Gutenfeld

Gutenfeld
Dobruška
Wappen von Dobruška
Dobruška (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Královéhradecký kraj
Bezirk: Rychnov nad Kněžnou
Fläche: 3443 ha
Geographische Lage: 50° 18′ N, 16° 10′ O50.292516.1625287Koordinaten: 50° 17′ 33″ N, 16° 9′ 45″ O
Höhe: 287 m n.m.
Einwohner: 7.089 (28. August 2006)
Postleitzahl: 518 01 – 518 03
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 8
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Petr Tojnar
Adresse: nám. F. L. Věka 11
518 01 Dobruška
Website: www.mestodobruska.cz

Dobruška (deutsch Gutenfeld) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt in Ostböhmen im Vorland des Adlergebirges, am Bach Zlatý potok. Sie gehört zum Bezirk Rychnov nad Kněžnou in der Region Königgrätz (Hradec Kralové).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Dobruška entwickelte sich aus einer Siedlung mit dem Namen Leštno, an der sich bedeutende Handelswege kreuzten. In der Folgezeit wurde der Ort nach den Besitzern der Herrschaft, den Herren von Dobruška, benannt.

Wegen mehrerer Stadtbrände sind nur wenige Quellen zur frühen Stadtgeschichte erhalten geblieben. Die erste Nennung stammt aus dem Jahre 1312, als ein Johannes de Dobrusca erwähnt wird. 1320 befreite Mutina von Dobruška die Untergebenen vom Frondienst und bestätigte ihnen gleichzeitig das Braurecht. Während der Herrschaft seines Sohnes Sezema von Dobruška wurde 1364 das Königgrätzer bzw. Magdeburger Stadtrecht eingeführt.

Im 15. Jahrhundert war der Ort zur Herrschaft Frymburk zugehörig. 1455 wurde Dobruška als Oppidum der Herrschaft Opočno bezeichnet, deren Besitzer die Trčka von Leipa waren. Unter ihrer Herrschaft erlebte Dobruška eine wirtschaftliche Blüte, durch die es zum Marktort für die ganze Umgebung wurde. Aus dieser Zeit sind zahlreiche Zunftprivilegien überliefert. Nach dem Brand von 1565 wurde die Stadt im Stil der Renaissance wieder aufgebaut.

Nach den hussitischen Kriegen bekannte sich fast die ganze Bevölkerung zum Utraquismus. Anfang des 17. Jahrhunderts war Dobruška ein Zentrum des ostböhmischen Protestantismus. Im Dreißigjährigen Krieg setzten gegenreformatorische Maßnahmen ein, die 1628 einen Aufstand der Untergebenen zur Folge hatten. Weil sich trotz der Verfolgung die Anhänger der Böhmischen Brüder versteckt halten konnten, wurden noch im Jahre 1751 öffentlich protestantische Bücher verbrannt. Im Zuge der Rekatholisierung wurde Anfang des 18. Jahrhunderts auch die Dekanatskirche des Heiligen Wenzel barock umgebaut.

Im 19. Jahrhundert war Dobruška ein ostböhmisches Zentrum der tschechischen nationalen Wiedergeburt (Obrozeni), bei der der Kaufmann František Vladislav Hek und der Kaplan Josef Liboslav Ziegler eine wichtige Rolle spielten. Der bedeutende Schriftsteller Alois Jirasek setzte Hek mit seinem fünfbändigen Roman F. L. Věk ein literarisches Denkmal.

1908 erhielt Dobruška Anschluss an das Eisenbahnnetz.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Dobruška gehören die Ortschaften

  • Běstviny
  • Domašin
  • Chábory
  • Spáleniště
  • Pulice
  • Mělčany und
  • Křovice

Sehenswürdigkeiten

  • Das Renaissance-Rathaus mit Turm, das in der Mitte des rechteckigen Marktplatzes steht, wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet.
  • Das städtische Museum befindet sich im Rathaus.
  • Die ursprünglich gotische Pfarrkirche St. Wenzel (Kostel svatého Václava) wurde 1709–1725 durch M. Rossi barockisiert.
  • Die barocke Mariensäule wurde 1733–1736 errichtet.
  • Wohnhaus von František Vladislav Hek
  • Friedhofskapelle im Renaissancestil
  • Jüdischer Friedhof aus dem 17. Jahrhundert (eine jüdische Gemeinde ist seit 1545 bekannt)

Umgebung

  • Holzgebäude einer Mühle von 1816 im 2 km nordöstlich gelegenen Dorf Provoz
  • Das Schloss Skalka (5 km südöstlich) wurde 1738–1739 im Stil des Barock umgebaut.

Persönlichkeiten

  • František Vladislav Hek (1769–1847), Verfechter der tschechischen nationalen Wiedergeburt
  • Josef Mnohoslav Roštlapil (1809–1888), Pfarrer und Chronist von Dobruška
  • František Kupka (1871–1957), Kunstmaler; verlebte seine Kindheit in Dobruška
  • František Adolf Šubert (1849-1915), Dramaturg und Intendant des Nationaltheaters Prag

Literatur

  • Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Kröner-Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8
  • Knaurs Kulturführer Tschechische Republik, ISBN 3-426-26609-1

Weblinks


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