Großhammer

Großhammer
Velké Hamry
Wappen von Velké Hamry
Velké Hamry (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Liberecký kraj
Bezirk: Jablonec nad Nisou
Fläche: 931 ha
Geographische Lage: 50° 43′ N, 15° 19′ O50.717515.308888888889419Koordinaten: 50° 43′ 3″ N, 15° 18′ 32″ O
Höhe: 419 m n.m.
Einwohner: 2.818 (26. Februar 2007)
Postleitzahl: 468 45
Verkehr
Straße: Tanvald - Turnov
Bahnanschluss: Železný Brod–Tanvald
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 3
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Josef Pala
Adresse: Velké Hamry 362
468 45 Velké Hamry
Website: www.velkehamry.cz

Velké Hamry (deutsch Großhammer, früher Groß Hammer) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt elf Kilometer östlich von Jablonec nad Nisou im Isergebirge und gehört zum Okres Jablonec nad Nisou.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt befindet sich im Südosten des Isergebirges im Tal der Kamenice. Im Westen und Nordwesten erstreckt sich der Schwarzbrunnkamm, auf dem die Pustina (831 m) und der Muchov (787 m) die höchsten Erhebungen bei Velké Hamry sind.

Durch Velké Hamry führt die Europastraße 65 / Staatsstraße 10 zwischen Tanvald und Železný Brod.

Nachbarorte sind Tanvald im Norden, Český Šumburk im Nordosten, Bohdalovice im Osten, Zlatá Olešnice und Haratice im Südosten, Michovka und Plavy im Süden, Zásada im Südwesten, Zbytky und Hamrska im Westen sowie Smržovka im Nordwesten.

Geschichte

Die ersten Eisenhämmer im Tal der Kamnitz und am Südosthang des Schwarzbrunnkammes entstanden wahrscheinlich im 13. und 14. Jahrhundert, jedoch fehlen aus dieser Zeit schriftliche Überlieferungen. Die Wasserkraft der Kamnitz trieb mehrere Mahlmühlen, die Steinmühlen, an.

1844 wurde die Liebiegsche Textilfabrik in Swarow gegründet. Am Fluss siedelten sich weitere Fabriken an. Der Bau der Straße von Tannwald nach Eisenbrod in den Jahren 1864 bis 1867 sowie die zwischen 1870 und 1875 errichtete Eisenbahn sorgten für die erforderliche Verkehrsanbindung der Unternehmen. 1870 brach in Swarow ein Streik der Textilarbeiter aus, der blutig niedergeschlagen wurde. 1907 entstand in Mezivodí eine Spinnerei, daneben wurden auch zwei Ziegeleien betrieben.

1910 hatten Ober und Unter Hammer zusammen 4226 Einwohner, die überwiegend der tschechischen Volksgruppe angehörten. 1914 wurden die Gemeinden Ober Hammer und Unter Hammer zur Gemeinde Hammer vereinigt, die 1926 zum Marktflecken Groß Hammer erhoben wurde. Am 1. April 1937 erhielt Groß Hammer, das bis dahin zu Držkov gepfarrt war, ein eigenes Pfarramt. Nach dem Münchner Abkommen wurde Groß Hammer am 24. November 1938 in den deutschen Landkreis Gablonz eingegliedert. Dadurch erfolgte eine Aussiedlung der Tschechen. Im Jahre 1942 wurden aus den Marktflecken Groß Hammer und Haratitz, der Gemeinde Plaw und dem Ortsteil Swarow der aufgelösten Stadt Schumburg an der Desse die Gemeinde Großhammer (Isergebirge) gebildet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dies wieder aufgehoben; 1947 erfolgte die Eingemeindung von Bohdalovice und Svárov. Seit 1968 ist Velké Hamry eine Stadt.

Ortsgliederung

Die Stadt Velké Hamry besteht aus den Ortsteilen Bohdalovice (Bohdalowitz), Velké Hamry I (Unter Hammer) und Velké Hamry II, auch Hamrska (Hammer) sowie den Ortslagen Svárov (Swarow) und Mezivodí.

Sehenswürdigkeiten

  • Barockstatue Pieta in Mezivodí
  • Denkmal für die Opfer des Textilarbeiterstreiks von 1870 in Svárov, 1963 errichtet
  • Wenzelskirche in Hamrska, 1914 erbaut
  • Kapelle der Hl. Anna in Hamrska, 1891-1894 im neoromanischen Stil errichtet
  • Turnhalle, 1910 im Jugendstil errichtet
  • kunstvoll gestaltetes Spinnereigebäude in Mezivodí, 1907-1908 errichtet, Denkmal der Industriearchitektur
  • Hotel Britz, ehemaliges Gesellschaftshaus der Liebiegschen Textilfabrik

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