermann August Menge; † 9. Januar 1939 in Goslar) war ein deutscher Altphilologe, Pädagoge und Verfasser einer nach ihm benannten Bibelübersetzung, der sogenannten Menge Bibel.… …   Deutsch Wikipedia

  • Motorik — bezeichnet die Gesamtheit der Aktionen der Muskulatur die Qualität hochrangiger Bewegungsfertigkeit (Artistik) einen Wissenschaftszweig von der Bewegung (Motorikwissenschaft) in der Musik zur Kennzeichnung eines durchgehenden pulsierenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Hipparcheion — Das Hipparcheion (altgriechisch ἱππαρχείον) war das Hauptquartier der militärischen Reiterei der Polis Athen. Es existierte vermutlich seit dem 6. oder 5. Jahrhundert vor Christus bis in das 2. Jahrhundert vor Christus hinein. Im Bereich… …   Deutsch Wikipedia

  • Necronomicon — als Requisite Das Buch Necronomicon ist die wohl berühmteste Schöpfung des US amerikanischen Autors H. P. Lovecraft, der Anfang des 20. Jahrhunderts lebte. Dieses fiktive Buch ist ein Teil des Cthulhu Mythos, wobei es in die Horror und Fantasy… …   Deutsch Wikipedia

  • Böotarch — Als Böotarch (griechisch: βοιώταρχος aus Βοιωτία (Böotien) und ἀρχή (herrschen)) wurden die Exekutivbeamten bezeichnet, die dem Böotischen Bund vorstanden und unter anderem auch Aufgaben als Heerführer wahrzunehmen hatten. Sie wurden jährlich neu …   Deutsch Wikipedia

  • Evrotas — Das Flussbett des Evrotas in der Nähe der Stadt Sparta (Sparti).Vorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt …   Deutsch Wikipedia

  • Anakion — Anakion, Anakeion oder Anakaeum (griechisch Ἀνάκιον oder Ἀνάκειον oder Ἀνακεῖον) wurde in der Antike der Tempel der Dioskuren, Kastor und Polydeukes, in Athen genannt.[1] Der Name leitet sich von ihrem Beinamen Anakes (altgr. Ἄνακες =… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”