Gökceada

Gökceada
Gökçeada
Wappen fehlt
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Gökçeada (Türkei)
DEC
Basisdaten
Provinz (il): Çanakkale
Landkreis (ilçe): Gökçeada
Koordinaten: 40° 10′ N, 25° 51′ O40.16083333333325.8444444444447Koordinaten: 40° 9′ 39″ N, 25° 50′ 40″ O
Fläche: 287 km²
Einwohner: 8.875[1] (2000)
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+90) 286
Postleitzahl: 17 xxx
Kfz-Kennzeichen: 17
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Yücel Atalay (AKP)
Webpräsenz (Stadtverwaltung):
Kaymakam: Kemalettin Sakin
Webpräsenz (Kaymakam):

Gökçeada (Griechisch: Ίμβρος Ímvros/Ímbros), ist eine Ägäisinsel in der türkischen Provinz Çanakkale. Sie liegt strategisch günstig am Eingang der Dardanellen im Thrakischen Meer, gegenüber von Troja. Sie ist 13 km breit und 31 km lang.

Inhaltsverzeichnis

Klima

Die Insel hat mediterranes Klima mit warmen trockenen Sommern und feuchten milden Wintern. Regen fällt zwischen Mai und August in Ausnahmefällen. In der Regel sind kaltes Wetter und Regen in der ersten Septemberhälfte zu erwarten.

Flora & Fauna

Gökçeada ist besonders reich an Nutzpflanzen. Es gibt weite Olivenhaine und größere Pinienbestände.

Bildung

Zerstörte Volksschule auf Gökçeada

Auf der Insel befinden sich 3 Volksschulen, in denen insgesamt 823 Schüler unterrichtet werden. In den mittleren Schulen werden 605 Schüler unterrichtet. 106 Lehrer sind an Schulen auf der Insel angestellt. Weiters gibt es drei Gymnasien und eine Berufshochschule. Auf Gökçeada wird eine Bibliothek mit 11.081 Büchern von 3 Angestellten betrieben. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 95 Prozent.[2]

Geschichte & Politik

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Die Insel, auf der sich die älteste bekannte Kultstätte des Hermes befindet,[3] war seit der Antike besiedelt. Im Mittelalter gehörte sie zum Byzantinischen Reich, in der Renaissance (schon vor dem Fall Konstantinopels 1453) zum Osmanischen Reich. Als Teil der Provinz Ostthrakien gehörte das damalige Imbros mit der Nachbarinsel Bozcaada zwischen 1919 und 1923 kurzzeitig zu Griechenland. Nach dem Griechisch-Türkischen Krieg wurde sie im Vertrag von Lausanne 1923 von Griechenland abgetrennt und ebenso wie Bozcaada demilitarisiert.

In Artikel 14 des Vertrags wurde den Griechen der Inseln ein Autonomiestatus zugesprochen. So sollte Gökçeada zwar unter türkischer Souveränität stehen, allerdings von einer unabhängigen Verwaltung geleitet werden, die auch das Polizeiwesen der Insel selbstständig leiten sollte. So wurde der Insel eine offizielle türkische Bezeichnung, nämlich Gökçeada, verliehen.

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Nach Auffassung griechischer Regierungen wurde keiner dieser Punkte umgesetzt: Nach regierungsamtlicher Darstellung Griechenlands negiere die Türkei von Beginn an den Vertrag von Lausanne und unternähme fortan Anstrengungen, das Griechentum von der Insel zu verdrängen oder wenigstens zu marginalisieren. So wäre den Einwohnern der Unterricht in den Schulen nur in türkischer Sprache erlaubt, was zur Auswanderung vieler Schüler nach Istanbul oder natürlich nach Griechenland geführt habe. Auch errichtete man ein Gefängnis für Schwerverbrecher und erklärte die gesamte Insel zum offenen Gefängnis, was die Angst unter den alten Einwohnern, den Imbrioten, weiter geschürt habe. Auf Gökçeada seien die Griechen, die zuvor 95% des Ackerlandes besaßen, enteignet worden und es seien Siedler aus Anatolien auf die Insel geholt und in den Häusern der vertriebenen Griechen untergebracht worden. Plünderungen von Kirchen, Schulen und griechischen Haushalten hätten sich bis heute fortgesetzt. Das habe zu einer dramatischen Veränderung der Bevölkerungsstruktur auf der Insel geführt: Während 1923 noch 9200 Griechen auf Gökçeada lebten, sind es heute gerade einmal 250, der Großteil von ihnen ist über 65[4].

Die Diskriminierung der griechischen Minderheit, insbesondere die Schwierigkeiten bei der Wiedereröffnung griechischsprachiger Schulen und die Unregelmäßigkeiten im Landkataster, die die Beurteilung der Enteignungen der Griechen erschweren, wurde 2004 durch die EU Kommission gerügt.[5]

Bevölkerung von Gökçeada

Umwandlung der Bevölkerung in Gökçeada

(Blau:Griechen) (Rosa:Türken)

Kleinstädte & Dörfer 1927 1970 1975 1980 1985 1990 1997 2000
Çınarlı (Panaghia Balomeni) - - 3578 615 3806 342 4251 216 767 70 721 40 553 26 503 29
Bademli (Gliky) - - 66 144 1 57 40 1 13 34 29 22 15 15 15 13
Dereköy (Shinudy) - - 73 672 391 378 319 214 380 106 99 68 82 40 68 42
Eşelek - - - - - - - - - - - - - - 152 -
Fatih - - - - - - - - 3962 45 4284 32 4135 21 4180 25
Kaleköy (Kastro) - - 38 36 24 - - 128 94 - 105 - 90 - 89 -
Şahinkaya - - - - - - - - - - 168 - 107 - 86 -
Şirinköy - - - - - - - - - - - - - - 189 -
Tepeköy (Agridia) - - 3 504 4 273 2 193 1 110 75 2 2 39 2 42
Uğurlu - - - - - - - - 460 - 490 - 466 - 401 -
Yenibademli - - - - - - - - 416 - 660 - 628 - 581 -
Yenimahalle (Evlampio) - - 182 143 162 121 231 81 359 59 970 27 2240 25 2362 27
Zeytinli (Aghios Theodoros) - - 30 507 15 369 36 235 72 162 25 130 12 82 12 76
TOTAL 157 6555 3970 2621 4403 1540 4879 1068 6524 586 7626 321 8330 248 8640 254

Ref: Gökçeada Stadtverwaltung

Ref: Changes in the demographic characteristics of Gökçeada


Söhne und Töchter der Insel

Bartholomäus I. (* 29. Februar 1940) Patriarch von Konstantinopel, Metropolit von Chalkedon

Einzelnachweise

  1. http://www.turkstat.gov.tr/PreIstatistikTablo.do?istab_id=220
  2. Bildungswesen auf Gökçeada, Offizielle Internetpräsenz der Landkreisverwaltung, abgerufen am 29. Juli 2008
  3. Leue, Gustav. 1925. „Noch Einmal Die Akrosticha in Der Periegese Des Dionysios.“ Hermes 60(3): 367-68, S. 367, http://www.jstor.org/stable/4473967.
  4. Republik Griechenland: Griechenland in der Welt, Seite 82
  5. Regelmäßiger Bericht über die Fortschritte der Türkei auf dem Weg zum Beitritt, 2004, Seite 50

Weblinks


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