Gruinard

Gruinard
Gruinard Island

Gruinard Island ist eine Insel, die etwa einen Kilometer vor der Nordwestküste des schottischen Festlands im Atlantischen Ozean liegt. Sie erstreckt sich etwa zwei Kilometer in Nord-Süd- und einen Kilometer in Ost-West-Richtung (größte Ausdehnung). Die Insel liegt auf halbem Weg zwischen Gairloch und Ullapool.

Geschichte

Berühmtheit erlangte die Insel durch Versuche mit Milzbranderregern, die im Zweiten Weltkrieg im Auftrag des britischen Kriegsministeriums dort durchgeführt wurden. Bei den von Juli 1942 bis August 1943 durchgeführten Experimenten wurden insgesamt etwa 60 Schafe dem Erreger ausgesetzt und dadurch getötet.

Erst nach Abschluss der Versuche wurde festgegestellt, dass die Sporen des Krankheitserregers in den Boden eingedrungen waren und diesen dauerhaft verseucht hatten. Die Insel wurde in der Folge zum Sperrgebiet erklärt und es wurden jährlich Bodenproben entnommen, deren Untersuchung jedoch keine wesentliche Abnahme der Kontaminierung ergab. Erst ab dem Jahre 1978 wurden Studien zur Entseuchung der Insel durchgeführt.

Auf Druck der Öffentlichkeit hin wurde 1986 mit der Dekontaminierung begonnen. Nachdem die Vegetation an den verseuchten Stellen mit Herbiziden vernichtet und abgebrannt worden war, wurden insgesamt 280 Tonnen Formaldehyd, gelöst in 2.000 Tonnen Meerwasser, über einen Zeitraum von drei Monaten (Juni bis August 1986) in den Boden eingeleitet. Einige isolierte Stellen wurden im Juli 1987 nachbehandelt. Die darauf folgenden Untersuchungen bestätigten offiziell den Erfolg der Entseuchung. Allerdings gibt es auch Stimmen, die an der vollständigen Vernichtung des Milzbranderregers zweifeln.

In einer medienwirksamen Zeremonie wurde die Insel am 24. April 1990 von einem Vertreter des britischen Verteidigungsministeriums für wieder bewohnbar erklärt und am 1. Mai desselben Jahres den Erben der ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben.

Weblinks

57.893248333333-5.4667057Koordinaten: 57° 54′ N, 5° 28′ W


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