- HSL-Zuid
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Schiphol – Antwerpen-Berchem HSL-Zuid mit Tunnel unter dem Dordtse KilStreckenlänge: ca. 100 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 25 kV/50 Hz ~ Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h LegendeDie Schnellfahrstrecke Schiphol–Antwerpen ist eine Eisenbahn-Schnellfahrstrecke zwischen Amsterdam (Niederlande) und Antwerpen (Belgien). Hochgeschwindigkeitszüge sollen nach bisher umstrittenem Zeitplan von Amsterdam über Brüssel bis Paris fahren. Die Fahrzeit zwischen Brüssel und Amsterdam soll sich dann um ca. eine Stunde auf 1:39 Stunden verkürzen (Fahrtzeit Antwerpen-Amsterdam beträgt dann nur noch 1:07 Stunden). Die für Dezember 2007 geplante Eröffnung wurde wiederholt verschoben; der für Dezember 2008 vorgesehene Termin wurde aufgrund von Problemen mit ETCS und Lieferverzögerungen bei den V250-Triebzügen erneut verschoben (Stand Mitte November).
Die Streckenabschnitte in den beiden Ländern werden unterschiedlich genannt. Der nördliche, niederländische Teil heißt Hogesnelheidslijn Zuid (kurz HSL-Zuid); der südliche, belgische Teil wird Hogesnelheidslijn 4 (kurz HSL 4) genannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Zahlen der HSL-Zuid/HSL 4
Die 100 Kilometer lange, zweigleisige und ausschließlich für den Personenverkehr konzipierte Strecke wird möglicherweise im Oktober 2008 den Fahrgastbetrieb mit einer Höchstgeschwindigkeit von nur 160 km/h aufnehmen. Zunächst mit lokbespannten Zügen, da die bestellten Hochgeschwindigkeitszüge V250 von Ansaldobreda erst ab 2009 geliefert werden. Auch die bereits existierenden Thalys-Hochgeschwindigkeitszüge können die Strecke vorher noch nicht nutzen, da der Hersteller Alstom die notwendigen ETCS-Sicherungstechnik bisher noch nicht eingebaut hat. Nach voller Betriebsaufnahme soll die Fahrt zwischen Amsterdam und Rotterdam rund 35 Minuten dauern. Etwa sechs Millionen Fahrgäste werden pro Jahr geschätzt.
1986 wurde bei einer Ministerkonferenz ein Kernbeschluss zu einer Hochgeschwindigkeitsstrecke gefasst. Das Projekt wurde 1991 im niederländischen Parlament vorgestellt und vom Verkehrsministerium erst einmal abgelehnt. Erst 1996 wurde die HSL-Zuid als Großprojekt vom Parlament beschlossen und ein Abkommen mit Belgien über die Verlängerung erreicht. Die Strecke wurde 1999 durch ein Privatisierungsmodell ausgeschrieben. Im März 2000 begannen schließlich die Bauarbeiten. Insgesamt wird die Strecke etwa 6,5 Milliarden Euro kosten. Das Projekt untersteht dem Konsortium aus Infraspeed B.V., Siemens Transportation Systems, Fluor Infrastructure B.V. und BAM N.V.. Siemens TS installiert die Stromversorgung mit Oberleitungen, die Signaltechnik (ETCS), die Sicherheitstechnik inklusive der Tunneleinrichtungen sowie die Kommunikationseinrichtungen. Das entspricht einem Anteil von rund 400 Millionen Euro, dem sich ein 25-jähriger Wartungsvertrag anschließt. Am 22. Dezember 2006 wurde das Abnahmeprotokoll vom Kunden unterschrieben und somit die fertige Strecke formal an das niederländische Verkehrsministerium übergeben. Aber erst per 1. April 2008 hat das Verkehrsministerium die Strecke für betriebsbereit erklärt, so dass nun der Testbetrieb erfolgen kann. Besonders die Einrichtung der ETCS-Sicherungstechnik der Strecke hatte die Inbetriebnahme mehrfach verzögert.
Diese HSL Zuid ist die europaweit größte Hochgeschwindigkeitsstrecke, deren Bau über Public Private Partnership finanziert wurde.
Verlauf
Paris–Antwerpen
Der französische Teil der Verbindung Paris–Amsterdam heißt LGV Nord und verläuft von Paris Gare du Nord über Lille nach Belgien. Dort heißt die Neubaustrecke HSL 1, die zum Bahnhof Brüssel Süd führt. Nördlich von Brüssel wird die bestehende Eisenbahnstrecke bis Antwerpen genutzt; dort wird ein neu gebauter Tunnelbahnhof unter dem Antwerpener Hauptbahnhof angefahren, damit die Züge nicht mehr im oberirdischen Kopfbahnhof wenden müssen, sondern die Stadt direkt unterqueren können (siehe Artikel zum Antwerpener Hauptbahnhof).
Antwerpen–Rotterdam
Nördlich von Antwerpen beginnt die Neubaustrecke HSL 4 und folgt der Autobahn E 19. An der niederländischen Grenze bei Hazeldonk geht sie in die HSL-Zuid über und führt weiter entlang der Autobahn vorbei an Breda, wo es in beide Richtungen einen Abzweig in die Stadt gibt. Nördlich von Breda verläuft die Schnellfahrstrecke parallel zur Autobahn und der alten Bahnstrecke und überquert das Hollands Diep bei Moerdijk über eine neue Brücke. Während Autobahn und Altstrecke dann nach Dordrecht abzweigen, unterfährt die Schnellfahrstrecke direkt hinter der Brücke in einem Tunnel den Dordtse Kil und umfährt Dordrecht im Westen über die Hoeksche Waard. Anschließend wird mit einem weiteren Tunnel die Oude Maas unterquert, bevor die Schnellfahrstrecke bei Barendrecht auf die bestehende Bahnstrecke sowie Betuweroute einmündet. In Rotterdam wird durch den Willemsspoortunnel die Nieuwe Maas unterquert, dann erreichen die Züge den Rotterdamer Hauptbahnhof.
Rotterdam–Amsterdam
Hinter dem Hauptbahnhof von Rotterdam beginnt wieder eine Neubaustrecke; der nördliche Stadtrand wird mit einem Tunnel unterquert, dann geht es vorbei an Bergschenhoek, Bleiswijk und Zoetermeer. Zwischen Hazerswoude und Hoogmade, durch das Groene Hart („grünes Herz“), verläuft die Strecke aus Landschaftsschutzgründen in einem Tunnel (der wegen der dünn besiedelten Landschaft als „Kuhtunnel“ kritisiert wurde). Diskutiert wurde hier auch eine andere Streckenvariante, nämlich entlang der Autobahnen A4 und A13. Hinter dem Groene Harttunnel trifft die Schnellfahrstrecke auf die A4 und folgt ihr bis Roelofarendsveen. Dann wechselt sie nach Nieuw Vennep, wo sie auf die Schiphollijn (Bahnstrecke Amsterdam–Leiden) trifft; hier endet die Neubaustrecke. Über den Flughafen Amsterdam fahren die Züge weiter nach Amsterdam Centraal.
Weblinks
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