- HGr Mitte
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Die Heeresgruppe Mitte war ein Heeres-Großverband der deutschen Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Heeresgruppe Mitte entstand zu Beginn des Russlandfeldzug, am 22. Juni 1941, durch Umbenennung der Heeresgruppe B. Sie war die stärkste der drei deutschen Heeresgruppen bei Beginn des Ostfeldzuges. Zunächst mit zwei Panzergruppen und zwei, später drei Armeen, trat sie nördlich der Pripjetsümpfe zum Angriff auf die Sowjetunion an. Ihr Operationsziel war die sowjetische Hauptstadt Moskau. Nachdem die sowjetische Gegenoffensive Anfang 1942 zum Stehen gekommen war, verlagerte die deutsche Führung den Operationsschwerpunkt in den Südabschnitt der Ostfront, die Heeresgruppe deckte die Flanke der weiter südlich kämpfenden Armeen. Nach der Schlacht von Kursk wich die Heeresgruppe in harten Rückzugskämpfen fast bis auf die alte sowjetische Westgrenze von 1939 zurück. Nach einer kurzen Atempause wurden ihre geschwächten Armeen, die eine weit überdehnte Frontlinie verteidigen mussten, von der sowjetischen Sommeroffensive 1944 überrollt. Von 38 eingesetzten Divisionen wurden 28 zerschlagen, insgesamt wurden drei Armeen aufgerieben. Die deutschen Verluste betrugen etwa 381.000 Gefallene, 158.000 Soldaten und Offiziere gerieten in Kriegsgefangenschaft. [1]
Wie überwältigend der sowjetische Angriffserfolg war, zeigt die Liste gefangener und getöteter Generale der Heeresgruppe Mitte:3. Panzerarmee
- LIII. Armeekorps General der Infanterie Gollwitzer – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 246. Infanteriedivision Generalmajor Müller-Bülow – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 4. Luftwaffen-Felddivision Generalleutnant Pistorius – ist gefallen
- 6. Luftwaffen-Felddivision Generalleutnant Peschel – ist gefallen
- 206. Infanteriedivision Generalleutnant Hitter – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- VI. Armeekorps General der Artillerie Pfeiffer – ist gefallen
- 256. Infanteriedivision Generalmajor Wüstenhagen – ist gefallen
- XXXIX. Panzerkorps General der Artillerie Martinek – ist gefallen
- 110. Infanteriedivision Generalleutnant von Kurowski – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 337. Infanteriedivision Generalleutnant Schünemann – ist gefallen
- 12. Infanteriedivision Generalleutnant Bamler – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 31. Infanteriedivision Generalleutnant Ochsner – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- XII. Armeekorps Generalleutnant Vinzenz Müller – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 18. Panzergrenadier-Division Generalleutnant Zutavern – beging Suizid
- 267. Infanteriedivision Generalleutnant Drescher – ist gefallen
- 57. Infanteriedivision Generalleutnant Trowitz – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- XXVII. Armeekorps General der Infanterie Völckers – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 78. Infanterie- und Sturmdivision Generalleutnant Traut – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 260. Infanteriedivision Generalmajor Günther Klammt – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- Höherer Pionierkommandeur - Generalmajor Aurel Schmidt – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- XXXV. Armeekorps Generalleutnant Freiherr von Lützow – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 134 Infanteriedivision Generalleutnant Philipp – beging Suizid
- 6. Infanteriedivision Generalmajor Heyne – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 45. Infanteriedivision Generalmajor Engel – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- XLI. Panzerkorps Generalleutnant Hoffmeister – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 36. Infanteriedivision Generalmajor Conrady – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
Bei den eingesetzten Reserven:
- 95. Infanteriedivision Generalmajor Michaelis – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- 707. Infanteriedivision Generalmajor Gihr – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- Panzergrenadierdivision "Feldherrnhalle" Generalmajor von Steinkeller – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft
- Kampfkommandant des „festen Platzes“ Bobruisk Generalmajor Hamann – ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft [2]
Von diesem Schlag konnte sich das Ostheer nicht mehr erholen, die Front erreichte im Spätsommer 1944 die Grenze Ostpreußens. Zwischen die Heeresgruppen Nord und Mitte schoben sich sowjetische Fronten. Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte war für die Wehrmacht dramatischer als die Niederlage bei Stalingrad. Die Wehrmacht verlor ihre operative Handlungsfähigkeit.Während der erbitterten Kämpfe in Ostpreußen wurde die Heeresgruppe Mitte am 25. Januar 1945 in Heeresgruppe Nord umbenannt. Ihre Verbände kämpften unter schweren Verlusten in Westpreußen und Pommern, die Reste der Truppen wurden von der Kriegsmarine aus den Ostseehäfen evakuiert. Neu aufgestellt wurde die Heeresgruppe Mitte am 25. Januar 1945 nach dem Durchbruch der Roten Armee an der Weichsel durch die Umbenennung der Heeresgruppe A. Letztes Hauptquartier der Heeresgruppe war vom 28. März bis 8. Mai 1945 das Bad Welchow im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren.
