- Haarzelleukämie
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Klassifikation nach ICD-10 C91.4 Haarzellenleukämie
ICD-O 9940/3ICD-10 online (WHO-Version 2006) Die Haarzellleukämie gehört zu den niedrigmalignen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen. Die Erkrankung hat ihren Namen von den charakteristischen fransigen Ausläufern, die mikroskopisch bei den malignen Zellen („Haarzellen“) zu sehen sind, erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Epidemiologie und Ursachen
Die Haarzellleukämie ist eine seltene Erkrankung, sie macht etwa 2 % aller Leukämien aus. Das mediane Alter bei Diagnosestellung liegt bei 52 Jahren, das männliche Geschlecht überwiegt deutlich (Verhältnis 4:1). Die Ursachen für die Entstehung einer Haarzellleukämie sind weitgehend unbekannt.
Symptome
- Panzytopenie durch diffuse Knochenmarksinfiltration und Markfibrose
- Ausgeprägte Milzvergrößerung (Splenomegalie)
- In etwa 20 Prozent der Fälle Lebervergrößerung (Hepatomegalie)
- Anämie und dadurch Müdigkeit und Schwäche
- Infektanfälligkeit
- verstärkte Blutungsneigung
Diagnose
Nur bei etwa 10-20 % der Patienten besteht eine übermäßige Vermehrung weißer Blutkörpcherchen (eine Leukozytose), bei der Mehrheit sind die Leukozytenzahlen im Blut sogar vermindert (im Sinne einer Leukopenie). Trotzdem finden sich im peripheren Blutausstrich (Ausstrich des Venenblutes) bei den meisten Patienten die typischen Haarzellen. In diesen Zellen bzw. in Knochenmarksausstrichen lässt sich zytochemisch ein Enzym, die tartrat-resistente saure Phosphatase, nachweisen. Die Diagnose wird gesichert durch eine histologische und immunhistologische Untersuchung des Knochenmarks.
Differenzialdiagnose
Therapie
Therapie der Wahl ist eine Behandlung mit dem Purin-Analogon Cladribin (2-Chlorodeoxyadenosin oder 2-CdA) mittels subkutaner Injektion. Die Ansprechrate liegt bei über 90 % mit zahlreichen kompletten Heilungen (Remissionen). Als weiteres Purin-Derivat steht Pentostatin zur Verfügung. Vor Einführung der Purin-Analoga wurde die Krankheit mit Interferon-α behandelt. Auch eine Milzentfernung (eine Splenektomie) führt in vielen Fällen zur Remission mit Normalisierung des Blutbildes, spielt aber in der Therapie aufgrund der sehr guten medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten keine wesentliche Rolle mehr.
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