- HMY Britannia (1893)
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HMY Britannia (1893) Takelung: 1-Mast-Rennkutter Segelklasse Big-Class Länge über alles: 37 m (121 Fuß) Breite über alles: 7,60 m (23 Fuß 4 Inch) Tiefgang: 4,16 m Verdrängung: 221 Tonnen Masthöhe (inkl. Topmast): 50 m (164 Fuß) Segelfläche: 959 m² (10.327 Fuß²) Segelmacher: Ratsey, Cowes Motorisierung: nicht vorhanden Konstrukteur: George Lennox Watson Baujahr: 1893 Stapellauf: 20. April 1893 Werft: D. & W. Henderson & Company Werftstandort: Partick on the Clyde, Baunummer: 366 Baukosten: 10.000 Pfund Eigner (1893-1897): Prince of Wales Albert Eduard Eigner (1897-1910): sechs verschiedene Eigner, König Edward VII.
Eigner (1910-1936): König Georg V. letzter Skipper: Sir Philip Hunloke Flagge: Großbritannien Nutzung: Regattayacht Clubstander: Royal Yacht Squadron Revier: britische Gewässer HMY Britannia (His Majesty's Yacht Britannia) war die Segelyacht des Prinzen von Wales und späteren König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland Eduard VII..
Die Yacht Britannia wurde vom damaligen Prinzen von Wales Albert Eduard im Jahre 1892 bei dem renommierten schottischen Yachtkonstrukteur George Lennox Watson in Auftrag gegeben, nachdem sein Neffe, der deutsche Kaiser Wilhelm II. ihn mit dem Auftritt seiner neu erworbenen Big-Class-Yacht Meteor, der ehemaligen schottischen Yacht Thistle auf der Cowes Week beeindruckt hatte. Sie wurde auf der Bauwerft der Thistle, der Werft D. & W. Henderson & Company in Partick on the Clyde am Fluss Clyde in Schottland Seite an Seite mit der britischen Herausforderer-Yacht (challenger) im America’s Cup Valkyrie II gebaut. Der Stapellauf war am 20. April 1893, eine Woche vor Valkyrie II.
Britannia war mit ihrem Erscheinen eine sehr erfolgreiche Regattayacht. In ihrem ersten Rennen (off-shore race), der Thames Estuary konnte sie die großen Yachten Valkyrie II, Calluna und Iverna schlagen.[1] Schon in ihrem ersten Sommer 1893 gewann sie in 33 von 34 Wettfahrten, außerdem schlug sie im selben Jahr den aktuellen (achten) America’s Cup-Gewinner die US-amerikanische Yacht Vigilant in britischen Gewässern. In ihrer zweiten Saison gewann sie alle sieben Regatten[2], die für die Yachten der Big-Class an der französischen Riviera ausgetragen wurden.[3] In den Rennen im Rahmen der Cowes Week im Ärmelkanal besiegte Britannia unter dem Kommando von König Edward II. souverän die Rennyacht Meteor (ex Thistle) seines Neffen, des deutschen Kaisers Wilhelm II..
