Gährs

Gährs

Johannes Dietrich Gährs – auch: Johannes Diedrich Gährs – (* 31. Dezember 1874 in Ostmoorende im Kreis Jork der Provinz Hannover) war Ministerialdirektor im Reichsverkehrsministerium und Präsident der Preußischen Akademie des Bauwesens (1929)

Als Sohn des Schiffreeders und Kapitäns Johann Hinrich Gährs und seiner Ehefrau Katharina Stür Stürholdt, besuchte er das Realgymnasium in Harburg und begann ein Studium im Fach Bauwesen an der Technischen Hochschule in Berlin. In den Jahren 1899-1900 leistete er seinen Militärdienst beim Eisenbahnregiment Nr. 1 ab.

Zum Regierungsbauführer wurde er in Harburg, Swinemünde und Stettin von 1900 bis 1903 ausgebildet. Nach der Ablegung des 2. Staatsexamens im Jahre 1904 wurde er zum Regierungsbaumeister ernannt. Seine erste Regierungstätigkeit im Bauhauptamt betraf in den Jahren 1904 bis 1907 Baumaßnahmen für die Regulierung der unteren Oder. Im Jahre 1905 heirate er Meta Winter, Tochter des Zuckerfabrikdirektors Nicolaus Garleff Winter und seiner Ehefrau Metta Lohmann.

Von 1907 bis 1911 arbeitete er in Kiel an der Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanals, wobei die neuen Schleusen an der Ostsee gebaut wurden. Zum Bauamtsvorstand wurde er 1911 ernannt, womit er in Rendsburg von 1912 bis 1913 bei den weiteren Arbeiten zur Vergrößerung des Kaiser-Wilhelm-Kanals zuständig war.

Im Jahre 1914 arbeitete er in Celle als Bauamtsvorstand an der Kanalisierung der Aller. Am Ersten Weltkrieg nahm er von 1914 bis 1918 als Hauptmann teil und wurde als Major der Reserve entlassen. Von 1918 bis 1921 leitete er das Wasserbaumt in Emden. Ins Preußische Handelsministerium wurde er 1921 als Ministerialrat eingestellt.

Ab Januar 1924 bekleidete er die Stelle eines Ministerialdirektors im Reichsverkehrsministeriums, wo er als Leiter der wasserbautechnischen und maschinenbautechnischen Abteilung wirkte. Seit 1924 war er Mitglied der Preußischen Akademie des Bauwesens, und 1929 wurde er zum Präsidenten dieser Akademie. Ein Jahr vorher hatte ihm die Technische Hochschule Hannover den Titel eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber verliehen.

Er wirkte auch im Aufsichtsrat der Rhein-Main-Donau AG und im Vorstand des Weser-Ems-Beirats mit. Eine weitere Aufgabe übernahm er als Leiter der deutschen Delegation im Verband der Internationalen Schiffahrtskongresse.

In Berlin-Dahlem wohnte er in der Göbenstr. 43. In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es einen Saugbagger mit dem Namen "Johannes Gährs", der auf der Unterelbe die Flußrinne aushob und an die Arbeiten des Bauingenieurs erinnerte.

Referenzen

  • Cuno Horkenbach, Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Berlin 1930
  • Hermann A.L. Degener, Wer ist's?, Berlin 1935
  • Georg Wenzel, Deutscher Wirtschaftsführer, Berlin 1929
  • Bild des Saugbaggers "Johannes Gährs"

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