HNZ-8

HNZ-8
Wache und Eingangstor zur „P-Zone“

Der Bunker Harnekop ist eine Bunkeranlage bei Strausberg in Brandenburg. Der Bunker - auch als „SBW 16/102“ oder und im Nachrichtensystem der NVA aus Tarnungsgründen als HNZ-8 (Hilfsnachrichtenzentrale 8) bezeichnet - wurde als Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) der DDR, gebaut. Das Gesamtareal des Geländes war in Zonen unterteilt, die P-Zone entsprach dem Bunkergelände.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Es handelt sich um ein dreigeschossiges Schutzbauwerk der Schutzklasse „A“ von ca. 63 x 40 m. Mit über 7500 m² Fläche gehört er zu den größten Bunkern auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Schutzbauwerke dieser Art waren so konstruiert, dass selbst bei Kern- und Chemiewaffeneinsatz mehrere hundert Menschen für ca. drei bis vier Wochen Schutz in ihnen hätten finden können. Die technische Ausstattung hierzu umfasste eine Energieversorgungsanlage, die bei Ausfall des Landesnetzes mit Hilfe von vier Schiffsdieselaggregaten (je ca. 570 PS) die Stromversorgung garantierte, spezielle Lüftungs- und Filtersysteme zur Frischluftversorgung (auch bei kontaminierter Außenluft) inklusive Großklimaanlage, ein Schleusensystem zur Aufnahme, Entgiftung und Entaktivierung kontaminierter Personen und Gegenstände, eine interne Wasserver- und Entsorgungsanlage mit Tiefbrunnen, Lebensmittellager, Küche, Sanitär- und Schlafräume, sowie Einrichtungen zur medizinischen Versorgung.

Damalige Nutzung

Einbindung der HNZ 8 in das Führungssystem

Die unterirdische Führungsstelle in Harnekop war die für einen möglichen Krieg vorbereitete Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR. Sie wurde von einer Wartungseinheit in ständiger Bereitschaft zur Belegung gehalten. Bis zur Herstellung der Arbeitsbereitschaft im Falle der Auslösung einer entsprechenden Stufe der Gefechtsbereitschaft, war die Überführung der NVA und des Landes in den Kriegszustand sichergestellt durch das Operative Führungszentrum des Ministeriums für Nationale Verteidigung in Strauberg.

Die im strategischen Troposphärenfunksystem „BARS“ der Staaten des Warschauer Vertrages, auch als Warschauer Pakt bezeichnet, nur wenige Kilometer von der Hauptführungsstelle Harnekop entfernt errichtete Troposphärenfunkstation 301 in Wollenberg, diente als Stütznachrichtenzentrale. Über sie war Harnekop auch mit den anderen Troposphärenfunkstationen 302 in der Gemeinde Lindholz und 303 bei Königsbrück verbunden. Die Funkverbindungen aus der Hauptführungsstelle Harnekop wurden sichergestellt über die abgesetzte Funksendezentrale in der Funksendezentrale Kunersdorf. Diese wiederum arbeitete eng mit der Funksendezentrale im Bunker Kagel zusammen. Alle von der Hauptnachrichtenzentrale des Ministeriums für Nationale Verteidigung betriebenen Auslandsverbindungen zu den Generalstäben der anderen Warschauer Vertragsstaaten waren über die Hauptführungsstelle Harnekop geschaltet.

Heutige Nutzung

Der Bunker ist als militärhistorisches Denkmal geschützt und kann besichtigt werden.

Literatur

  • Hans Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert: Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg, ISBN 978-3-932566-80-6
  • Joachim Kampe - CD im pdf-Format / Wostok – die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR, ISBN 3-932566-60-2

Weblinks

52.69419722222213.9836222222227Koordinaten: 52° 41′ 39″ N, 13° 59′ 1″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • HNZ — est un protocole de communication défini par EDF pour les réseaux électriques. Portail des télécommunications Catégorie : Protocole réseau …   Wikipédia en Français

  • HNZ — H. J. Heinz Company (Business » NYSE Symbols) …   Abbreviations dictionary

  • HNZ P — H. J. Heinz Company Preferred (Business » NYSE Symbols) …   Abbreviations dictionary

  • HNZ — abbr. Housing New Zealand …   Dictionary of abbreviations

  • H. J. Heinz Company — HNZ redirects here. For the New Zealand crown agent, see Housing New Zealand. H. J. Heinz Company Type Public Traded as NYSE:  …   Wikipedia

  • Bunker Strausberg — Geländeübersicht zur Lage von Elementen der HptNZ Auszug aus dem Schema des Primägruppen Netzes/Führungsnetz d …   Deutsch Wikipedia

  • Bunker Kossa-Söllichau — Die Bunkeranlage Kossa Söllichau wurde als Bauvorhaben Nr. 16/13/302 im Zeitraum von 1976 bis 1979 nach Projekten der Verwaltung Spezialbauwesen von Ingenieurbautruppen der NVA und speziellen Betrieben der DDR errichtet. Die Anlage liegt nord… …   Deutsch Wikipedia

  • Eurocopter EC175 — Infobox Aircraft name= EC175 caption= type= Medium utility helicopter manufacturer= Eurocopter Harbin Aircraft Industry Group (HAIG) designer= first flight= 2011 introduced= 2012 retired= status= primary user= more users= produced= number built=… …   Wikipedia

  • Hilfsnachrichtenzentrale 8 — Wache und Eingangstor zur „P Zone“ Der Bunker Harnekop ist eine Bunkeranlage bei Strausberg in Brandenburg. Der Bunker auch als „SBW 16/102“ oder und im Nachrichtensystem der NVA aus Tarnungsgründen als HNZ 8 (Hilfsnachrichtenzentrale 8)… …   Deutsch Wikipedia

  • Liubuski — Ljubuški Љубушки …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”