Gyps fulvus

Gyps fulvus
Gänsegeier
Gänsegeier (Gyps fulvus)

Gänsegeier (Gyps fulvus)

Systematik
Ordnung: Greifvögel (Falconiformes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Unterfamilie: Altweltgeier (Aegypiinae)
Gattung: Gyps
Art: Gänsegeier
Wissenschaftlicher Name
Gyps fulvus
Hablizl, 1783

Der Gänsegeier (Gyps fulvus) gehört zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae).

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

Ausgewachsene Tiere haben weiße Daunen an Kopf und Hals und eine weißliche Halskrause.

Größe

Seine Flügelspannweite beträgt 2,4-2,8 m, seine Körperlänge 0,95-1,05 m, sein Gewicht 4-6 kg.

Lebensweise

Er brütet zwischen Januar und März, wobei die Eiablage zwischen Mitte Januar und Anfang Februar erfolgt. Die Brutdauer beträgt 52 bis 58 Tage und die Nestlingszeit 110 bis 120 Tage. Das Gelege besteht aus einem Ei. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus Aas. Gänsegeier können lose Kolonien bilden und sind recht standorttreu. Er bewegt sich oft in Schwärmen aus mehreren Tieren.

Lebensraum

Typischer Lebensraum in Europa sind Bergregionen.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Gänsegeiers

Der Gänsegeier kommt in Marokko, Algerien, Spanien (8.100 Paare), Sardinien, entlang der östlichen Adriaküste (vor allem auf den kroatischen Inseln Cres und Rab) nach Süden zunehmend auch bis weit ins Landesinnere der Balkanhalbinsel vor. Er ist in Griechenland (rund 450 Paare), der Türkei, an der östlichen Mittelmeerküste und über den Irak bis nach Persien, Arabien, Indien und Zentralasien verbreitet. Einzelne Tiere wandern von Slowenien kommend bis nach Österreich, wo es am Hellbrunner Berg auch eine größere halb wild lebende Kolonie gibt, die im Sommer auch in den Hohen Tauern herumstreift und bereits frei gebrütet hat. Eine Auswilderung im französischen Zentralmassiv war erfolgreich (etwa 220 Paare). In der Schweiz, besonders im Schweizer Jura wurden vor kurzem 54 Exemplare gezählt. Die Population scheint momentan stark zu wachsen. Vogelkundler berichten, dass 2006 ca. 200 Exemplare der bisher in Deutschland ausgestorbenen Tiere gesichtet wurden. Dieser enorme Einflug ist vermutlich auf Nahrungsmangel in Spanien und Südfrankreich infolge Richtlinien der Europäischen Union zur Beseitigung von Tierkadavern zurückzuführen [1] Im Juni 2007 wurden erneut große Vorkommen der Tiere in Belgien (~100) und Deutschland gesichtet, allein 22 über Mönchengladbach. [2]

Einige tausend Tiere, vor allem jüngere Exemplare, überwintern in Afrika, das sie über Gibraltar und den Bosporus ziehend erreichen. Dabei erreichen sie südwärts den Senegal, Mali und Niger, sowie den Sudan und Äthiopien.

Systematik

Man unterscheidet zwei Unterarten des Gänsegeiers:

  • Gyps fulvus fulvus: Von Nordwest-Afrika und der Iberischen Halbinsel über den Balkan, die Türkei, den mittleren Osten bis Arabien, Iran, Pamir und zum Altaigebirge verbreitet.
  • Gyps fulvus fulvescens: Afghanistan, Pakistan und Nordindien, im Osten bis Assam.

Eine Geierpopulation aus der Provinz Punjab in Pakistan, die fälschlicherweise als Unterart (Gyps indicus jonesi) des Bengalgeiers beschrieben wurde, gehört zur südöstlichen Unterart des Gänsegeiers (Gyps fulvus fulvescens).

Bildergalerie

Literatur

  • Josep del Hoyo, Andrew Elliot, Jordi Sargatal: Handbook of the birds of the World. Vol. 2. New World Vultures to Guineafowl. Lynx Edicions, Barcelona 1994, ISBN 84-87334-15-6

Fußnoten

  1. Handelsblatt: Großer Geier-Einflug über Deutschland 30. Juni 2006
  2. n-tv.de: Gänsegeier in Deutschland 22. Juni 2007

Weblinks


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