- Grobianismus
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Mit Grobianismus wird eine Form der Dichtung des 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnet, welche in satirischer Weise die groben Sitten und Gepflogenheiten der damaligen Zeit (wie etwa unflätiges Verhalten bei Tisch) beschreibt (siehe auch Parodie).
Namensgeber für den Grobianismus ist der deutsche Schriftsteller Friedrich Dedekind, dessen Werk "Grobianus" von Caspar Scheidt im Jahr 1551 als Knittelverse ins Deutsche übersetzt wurden. Das Wort ist dabei eine Umdeutschung des lateinischen Wortes rusticus (Grober Bauer) und stellt einen Hinweis auf den (erfundenen) Schutzheiligen der Schlemmer St. Grobianus dar.
Als Hauptvertreter gelten u. a. Sebastian Brant, Johann Fischart, Thomas Murner und Hans Sachs.
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