Guido Pietro

Guido Pietro
Der verherrlichte Christus inmitten seiner Heiligen, (1419), Bildausschnitt einer Altartafel
Noli me tangere, Andachtsbildnis in einer Zelle des Klosters von San Marco, Florenz
Der Heilige Dominikus. Andachtsbildnis in einer Zelle des Klosters von San Marco, Florenz

Fra Angelico (* zwischen 1386 und 1400 [1] in Vicchio bei Florenz; † 18. Februar 1455 in Rom) – geboren als Guido di Pietro – war ein Maler der italienischen Frührenaissance. Vasari bezeichnet ihn in seinen Vite als mit einem raren und ausgezeichneten Talent ausgestattet.[2]

Er ist auch als il Beato Angelico, (etwa: der gesegnete Engelsgleiche), bekannt, seine Zeitgenossen kannten ihn als Fra Giovanni da Fiesole (Bruder Johannes aus Fiesole). In Vasaris Biographie über ihn (vor 1555) wird er schon als Fra Giovanni Angelico bezeichnet.

Fiesole wird manchmal fälschlich als Teil seines richtigen Namens interpretiert, es ist jedoch nur der Name der Stadt, in der er seine Profess ablegte. Dieser Zusatz wurde nur benutzt, um ihn von anderen Fra Giovannis unterscheiden zu können.

Schon zu Lebzeiten oder kurz darauf wurde er außerdem Il Beato (Der Gesegnete/Der Selige) genannt, was sich auf seine Könnerschaft in der Darstellung religiöser Motive bezieht.[3] Papst Johannes Paul II. sprach ihn 1982 selig. Fra Angelico ist der Schutzpatron der christlichen Künstler. Im Martyrologium Romanum wird als Beatus Ioannes Faesulanus, cognomento Angelicus (Seliger Giovanni von Fiesole, genannt Angelico) bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Frühe Phase

Fra Angelico wurde als Guido (oder Guidolino) di Pietro in Vicchio im Mugello, in der Toskana nahe Fiesole, geboren. Nichts ist von seinen Eltern überliefert. Das früheste erhaltene Dokument, das ihn betrifft, ist auf den 17. Oktober 1417 datiert, als er einer religiösen Bruderschaft beitrat, noch unter dem Namen Guido di Pietro. Dieses Dokument gibt auch wieder, dass er schon damals Maler war, ein Tatsache, die weiterhin durch zwei Bezahlbelege von Januar und Februar 1418 bezeugt wird, ausgestellt für verrichtete Arbeiten in der Kirche Santo Stefano del Ponte.[4] Das erste Zeugnis von Angelico als Ordensbruder des Dominikanerordens stammt von 1423, dort ist von ihm erstmals als Fra Giovanni die Rede.[5].

Fra Angelico erhielt anfänglich eine Ausbildung als Illuminator (Buchmaler) und arbeitete wahrscheinlich mit seinem Bruder Benedetto zusammen, der ebenfalls Dominikaner war. Sein Lehrer ist unbekannt. Das Kloster San Marco, in Florenz, in dem Fra Angelico längere Zeit lebte, besitzt mehrere Manuskripte, von denen man annimmt, dass sie ganz oder teilweise von seiner Hand stammen. Lorenzo Monaco mag ebenfalls zu seiner Ausbildung beigetragen haben, die gotische Sieneser Schule prägte seine Formensprache. Er hatte mehrere wichtige Aufgaben in den Konventen, in denen er lebte, was sein künstlerisches Schaffen jedoch nicht einschränkte. Vasari zu Folge waren die ersten Werke des Künstlers ein Altarretabel und ein bemalter Lettner für die Kartäuserkirche in Florenz; beides ist nicht erhalten. Die Zellen und Kreuzgänge des Kloster San Marco wurde zu einem großen Teil von Fra Angelico mit Bildern ausgemalt, die der Andacht und inneren Einkehr der Mönche dienen sollten. Das Kloster ist daher heute nahezu als Ganzes ein Museum.

Zwischen 1408 und 1418 lebte er im Dominikanverkonvent zu Cortona, wo er in der Kirche freskierte, seine dortigen Arbeiten sind jedoch nicht erhalten.

Werke

  • 1425-1430, „Hochaltarbild in S.Domenico in Fiesole“, National Gallery, London
  • 1433, „Altar der Leinweber“, Museo di S. Marco, Florenz
  • 14xx, „Verkündigung“, Museo Diocesano Cortona

Verweise

  1. http://www.pinakothek.de/alte-pinakothek/sammlung/rundgang/rundgang_inc.php?raum=kab6&inc=kuenstler&which=55
  2. Giorgio Vasari, Lives of the Artists. erstmals 1568 veröffentlicht. Penguin Classics, 1965.
  3. Andrea del Sarto, Raffael und Michelangelo wurde von ihren Zeitgenossen ebenfalls so genannt, da ihr Können als besonderes Geschenk Gottes betrachtet wurde
  4. Werner Cohn, Il Beato Angelico e Battista di Biagio Sanguigni. Revista d’Arte, V, (1955): 207–221.
  5. Stefano Orlandi, Beato Angelico; Monographia Storica della Vita e delle Opere con Un’Appendice di Nuovi Documenti Inediti. Florenz: Leo S. Olschki Editore, 1964.

Weblinks


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