Guhrauer

Guhrauer

Gottschalk Eduard Guhrauer (* 15. Mai 1809 in Bojanowo (Posen); † 5. Januar 1854 in Breslau) war Literaturhistoriker.

Guhrauer studierte in Breslau und Berlin Philosophie und Philologie und wurde dort 1837 Lehrer am Kölnischen Gymnasium. Schon während seiner Universitätsstudien (1831) bei Ausarbeitung einer gekrönten Preisschrift über Leibniz' Verdienste auf das Studium der Schriften desselben hingeleitet, begab er sich 1836 nach Hannover, um Leibniz' handschriftlichen Nachlass zu einer kritischen Bearbeitung des Lebens und der Schriften des großen Gelehrten zu benutzen.

Zu demselben Zweck hielt er sich 1838 und 1839 in Paris auf. Er wurde 1841 Kustos der königlichen und Universitäts- Bibliothek in Breslau, habilitierte sich 1842 als Privatdozent der Literaturgeschichte daselbst, wurde 1843 zum Professor ernannt und starb am 5. Januar 1854.

Er schrieb:

  • Mémoire sur le Projet de Leibnitz Relatif à l'Expedition d'Egypte Proposé à Louis XIV. en 1672 (Paris 1839);
  • Kurmainz in der Epoche von 1672 (Hamburg 1839, 2 Bde.);
  • Lessings Erziehung des Menschengeschlechts, kritisch und philosophisch erläutert (Berlin 1841);
  • Das Heptaplomeres des Jean Bodin (Berlin 1841);
  • G. W. v. Leibniz, eine Biographie (Breslau 1842, 2 Bde.; Nachträge 1846);
  • Jungius und sein Zeitalter (Stuttgart 1850).

Auch gab er Leibniz' deutsche Schriften (Berlin 1838 bis 1840, 2 Bde.) sowie Goethes Briefwechsel mit Knebel (Leipzig 1851, 2 Bde.) heraus und lieferte seit 1835 zahlreiche literarhistorische Beiträge für Zeitschriften und Sammelwerke. Endlich übernahm Guhrauer die Vollendung von Danzels Werk über Lessing (Leipzig 1853, Bd. 2).

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Guhrauer — Guhrauer, Gottschalk Eduard, geb. 1809 in Bojanowo im Großherzogthum Posen, ging 1835 nach Hannover, um den handschriftlichen Nachlaß Leibniz auf der königlichen Bibliothek für eine kritische Bearbeitung des Lebens u. der Schriften desselben zu… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Guhrauer — Guhrauer, Gottschalk Eduard, Literarhistoriker, geb. 1809 zu Bojanowo im Posenschen, gest. 5. Jan. 1854 in Breslau, studierte zu Breslau und Berlin Philosophie und Philologie und wurde hier 1837 Lehrer am Köllnischen Gymnasium. Schon während… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Guhrauer — Guhrauer, Gottschalk Eduard, geb. 1809 zu Bojanowo im Posenschen, gest. 1854 als Prof. der Literaturgeschichte in Breslau. Schriften: »Kurmainz in der Epoche von 1672«, Hamb. 1839; »das Heptaplomeres des Jean Bodin«, Berlin 1841; »Leibnitz, eine… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Guhrauer Kreisbahn AG — Die Guhrauer Kreisbahn AG durchzog mit ihrer Strecke den Landkreis Guhrau in Schlesien und stellte den Anschluss in die Nachbarkreise Lissa und Wohlau her. Geschichte Die niederschlesische Kreisstadt Guhrau erhielt erst 1885 von Bojanowo in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottschalk E. Guhrauer — Gottschalk Eduard Guhrauer (* 15. Mai 1809 in Bojanowo (Posen); † 5. Januar 1854 in Breslau) war Literaturhistoriker. Guhrauer studierte in Breslau und Berlin Philosophie und Philologie und wurde dort 1837 Lehrer am Kölnischen Gymnasium. Schon… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottschalk Eduard Guhrauer — (* 15. Mai 1809 in Bojanowo (Posen); † 5. Januar 1854 in Breslau) war Literaturhistoriker. Guhrauer studierte in Breslau und Berlin Philosophie und Philologie und wurde dort 1837 Lehrer am Kölnischen Gymnasium. Schon während seiner… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottschalk Eduard Guhrauer — (1809 1854) was a German philologist and biographer. He is known principally for his 1842 biography of G. W. Leibniz and his completion (1853) of T. W. Danzel s life of Lessing.He was born at Bojanowo (then in Prussian Poland, now in Poland) and… …   Wikipedia

  • Лейбниц, Готфрид Вильгельм — Готфрид Вильгельм Лейбниц Gottfried Wilhelm Leibniz …   Википедия

  • Лейбниц — (Готфрид Вильгельм Leibniz) знаменитый философ; род. в Лейпциге, 1 июля 1646 г. Его отец, Фридрих Л., проф. нравственной философии в Лейпциге, умер, когда сыну его было всего шесть лет. По словам самого Л., он начал размышлять еще в очень ранней… …   Энциклопедический словарь Ф.А. Брокгауза и И.А. Ефрона

  • Leibnitz [2] — Leibnitz (Leibniz), Gottfried Wilhelm, Freiherr von L., geb. 6. (1.) Juli 1646 in Leipzig, wo sein Vater Professor der Rechte war, bezog schon in seinem 15. Jahre die Universität Leipzig, Jurisprudenz als Berufswissenschaft mit vielseitigen… …   Pierer's Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”