- Grumantbyen
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Grumant (russisch Грумант), auch Grumantbyen, ist eine verlassene Bergarbeitersiedlung auf Spitzbergen. Sie liegt an der Südküste des Isfjorden etwa zwölf Kilometer westlich von Longyearbyen am Fuße des Fuglefjella an der Mündung des engen Grumantdalen.
Gegründet wurde sie im Jahr 1912, Anlass war die Kohleförderung vor Ort durch die russische Kohleförderungsgesellschaft Trust Arktikugol. Da vor Grumant wegen der zu geringen Wassertiefe allerdings keine direkte Verladung der Kohle auf Frachter möglich war, wurde der Betrieb der Kohleförderung 1926 vorübergehend eingestellt. In dieser Zeit wurde ein Schmalspur-Lorenbahntunnel durch die Klippen zum neu errichteten, weiter westlich gelegenen russischen Verladehafen Colesbukta gebaut. Daraufhin wurde der Grubenbetrieb fortgesetzt und erst 1962 wegen Unrentabilität eingestellt. Grumant wurde 1965 aufgegeben.
Zu seiner Spitzenzeit in den Jahren 1951/52 wurde die Einwohnerzahl des Ortes mit 1106 Einwohnern (inklusive Colesbukta) angegeben, wodurch er damals die einwohnerreichste Siedlung auf Spitzbergen war.
Die meisten Häuser wurden soweit abgerissen, dass ihre Grundrisse heute vor Ort kaum noch zu erahnen sind. Die verbliebenen Gebäude sind stark verfallen. Die Holzüberdachungen der oberirdischen Bereiche der Lorenbahn sind noch vorhanden, der Tunnel ist allerdings nicht mehr zu passieren. Oberhalb des Ortes befand sich ein Friedhof.
Der Name Grumant entstand in Anlehnung an das alte russische Wort für Grönland, da die Pomoren, die von der Nordküste Russlands nach Spitzbergen kamen und regelmäßig längere Zeit auf Jagdreisen in der Arktis verbrachten, zunächst wohl der Ansicht waren, sie befänden sich in Grönland.
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