Oberbefehlshaber
- 22. Juni 1941 Generalfeldmarschall Fedor von Bock
- 19. Dezember 1941 Generalfeldmarschall Günther von Kluge
- für kurze Zeit vor Weihnachten 1941: Oberst Günther Blumentritt
- 12. Oktober 1943 Generalfeldmarschall Ernst Busch
- 28. Juni 1944 Generalfeldmarschall Walter Model
- 16. August 1944 Generaloberst Georg-Hans Reinhardt
- 17. Januar 1945 Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner
Gliederung der Heeresgruppe
Heeresgruppen-Truppen
- Nachrichten-Regiment 537
- Nachrichten-Regiment 537 (2. Aufstellung)
- Volks-Artillerie-Korps 405
Unterstellte Einheiten
Datum unterstellte Armeen 1941 Juni 1941 9. Armee, 4. Armee Juli 1941 Panzergruppe 3, 9. Armee, 4. Armee, Panzergruppe 2, z. Vfg. 2. Armee August 1941 Panzergruppe 3, 9. Armee, 2. Armee, Armeegruppe Guderian September 1941 Panzergruppe 3, 9. Armee, 4. Armee, Panzergruppe 2, 2. Armee Oktober 1941 9. Armee, 4. Armee, 2. Panzerarmee, 2. Armee November 1941 9. Armee, Panzergruppe 3, 4. Armee, 2. Panzerarmee, 2. Armee 1942 Januar 1942 9. Armee, 3. Panzerarmee, 4. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Panzerarmee, 2. Armee Februar 1942 3. Panzerarmee, 9. Armee, 4. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Panzerarmee Mai 1942 9. Armee, 3. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Panzerarmee 1943 Januar 1943 LIX. AK, 9. Armee, 3. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Panzerarmee Februar 1943 3. Panzerarmee, 9. Armee, 4. Armee, 2. Panzerarmee März 1943 3. Panzerarmee, 9. Armee, 4. Armee, 2. Panzerarmee, 2. Armee April 1943 3. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Panzerarmee, 2. Armee, z.Vfg. 9. Armee Juli 1943 3. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Panzerarmee, 9. Armee, 2. Armee September 1943 3. Panzerarmee, 4. Armee, 9. Armee, 2. Armee November 1943 3. Panzerarmee, 4. Armee, 9. Armee, 2. Armee, Wehrmachtsbefehlshaber Ostland 1944 Januar 1944 3. Panzerarmee, 4. Armee, 9. Armee, 2. Armee Juli 1944 3. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Armee, z.Vfg. 9. Armee August 1944 3. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Armee, IV. SS-Panzerkorps 1945 Januar 1945 3. Panzerarmee, 4. Armee, 2. Armee Februar 1945* 4. Panzerarmee, 17. Armee, 1. Panzerarmee Mai 1945 7. Armee, 4. Panzerarmee, 17. Armee, 1. Panzerarmee * Umbenennung der Heeresgruppe A in Heeresgruppe Mitte und Heeresgruppe Mitte in Heeresgruppe Nord
Anmerkungen
- ↑ Duncan Anderson The world at war The Reader's Digest Association Limited, Deutsche Ausgabe aus dem Jahr 2000, ISBN 3870708484, S. 124
- ↑ Verbrannte Erde - Schlacht zwischen Wolga und Weichsel von Paul Carell erschienen 1966 im Ullstein-Verlag ISBN 3-55008-507-9 Seite 451 ff.
Literatur
- Werner Haupt:
- Bildchronik der Heeresgruppe Mitte, Podzun-Pallas Verlag, ASIN B-0000B-RHY-4
- Heeresgruppe Mitte, Podzun-Pallas Verlag, ASIN B-0000B-RHY-6
- Rolf Hinze: Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Osten 1944, Motorbuch Verlag, ISBN 3-87943-681-9
Weblinks
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