- Guzzi Lantschner
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Gustav „Guzzi“ Lantschner (* 12. August 1910 in Innsbruck) ist ein ehemaliger österreichisch-deutscher Skirennläufer. Er war in den 1930er Jahren einer der Stars des alpinen Skisports. Lantschner wurde 1932 Weltmeister in der Abfahrt. Er gewann insgesamt drei Medaillen bei Weltmeisterschaften und gewann bei den Olympischen Winterspielen 1936 die Silbermedaille.
Leben
Lantschner wurde 1932 in Cortina d'Ampezzo mit seinem Sieg in der Abfahrt der erste österreichische Weltmeister in der Geschichte des alpinen Skisports. In der Kombinationswertung errang er die Bronzemedaille. Im Jahr darauf gewann er bei der Weltmeisterschaft 1933 im heimischen Innsbruck für den ÖSV die Silbermedaille im Slalom.
1935 nahm Lantschner die deutsche Staatsbürgerschaft an und ging 1936 bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen für das Deutsche Reich an den Start. Bei der erstmals im olympischen Programm stehenden Alpinkonkurrenz sicherte er sich dank einer guten Leistung im Slalom die Silbermedaille hinter Franz Pfnür und sorgte so für einen deutschen Doppelerfolg.
Seine Erfolge auf Skiern machten ihn auch zu einem bekannten Star verschiedener Abenteuer- und Bergfilme. 1930 war er in Arnold Fancks Stürme über dem Montblanc erstmals vor der Kamera zu sehen. Im Jahr darauf spielte er an der Seite von Leni Riefenstahl in Der weiße Rausch. Der Erfolg dieses Schifilmklassikers, in dem er gemeinsam mit dem Innsbrucker Walter Riml ein Hamburger Zimmermanns-Paar darstellte, führte zu weiteren gemeinsamen Rollen in Abenteuer im Engadin (1932) und in dem teilweise in Grönland gedrehten Film Nordpol - Ahoi! (1934). Lantschner und Riml galten danach als deutsche Antwort auf das Komikerduo Pat und Patachon. Zwischen 1936 und 1938 arbeitete Lantschner als Kameramann an Riefenstahls Olympia-Filmen mit, nachdem sie ihn zuvor ein Dreivierteljahr lang ausgebildet hatte. Zusammen mit Harald Reinl, ebenfalls ein Mitarbeiter Fancks, drehte er 1938/39 die Dokumentarfilme Wildwasser und Osterskitour in Tirol. Beide Streifen wurden von Riefenstahl produziert.
Lantschner lebt heute in Krailling. Mit dem Skifahren hörte er erst im Alter von 88 Jahren auf.
Sportliche Erfolge
Olympische Spiele
(für Deutschland gestartet)Disziplin Platz Garmisch-Part. 1936 Alpine Kombination 2. Weltmeisterschaften
- Alpine Skiweltmeisterschaft 1932 in Cortina d'Ampezzo (für Österreich gestartet)
- Goldmedaille in der Abfahrt
- Bronzemedaille in der Kombination
- Alpine Skiweltmeisterschaft 1933 in Innsbruck (für Österreich gestartet)
- Silbermedaille im Slalom
Weblinks
- Gustav Lantschner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Gustav Lantschner bei Ski-db (englisch)
1931: Walter Prager | 1932: Gustav Lantschner | 1933: Walter Prager | 1934: David Zogg | 1935: Franz Zingerle | 1936: Rudolf Rominger | 1937: Émile Allais | 1938: James Couttet | 1939: Hellmut Lantschner | 1948: Henri Oreiller | 1950: Zeno Colò | 1952: Zeno Colò | 1954: Christian Pravda | 1956: Anton Sailer | 1958: Anton Sailer | 1960: Jean Vuarnet | 1962: Karl Schranz | 1964: Egon Zimmermann | 1966: Jean-Claude Killy | 1968: Jean-Claude Killy | 1970: Bernhard Russi | 1972: Bernhard Russi | 1974: David Zwilling | 1976: Franz Klammer | 1978: Josef Walcher | 1980: Leonhard Stock | 1982: Harti Weirather | 1985: Pirmin Zurbriggen | 1987: Peter Müller | 1989: Hans-Jörg Tauscher | 1991: Franz Heinzer | 1993: Urs Lehmann | 1996: Patrick Ortlieb | 1997: Bruno Kernen | 1999: Hermann Maier | 2001: Hannes Trinkl | 2003: Michael Walchhofer | 2005: Bode Miller | 2007: Aksel Lund Svindal | 2009: John Kucera
Personendaten NAME Lantschner, Gustav KURZBESCHREIBUNG österreichisch-deutscher Skirennläufer GEBURTSDATUM 12. August 1910 GEBURTSORT Innsbruck - Alpine Skiweltmeisterschaft 1932 in Cortina d'Ampezzo (für Österreich gestartet)
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