HSiCl3

HSiCl3
Strukturformel
Bild:Trichlorosilane.svg
Allgemeines
Name Trichlorsilan
Andere Namen
  • Trichlormonosilan
  • Siliciochloroform
  • Sitri
Summenformel HSiCl3
CAS-Nummer 10025-78-2
PubChem 24811
Kurzbeschreibung farblose, rauchende Flüssigkeit mit stechendem Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 135,45 g/mol
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,34 g/cm3[1]

Schmelzpunkt

−134 °C[1]

Siedepunkt

32 °C[1]

Dampfdruck

0,660 bar (20 °C)[1]

Löslichkeit

heftige Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Hochentzündlich Ätzend
Hoch-
entzündlich
Ätzend
(F+) (C)
R- und S-Sätze R: 12-14-17-20/22-29-35
S: (2)-7/9-16-26-36/37/39-43-45
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Trichlorsilan (auch Trichlormonosilan oder Siliciochloroform genannt) ist eine bei Standardbedingungen flüssige Verbindung mit der Summenformel HSiCl3. Die farblose, rauchende, hochentzündliche Flüssigkeit verströmt einen stechenden Geruch.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Darstellung

Industriell wird Trichlorsilan durch Reaktion von Chlorwasserstoff mit Silicium bei hohen Temperaturen hergestellt.

\mathrm{Si + 3 \ HCl \rightarrow HSiCl_3 + H_2  }

Eigenschaften

Die Dämpfe sind schwerer als Luft und breiten sich daher am Boden aus, was eine Fernzündung ermöglicht. Bereits durch bloßen Kontakt mit Luft ist Selbstentzündung möglich.

Bei Erhitzung zersetzt sich die Verbindung und es entstehen giftige oder ätzende Gase (z.B.: Chlorwasserstoff (HCl).

Trichlorsilan reagiert heftig mit Oxidationsmitteln, Aminen, Ammoniak, Aceton und starken Säuren. Metalle werden von Trichlorsilan angegriffen, wobei brennbare Gase (wie beispielsweise Wasserstoff) gebildet werden.

Zur Beförderung wird Trichlorsilan der Klasse 4.3 zugeordnet und hat die Gefahrenkennzeichnung X338 (leicht entzündlich, ätzend, mit Wasser gefährlich reagierend).

Verwendung

Trichlorsilan in Gefahrgut-Wagen

Trichlorsilan ist Zwischenprodukt bei der Herstellung von Solarsilicium. Das zu reinigende Silicium reagiert mit Chlorwasserstoff zu Trichlorsilan und Wasserstoff, wobei als Nebenprodukte auch Siliciumtetrachlorid SiCl4, Hexachlordisilan Si2Cl6 und Dichlorsilan H2SiCl2 entstehen:

\mathrm{ Si + 3\,HCl \rightarrow HSiCl_3 + H_2}

Danach wird das Trichlorosilan in einem aufwändigen Verfahren destilliert und an beheizten Reinstsiliciumstäben zu Silicium, Siliciumtetrachlorid und Chlorwasserstoff zersetzt:

 \mathrm { 2\,HSiCl_3 \rightarrow Si + SiCl_4 + 2\ HCl }


Abgeleitete Verbindungen

  • Octadecyltrichlorsilan OTS
  • Perfluoroctyltrichlorsilan PFOTCS
  • Perfluordecyltrichlorsilan FDTS

Quellen

  1. a b c d e Eintrag zu Trichlorsilan in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 6.10.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 10025-78-2 im European chemical Substances Information System ESIS

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