Haci I. Giray

Haci I. Giray
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Hacı I. Giray († 1466 in Bachtschyssaraj) war ein entfernter Nachkomme von Dschingis Khan und der Begründer des Khanats der Krim. Er gilt als der Ahnherr der Giray-Dynastie, die bis 1783 über die Krim herrschte.

Leben

Hacı war nach einigen Darstellungen der Bruder oder Sohn des Khans Devlet Berdi (reg. 1424/7)[1], der sich auf der Flucht vor einem Rivalen ab 1424 auf der Krim festsetzte. Um 1433 zerfiel das Reich der Goldenen Horde (bzw. das von Ulug Mehmed, reg. 1419–38/45) endgültig in mehrere Teilreiche, darunter das der Krim, das allerdings noch einige Jahre im Schatten seiner Nachbarn stand. Erst 1449 erklärte sich Hacı I. Giray, nach einem weiteren Zerfall und bürgerkriegsähnlichen Zuständen in der Horde, zum unabhängigen Herrscher des Khanats der Krim mit der Stadt Bachtschyssaraj als Hauptstadt.

Von der Goldenen Horde stets bedroht, verbündete er sich mit dem Königreich Polen, dem Großfürstentum Litauen und dem Großfürstentum Moskau gegen diese. Derart außenpolitisch gestärkt, konnte er seinen Einflussbereich zwischen den Flüssen Dnepr und Don erweitern, auch Kaffa, eine Kolonie von Genua, lag in seinem Machtbereich. Er drängte Anfang der 50er Jahre wiederholt einen Khan der Goldenen Horde, Sayid Ahmad I. (reg. 1433–55/65), zurück und konnte dessen Horde im August 1465 (d.h. kurz vor seinem Tod) am Don endgültig besiegen.

1456 wurde er aufgrund einer Palastrevolte von seinem Sohn Hayder gestürzt, doch errang er im selben Jahr die Macht zurück.

Khan Hacı verstarb 1466 und wurde in Bachtschyssaraj begraben. Auf dem Khanthron folgten ihm seine Söhne, vor allem Nur Devlet und Meñli I. Giray nach.

Anmerkungen

  1. Vgl. Henry Hoyle Howorth: History of the Mongols from the 9th to the 19th Century. Part 2. The So-Called Tartars of Russia and Central Asia, London 1880, S. 448f. Auch B. Spuler, Goldene Horde, Wiesbaden 1965, S. 157 sieht Devlet Berdi und Hacı Giray als Brüder an.

Siehe auch


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