Mit der Regattasaison des Jahres 1897 begann der Niedergang in der Big-Class, sodass die Rennflagge auf der HMY Britannia für die nächsten 15 Jahre nicht wieder gesetzt wurde. In dieser Zeit ging die Yacht durch sechs verschiedene Eignerhände. Zwei Mal wurde die Yacht auf königlichen Befehl wieder für den Prinzen von Wales angekauft, einmal um als Sparringspartner für den America's Cup- Herausforderer (challenger) Schamrock I zu dienen und letztlich nach der Krönung des Prinzen von Wales zum König Edward VII., um als königliche Vergnügungs- und Reiseyacht zu dienen. Mit einem erhöhten Schanzkleid und einem verkleinerten Rigg wurde sie von der königlichen Familie für Reisen in den britischen Küstengewässern und für repräsentative Aufgaben genutzt. Die Kabinen unter Deck ließen ein standesgemäßes Reisen des Königspaares zu.[4]
Nach dem Tode König Edward II. 1910 übernahm sein Sohn König Georg V. als begeisterter Segler und Commodore des Royal Harwich Yacht Club die HMY Britannia. Ab 1913 setzte er mit der Yacht das Regattasegeln in der Vergütungsklasse fort. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Yacht nicht genutzt und aufgelegt. Ab 1920 nahm Britannia wieder mit großem Erfolg an Segelregatten teil. Mit ihrem riesigen Rigg stellte sie sich erfolgreich den schnellen moderneren großen Yachten ihrer Zeit, wie z.B. den britischen Yachten Nyria und White Heather und der US-amerikanischen Yacht Westward unter Skipper Charlie Barr. König Georg V. war von dem Potenzial der Britannia so begeistert, dass er eine gründlichen Überholung (Refit) und einen Umbau zu einer wettbewerbsfähigen Yacht für die Segelsaison 1922 befahl. Britannia erfüllte alle in sie gesetzte Erwartungen und gewann in 23 von 26 Wettfahrten. In diesen Jahren erschienen die ersten Yachten der Big-Class mit einem Bermuda-Rigg. Das Gaffelrigg der Britannia wurde 1926 und 1927 verändert, doch König Georg V. erlaubte erst im Jahr 1931 den Umbau zum Bermuda-Rigg. Sein eigensinniges Beharren auf das Gaffelrigg schien eine richtige sentimentale Entscheidung zu sein, denn Britannia segelte anschließend schlechter mit dem neuen Bermuda-Rigg, obwohl sie von Sir Philip Hunloke brilliant geführt wurde. Sie verlor mit dem neuen Rigg ihre guten Segeleigenschaften am Wind. Im Jahr 1934 war sie kaum noch wettbewerbsfähig gegen die neuen modernen Yachten der aufkommenden J-Klasse. An Regatten nahm sie das letzte Mal 1935 zur Cowes Week teil. Während ihrer Zeit als Regattayacht hat sie insgesamt 231 Rennen gewonnen und 129 zweite und dritte Plätze erreicht.[5]
König Georg V. starb am 20. Januar 1936 und es war sein dringender Wunsch auf dem Sterbebett, dass seine geliebte Yacht Britannia ihm in den Tod nachfolgen sollte und nicht abgewrackt oder verkauft würde. Am 10. Juli 1936 wurde die Yacht, nachdem man alle Teile der Takelage entfernt hatte, zu einer besonders tiefen Stelle im Ärmelkanal (St. Catherines Deep, 50° 34′ 00″ N, 01° 12′ 00″ W) in der Nähe der Isle of Wight geschleppt und durch einen Fangschuss des Kriegsschiffes HMS Winchester[6] versenkt, kommandiert von Captain (Kapitän zur See) W.N.T. Beckett.[7]
siehe auch
- Big Five (Segelyacht)
- Motoryacht H.M. Yacht Britannia
Weblinks
- Bild: HMY Britannia
- Halbmodell: HMY Britannia
- Ultimate Sail
- Website: National Maritime Museum
- Website Bauwerft: G.L. Watson & Co.
- Website der Königlichen Familie
- Website: Royal Harwich Yacht Club
Einzelnachweise
- ↑ Royal Harwich Yacht Club: H.M. CUTTER YACHT THE "BRITANNIA" Abgerufen am 20. Januar 2009
- ↑ Eine Regatta besteht aus mehreren Wettfahrten.
- ↑ Royal Harwich Yacht Club: H.M. CUTTER YACHT THE "BRITANNIA" Abgerufen am 18. Januar 2009
- ↑ Royal Harwich Yacht Club: H.M. CUTTER YACHT THE "BRITANNIA" Abgerufen am 20. Januar 2009
- ↑ Royal Harwich Yacht Club: H.M. CUTTER YACHT THE "BRITANNIA" Abgerufen am 20. Januar 2009
- ↑ HMS Winchester (L55) war ein W-Klasse Zerstörer der Royal Navy, Stapellauf 1918, abgewrackt 1946
- ↑ Portrait: Yacht Britannia Abgerufen am 18. Januar 2009
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