HUS Marienwerder

HUS Marienwerder

HUS Marienwerder war ein deutscher Militärsportverein in der Zeit des Zweiten Weltkriegs aus Marienwerder in Westpreußen.

Werdegang

Am 1. Januar 1941 wurde an der Heeres-Unteroffiziers-Schule (HUS) in Marienwerder eine Fußballmannschaft gebildet. Sport stand ohnehin auf dem Lehr- und Dienstplan der angehenden Infanterie-Unteroffiziere. Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass die in Weiß und Schwarz antretenden Soldaten den Gegnern in der Umgebung an Klasse weit überlegen waren. Man gründete einen regelrechten Heeressportverein mit Vereinsführer Hauptmann Zander an der Spitze und meldete die Mannschaft für den „ordentlichen Spielbetrieb“ an.

Zur Saison 1941/42 spielte die HUS-Elf in der Gauliga Danzig-Westpreußen. Hier erwiesen sich die Schwarz-Weißen, die ihre Heimspiele auf dem 4.000 Zuschauer fassenden Schwemannplatz austrugen, ihren Gegnern als haushoch überlegen. Mit 15 Siegen aus 18 Spielen war den Unteroffiziersanwärtern der Gaumeistertitel, und damit die Berechtigung zur Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, nicht zu nehmen. Dabei aber musste die Elf von Trainer Feldwebel Hermann und Spielführer Leutnant Kammler schnell feststellen, dass außerhalb von Danzig-Westpreußen ein höherklassiger Fußball gespielt wird: Gegen den nicht gerade zur deutschen Spitzenklasse zählenden VfB Königsberg schied man in der Ausscheidungsrunde um die Deutsche Meisterschaft am 12. Mai 1942 im Danziger Stadion nach einer happigen 1:7-Niederlage aus. Auch im Tschammer-Pokal war bereits in der ersten Runde Endstation. Hier unterlag man dem Luftwaffen-Sportverein Stettin aus Pommern mit 1:2.

Damit nahte auch schon das Ende des Infanterie-Teams aus Marienwerder. Zwar trat man noch zur Spielzeit 1942/43 an, aber bald darauf endete die Ausbildung der Unteroffiziersanwärter – sie wurden jetzt an der Front benötigt. Gleichwertiger Ersatz war nicht vorhanden, also zog man die Mannschaft im Dezember 1942 freiwillig aus der Gauliga zurück. Ob daraufhin auch der Heeressportverein aufgelöst wurde, ist ungewiss. Spätestens 1945 hatte sich das Thema mit der deutschen Kapitulation ohnehin erledigt.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • HuS Marienwerder — war ein deutscher Militärsportverein in der Zeit des Zweiten Weltkriegs aus Marienwerder in Westpreußen. Werdegang Am 1. Januar 1941 wurde an der Heeres Unteroffiziers Schule (HUS) in Marienwerder eine Fußballmannschaft gebildet. Sport stand… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Meister (Fußball) 1941/42 — Die 35. Deutsche Meisterschaftssaison 1941/42, die dritte Kriegsmeisterschaftssaison, kehrte bei der Meisterschaftsendrunde wieder zum K. o. System zurück. Die Gründe lagen auf der Hand: Zum einen wurden die Kriegsauswirkungen immer spürbarer;… …   Deutsch Wikipedia

  • Gauliga Dantzig-Prusse occidentale — Article principal : Gauliga. Gauliga Dantzig Prusse occidentale Fondée en… 1940 Démantelée en… 1945 Pays …   Wikipédia en Français

  • Gauliga Danzig-Westpreußen — Die Gauliga Danzig Westpreußen war eine der obersten Fußballligen in der Zeit des Nationalsozialismus. Geschichte In der Gauliga Danzig Westpreußen spielten ab 1940 die Mannschaften aus Westpreußen und Danzig, die vormals in der Gauliga… …   Deutsch Wikipedia

  • Championnat d'Allemagne de football 1941-1942 — Infobox compétition sportive Championnat d Allemagne 1941 1942 Édition 35e Date Du 10 mai 1942 au 4 juillet 1942 Participants 25 …   Wikipédia en Français

  • Gauliga (Fußball) — Gauliga, ab 1939 Sportbereichsklasse, war der Name der höchsten Spielklasse des deutschen Ligafußballs zwischen 1933 und 1945. Mit ihr wurde zum ersten Mal eine einheitliche oberste Spielklasse im Deutschen Reich eingeführt. Sie trat an die… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Ehrmann — 1955/56 Kurt Ehrmann, gerufen „Kaddel“ (* 7. Juni 1922 in Karlsruhe) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der im Jahre 1952 einmal in die Deutsche Fußballnationalmannschaft berufen wurde und mit der Deutschen Amateurnationalmannschaft an… …   Deutsch Wikipedia

  • Tschammerpokal 1942 — Der Tschammerpokal 1942 war der achte Wettbewerb um den deutschen Fußballpokal. Auch beim achten Wettbewerb blieb der Modus der vergangenen Jahre unverändert. Allerdings wurde die Phase der Gaugruppenspiele erneut ausgeweitet, da mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Coupe d'Allemagne de football 1942 — La Coupe d Allemagne de football 1942, appelée Tschammer Pokal 1942, est la huitième édition de la Coupe d Allemagne. La compétition est remportée par le TSV Munich 1860 qui bat en finale le FC Schalke 04, le 15 novembre 1942 au Stade olympique… …   Wikipédia en Français

  • WSG Schwerin — Voller Name Wehrmacht SG Schwerin Gegründet 1934 Klubfarben Stadion Sportanlage Paulshöhe …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”