Alfredo Alcala

Alfredo Alcala

Alfredo P. Alcala (* 23. August 1925 in Talisay auf den Philippinen; † 8. April 2000 in Kalifornien, wahrscheinlich San Pedro) war ein philippinischer Comiczeichner, Cartoonist und Maler.

Leben und Arbeit

Alcala brach als Jugendlicher den Schulbesuch ab, um sich völlig auf seinen Entschluss Künstler zu werden konzentrieren zu können. Nachdem er zunächst Poster, Schilder, Infoblätter und anderes graphisches Werbematerial gestaltet hatte, entwarf er einige Jahre lang für eine Firma der eisenverarbeitenden Industrie Haushalts- und Einrichtungsgegenstände wie Tischlampen, Gartenmöbel und sogar eine Predigerkanzel.

Während des Zweiten Weltkrieges begann Alcala sich verstärkt als Cartoonist zu betätigen. Unter anderem entstanden in dieser Zeit Karikaturen die sich gegen die japanischen Invasoren seiner Heimat widmeten. „Aktiveren“ Widerstand gegen die japanischen Besatzer leistete er, indem er sein außerordentliches Bildgedächtnis benutzte, um sich bei Spaziergängen und Radfahrten durch seine Heimatstadt und im Umfeld der japanischen Garnisonen die Standorte japanischer Stellungen einzuprägen, sowie die Ausrüstung und die Waffen der Japaner zu studieren und diese - wieder nach Hause zurückgekehrt - aus dem Gedächtnis zu zeichnen. Die so entstandenen Karten und graphischen Repliken japanischer Einrichtungen ließ Alcala schließlich der philippinischen Guerillabewegung zukommen, die sie für ihren Kampf gegen die Japaner nutzte. Von besonderer Bedeutung waren Alcalas originalgetreue Nachzeichnungen aus dem Gedächtnis zumal deswegen, weil die photographische Aufnahme der besagten Einrichtungen aufgrund der Präsenz von Wächtern praktisch nahezu unmöglich und darüber hinaus unter Androhung der Todesstrafe untersagt war.

Inspiriert durch die Arbeiten der Amerikaner Lou Fines, Hal Foster (Prinz Eisenherz) und Alex Raymond (Flash Gordon), sowie des britischen Wandmalers Frank Brangwyn begann Alcala 1948 als hauptberuflicher Zeichner von Comicstrips und -heften zu arbeiten. Seine ersten Arbeiten in diesem Bereich entstanden dabei für das philippinische Comicmagazin Bituin Komiks, gefolgt von zahlreichen Arbeiten für den Verlag Ace Publications, den damals größten Verlag seines Heimatlandes. Zeichnungen Alcalas finden sich in Heften der Serien Filipino Komiks, Tagalaog Klassiks, Espesial Komiks und Hiwaga Komiks der späteren 1940er Jahre.

Binnen weniger Jahre entwickelte Alcala sich so zu einem der Stars der philippinischen Comicbranche, was sich unter anderem in der Benennung eines Comicmagazins nach ihm, dem Alcala Komix Magazine, niederschlug.

1963 gelang es Alcala sich mit dem von ihm geschaffenen Fantasy-Comic Voltar, dem die World Encyclopedia of Comics zugesteht eines der frühesten Beispiele einer epischen Comicreihe zu sein die aus der Vorstellungskraft nur eines Mannes entstanden ist, auf dem US-amerikanischen Comicmarkt, wo Voltar zu einem großen kommerziellen Erfolg wurde, zu etablieren. In den frühen 1970er Jahren begann er dementsprechend für den DC-Verlag, den größten amerikanischen Comicverlag, zu arbeiten, für den er diverse Fantasy- und Horrorserien betreute. Die Arbeit für DC veranlasste ihn außerdem 1976 nach New York überzusiedeln.

In den späteren 1970er und frühen 1980er Jahren folgten Arbeiten als Bleistiftzeichner für die Serien Star Wars und Conan the Barbarian, die zu dieser Zeit bei Marvel Comics erschienen, für die Marvel-Serie Man-Thing, sowie einige Einsätze als Tuscher für Don Newtons Bleistiftarbeiten für die traditionsreiche Serie Batman und die Erwachsenencomics Hellblazer und Swamp Thing. Autoren mit denen er dabei zusammenarbeitete waren unter anderem Alan Moore, Gerry Conway und Len Wein.

In den 1990er Jahren folgten Arbeiten für Zeichentrickproduktionen und Werbefilme, Entwürfe für Spielzeug und schließlich die Rückkehr in die Comicbranche als Zeichner der Serie Swamp Thing. Im April 2000 verstarb Alcala, der eine Frau und mindestens einen Sohn hinterließ, nach langer Krankheit an einem Krebsleiden.

Literatur

  • Heidi MacDonald und Phil Yeh: Secret Teachings of a Comic Book Master - the Art of Alfredo Alcala.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Alfredo Alcala — Alfredo P. Alcala (August 23, 1925 April 8, 2000) was a Filipino comic book artist, born in Talisay, Negros Occidental in the Philippines.BiographyAlcala was born with a creative interest in designing. He was hooked on comic books in his early… …   Wikipedia

  • Alfredo Alcalá — Este artículo o sección necesita referencias que aparezcan en una publicación acreditada, como revistas especializadas, monografías, prensa diaria o páginas de Internet fidedignas. Puedes añadirlas así o avisar …   Wikipedia Español

  • Alfredo Alcalá Montaño — Artículo o sección sin relevancia enciclopédica aparente: el asunto o la redacción inducen a creer que debería ser borrado. Por favor, añade argumentos o edita el artículo, según corresponda, y añade referencias a fuentes fiables e indepen …   Wikipedia Español

  • Alfredo Alcala (historietista) — Este artículo o sección necesita referencias que aparezcan en una publicación acreditada, como revistas especializadas, monografías, prensa diaria o páginas de Internet fidedignas. Puedes añadirlas así o avisar …   Wikipedia Español

  • Alcalá — Alcala (spanisch Alcalá) ist der Name folgender Orte: Alcalá de Henares, eine Stadt in Spanien mit der gleichnamigen Universität Alcalá Alcalá de Guadaíra, eine Stadt und Gemeinde in der Provinz Sevilla, Andalusien Alcalá de los Gazules, eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Alcala — (spanisch Alcalá) ist der Name folgender Orte: in Bolivien: Alcalá (Tomina), eine Gemeinde in der Provinz Tomina in Kolumbien: Alcalá (Kolumbien), eine Gemeinde in Valle del Cauca auf den Philippinen: Alcala (Cagayan), eine Stadtgemeinde im… …   Deutsch Wikipedia

  • Alcalá (surname) — Alcalá and Alcala (lacking diacritical marks) are surnames shared by several notable people:* Macedonio Alcalá (1831 ndash;1869), Mexican violinist, pianist and songwriter * Félix Enríquez Alcalá (born 1951), American television and movie… …   Wikipedia

  • Alfredo Cabanillas Blanco — (1895 1979), escritor, poeta y periodista español. Contenido 1 Biografía 2 Obras 3 Notas 4 Bibliografía …   Wikipedia Español

  • Alfredo Ávila — Alfredo Ávila, historiador mexicano, es investigador de tiempo completo del Instituto de Investigaciones Históricas de la Universidad Nacional Autónoma de México desde 2002. Nació en octubre de 1971. Es licenciado en Historia por la Escuela… …   Wikipedia Español

  • Alfredo Martínez y García-Argüelles — Ministro , Justicia y Sanidad de España 14 de diciembre de 1935 – 30 de diciembre de 1933 …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”