Haaniella muelleri

Haaniella muelleri
Haaniella muelleri
Haniella muelleri, Männchen

Haniella muelleri, Männchen

Systematik
Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea)
Teilordnung: Areolatae
Überfamilie: Bacilloidea
Familie: Heteropterygidae
Gattung: Haaniella
Art: Haaniella muelleri
Wissenschaftlicher Name
Haaniella muelleri
(de Haan, 1842)
Datei:Haaniella muelleri, Weibchen.JPG
Haaniella muelleri, Weibchen

Haaniella muelleri ist eine Insektenart aus der Ordnung der Gespenstschrecken (Phasmatodea) und ein typischer Vertreter der Familie Heteropterygidae.[1]

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Die Art ist auf der indonesischen Insel Sumatra beheimatet.

Merkmale

Beide Geschlechter sind mit vielen spitzen Dornen an Körper und Beinen bewehrt. Vorder- und Hinterflügel sind stark verkürzt. Der für Gespenstschrecken typische Sexualdimorphismus ist auch bei dieser Art sehr ausgeprägt. Die schlankeren, wenig gemusterten bis einfarbig graubraunen Männchen werden etwa 6,5 bis 8 Zentimeter lang. Auffällig sind bei ihnen die leuchtend grünen Vorderränder der verdickten, nur gut einen Zentimeter langen Vorderflügel (Tegmina). Die kräftigeren Weibchen erreichen eine Länge von 8,5 bis 11 Zentimetern.[2] Sie sind rotbraun und beige, beinahe rosa gescheckt. Typisch sind die hellen Binden an den Schenkeln und zwei Reihen weißer Punkte auf der ventralen Abdomenseite.[3] Am Hinterleibsende befindet sich der für Heteropterygidae-Arten typische schnabelförmige Legestachel (Ovipositor).

Lebensweise

Tagsüber verstecken sich die Tiere in der Laubschicht des Waldbodens, wo sie aufgrund ihrer Färbung und Körperform sehr gut getarnt sind.[4] Erst in der Dämmerung klettern sie auf Bäume und Sträucher um an den Blättern zu fressen. Bei Gefahr sind beide Geschlechter in der Lage mit den Flügeln raschelnde Geräusche zu erzeugen (Stridulation). Außerdem drohen die Tiere dann mit erhobenem Abdomen und nach oben abgespreizten Hinterbeinen in Richtung des Angreifers. Bei weiterer Annäherung werden die Schienen der Hinterbeine schnell gegen die Schenkel geschlagen, wodurch die darauf befindlichen Dornen zu sehr effektiven Verteidigungswaffen werden.

Die Art bevorzugt Temperaturen von 22 bis 27 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Im Terrarium lässt sie sich problemlos mit Eichen- und Brombeerblättern ernähren.

Fortpflanzung

Die Weibchen legen ihre Eier mit dem Ovipositor einige Zentimeter tief ins Erdreich. Diese sind mit etwa 6,5 Millimeter Länge und 5,5 Millimeter Breite im Verhältnis zu den Eiern anderer Vertreter dieser Gattung nicht einmal besonders groß. Anders als bei fast allen anderen Haaniella-Arten sind sie nicht rau und beborstet, sondern glatt, wie sonst nur noch das riesige, zitronenförmige Ei von Haaniella saussurei.[2] Auffällig ist die kreuzförmige Mikropylarplatte mit der gut sichtbaren Mikropyle im unteren Winkel des Kreuzes. Der Lebenszyklus von Haaniella muelleri ist in jedem Abschnitt kürzer als der anderer Arten der Gattung.[3] Nach nur sechs Monaten schlüpfen die ersten Nymphen, welche häufig nach weiteren sechs Monaten schon adult sind.

Die Art wird von der Phasmid Study Group unter der PSG Nummer 112 geführt.[5]


Systematik

Die Art wurde 1842 von Wilhem de Haan als Phasma (Heteropteryx) muelleri beschrieben. Als Hololectotypus wurde ein Männchen im Nationalen Naturgeschichtlichen Museum im niederländischen Leiden hinterlegt. Danach wurde die Art noch unter folgenden heute als Synonyme geltenden Namen beschrieben:[6]

  • Heteropteryx erringtoniae Redtenbacher, 1906
  • Leocrates glaber Redtenbacher, 1906
  • Leocrates mecheli Redtenbacher, 1906
  • Haaniella erringtoniae novaeguineae Günther, 1930
  • Heteropteryx rosenbergii Kaup, 1871
  • Haaniella muelleri simplex Günther, 1944

Bilder

Quellen

  1. www.sungaya.de - Oliver Zompros Phasmidenseite
  2. a b Oliver Zompro: Gespenstheuschrecken der Familie Heteropterygidae im Terrarium, Reptilia - Terraristik Fachmagazin, Nr.24, August/September, Natur und Tier, Münster 2000.
  3. a b Christoph Seiler, Sven Bradler, Rainer Koch: Phasmiden - Pflege und Zucht von Gespenstschrecken, Stabschrecken und Wandelnden Blättern im Terrarium, bede, Ruhmannsfelden 2000. ISBN 3-933646-89-8
  4. www.library.thinkquest.org Hidden Beauty (über Haaniella muelleri)
  5. www.phasmida.myspecies.info - Phasmid Study Group Culture List
  6. www.phasmida.speciesfile.org - Taxonomische Datenbank der Gespenstschrecken

Weblinks


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