Grosser Arber

Grosser Arber
Großer Arber
Blick von Norden auf den Gipfelbereich mit den Skianlagen und den markanten Radomen

Blick von Norden auf den Gipfelbereich mit den Skianlagen und den markanten Radomen

Höhe 1.456 m
Lage Bayern
Gebirge Bayerischer Wald
Geographische Lage 49° 6′ 44″ N, 13° 8′ 4″ O49.11222222222213.1344444444441456Koordinaten: 49° 6′ 44″ N, 13° 8′ 4″ O
Großer Arber (Bayern)
DEC
Großer Arber
Gestein Gneis
Besonderheiten Höchster Berg des Bayerischen Waldes
Hauptgipfel mit den zwei Radomen

Hauptgipfel mit den zwei Radomen

Großer Arber aus der Vogelperspektive

Großer Arber aus der Vogelperspektive

Der Große Arber ist mit 1.456 m ü. NN der höchste Berg des Bayerischen Waldes und wird daher auch als „König des Bayerischen Waldes“ bezeichnet. Geografisch gehört er jedoch zum Böhmerwald. Seine Gipfelregion besteht aus Paragneis.

Inhaltsverzeichnis

Name

In einer Urkunde von 1279 trägt er den Namen Adwich, Johannes Aventinus nennt ihn 1500 Hädweg und 1540 Ätwa. Bei Philipp Apian trägt er die Bezeichnung Aetwham, 1720 ist er auf einer Karte als Aidweich bezeichnet. Im Jahr 1740 findet sich in einer Urkunde erstmals die Bezeichnung Arber.

Geografie

Felsen des Richard-Wagner-Kopfes mit dem Großen Rachel im Hintergrund

Der Große Arber hat vier Gipfel: Den Hauptgipfel mit dem Kreuz, den Bodenmaiser Riegel mit dem charakteristischen, oft abgebildeten Richard-Wagner-Kopf, sowie den Kleinen und Großen Seeriegel. Die baumfreie Gipfelzone des Großen Arbers ist von subalpinen Magerrasen, Felsfluren und Latschengebüschen geprägt, wie sie in dieser Ausdehnung im Bayerischen Wald sonst nirgends auftreten. Zu den charakteristischen Vogelarten der Gipfelregion gehören Wiesenpieper, Alpenbraunelle, Bergpieper, Ringdrossel und Steinschmätzer.

Neben dem Großen Arber gehört zur Berggruppe auch der Kleine Arber mit 1.384 m. Unterhalb der Gipfel befinden sich der Große Arbersee und der Kleine Arbersee, die beide von einem Naturschutzgebiet umgeben sind. Der Gipfel ist gezeichnet von zwei Gebäuden mit Radomen, die militärische Radarstationen (RRP 117) beherbergen. Diese militärischen Objekte wurden 1982 während des Kalten Krieges gegen erhebliche Proteste von Naturschützern so nahe an der tschechischen Grenze errichtet, um den Flugverkehr im Ostblock überwachen zu können.

Im Norden Richtung Lam herrscht bäuerlich bewirtschafteter Plenterwald, im Süden gegen Bodenmais Staatswald. Der größte Teil des Großen Arbers und die umliegenden Waldgebiete befinden sich im Besitz der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. Diese erwarben 1852 die Besitzung des Glashüttenmeisters Hafenbrädl in Böhmisch Eisenstein, später Markt Eisenstein, heute Železná Ruda, und 1872 die in Bayerisch Eisenstein.

Das mit Schindeln beschlagene Arberschutzhaus auf dem Gipfel wurde 1936 errichtet.

Klima

Der Arbergipfel weist im Durchschnitt 160 Frosttage und eine Schneedeckendauer von 150 Tagen auf. Wegen der Spät- und Frühfröste hat die Vegetationsperiode eine Dauer von wenig mehr als 100 Tagen. Die Julitemperatur liegt in den Kammbereichen bei 11 Grad. Von den etwa 1950 mm Jahresniederschlägen fallen 40% als Schnee.

Arberkirchweih

Die Arberkapelle auf dem Gipfel

Bei der dem heiligen Bartholomäus geweihten Arberkapelle wird alljährlich am vorletzten Sonntag im August auf dem Gipfel des Großen Arbers die Arberkirchweih gefeiert. Nach der Bergmesse trifft man sich zum Mittagessen im Arberschutzhaus, anschließend zeigen Volkssänger und Musikanten im gesamten Gipfelbereich ihre Darbietungen.

Die Kapelle wurde 1806 von dem Glashüttenherrn Freiherr von Hafenbrädl erbaut und seither viermal erneuert, die jetzige entstand 1957. Am Bartholomäustag 1906 zelebrierte Abt Willibald Adam von Kloster Metten in Gegenwart von 2000 Teilnehmern anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Arberkapelle die erste Bergmesse. Am 29. August 1965 feierte Arberpfarrer Josef Kufner hier erneut eine Messe, womit die erste eigentliche Arberkirchweih begründet wurde.

Arbermandl

Im Winter bildet der Ostwind zusammen mit Eisschnee die so genannten Arbermandl. Die Latschen und Bergfichten am Arber erstarren dabei zu bizarren und oft skurril wirkenden Gestalten. Der Kameramann Martin Lippl drehte Mitte der 1980er Jahre einen Film darüber und Elfie Pertramer unterlegte diese Aufnahmen mit einem mystischen Gedicht. Unter dem Titel Stimmen aus dem Zauberwald wird der Film jeweils zu Jahresbeginn im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.

Arber-Bergbahn

Hauptartikel: Arber-Bergbahn

Die von der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern betriebene Arber-Bergbahn ist ganzjährig geöffnet. Durch mehrere Skipisten wurde der Große Arber in der Vergangenheit auch als Wintersportgebiet erschlossen. Am 17. September 1949 wurde der erste Sessellift zum Arber eröffnet. Durch eine konsequente Erneuerung der Liftanlagen in den letzten Jahren, mit dem Bau einer 6er-Umlaufgondelbahn und dem Bau von zwei 6er-Sesselliften ist das Skigebiet am Arber zum modernsten Skigebiet im Bayerischen Wald aufgestiegen. Seit 1973 finden hier Slalom- und Riesenslalomwettbewerbe um den Europacup und seit 1976 um den Skiweltcup statt. Im Sommerbetrieb befördert die Gondelbahn Wanderer und Ausflugsgäste in den Gipfelbereich des Großen Arbers.

Datei:GrArber 01.jpg
Panoramablick vom Großen Arber nach Süden und Westen

Weblinks


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