Hai Hong

Hai Hong

Taksin (Thai: ตากสินมหาราช -  Taksin Maharat?/i; später auch: Phaya Tak, Tak Sin, als König Boroma Radscha IV.; * 1734 in Ayutthaya; † 6. April 1782 in Thonburi (heute: Thailand) nach Todesstrafe), war thailändischer König nach dem Ende des Königreichs von Ayutthaya bis zum Beginn der Chakri-Dynastie.

Inhaltsverzeichnis

Gouverneur und Truppenführer

Taksin wurde Hai Hong als Sohn einer Siamesin und eines Chinesen in Siam geboren. Er machte eine militärische Karriere und wurde General im Heer des Königs Ekathat von Ayutthaya. Er befand sich in der Hauptstadt, als die Birmanen diese mit einer riesigen Armee fast ein Jahr lang belagerten. Er sah, wie unentschlossen der König war und wie sich Verräter im Palast mit den Birmanen zusammentaten. Kurz entschlossen nutzte er ein ausbrechendes Feuer in der Stadt, um sich mit 500 Mann aus Ayutthaya abzusetzen. Kurze Zeit später nahmen die Birmanen die Hauptstadt ein und zerstörten sie vollständig, setzten den König ab und töteten ihn. Siam lag am Boden, Chaos und Anarchie herrschten im Land, Untergangsstimmung breitete sich aus.

Taksin verschanzte sich mit seiner Truppe im Osten des Reiches bei Chantaburi. Ihm kam zugute, dass die Birmanen wegen eines Überraschungsangriffs der Chinesen im Norden starke Kräfte zusammenziehen mussten. Nach dem Fall Ayutthayas bildeten sich fünf kleinere Fürstentümer heraus, die das Machtvakuum zu füllen gedachten. Taksin verbündete sich zunächst mit dem Gouverneur der Provinz Chonburi. Nach einem Führungsstreit schaltete Taksin diesen aus, und sammelte dort versprengte Soldaten.

Reichsgründer

Innerhalb kurzer Zeit bildete er eine schlagkräftige Armee und kehrte nach Ayutthaya zurück, um die kleine Besatzungstruppe der Birmanen auszuschalten. Das hatte mehr symbolischen Wert, verstärkte auch das Charisma, mit dem Taksin seine Ziele zu erreichen vermochte. Taksin musste sich nach einer neuen Hauptstadt umsehen, die strategisch möglichst günstig lag und einen starken Außenhandel begünstigen konnte. Er fand das kleine Städtchen Thonburi am rechten Ufer des Maenam Chao Phraya (Chao-Phraya-Fluss) aus der Zeit des Königs Chakraphat (1548 – 1568). De facto war Taksin damit der Nachfolger der Ayutthaya-Dynastie. Die Chinesen unterstützten Taksin mit ihren Handelsbeziehungen, natürlich gegen die Erteilung wertvoller Privilegien. Bis heute ist der Handel Thailands fast zur Gänze in der Hand der chinesischen Minderheit.

Innere Kämpfe

Schon 1768 musste Taksin den innenpolitischen Kampf aufnehmen. Die Priesterfürsten von Fang stellten sich gegen Taksin. Ihr Ziel war ein buddhistisch-fundamentalistischer Staat, mit dem die Bevölkerung aber auch konform ging. Taksin fand deshalb schnell Verbündete, als er in Korat (heute Nakhon Ratchasima) einmarschierte. Damit war Siam bis auf die Nordprovinzen wieder ganz in einer Hand. 1774 fiel das alte Königreich von Lan Na von Birma ab und begab sich unter den Schutz von Taksin. Chiang Mai und Nan wurden nach und nach den Birmanen entrissen.

Die innere Ordnung musste Taksin in all dem Chaos mit harter Hand durchsetzen. Strengste Strafen auch bei kleineren Vergehen waren an der Tagesordnung. Da Taksin sich nicht auf alte Herrschaftsstrukturen oder eine einflussreiche Familie stützen konnte, machte er sich viele gefährliche Feinde. Aber er fand auch brillante Helfer, so u.a. die Brüder Thong Duang und Surasi aus Phitsanulok, die ihm ab etwa 1770 als Militärführer dienten. Nachdem er einen erneuten Aufstand in Korat niedergeschlagen hatte, wurde Thong Duang 1775 mit dem Adelstitel Chao Phraya Chakri belehnt (er ist der spätere Begründer der Chakri-Dynastie).

Sicherung des Reiches und Eroberungen

Taksin befand sich in einer ähnlichen Lage, wie zwei Jahrhunderte zuvor der große König Naresuan, der das Land aus der Abhängigkeit von den Birmanen löste und das Reich Ayutthaya nicht nur wiederherstellte, sondern sogar noch erweiterte. Dies war auch das Ziel von Taksin, soweit dies aus seinen Handlungen abzulesen ist. Birma hielt große Gebiete Südostasiens unter seiner Gewalt und stellte durch diese Umklammerung eine große Gefahr für Taksin's Reich. Taksin ging noch weiter vor, als es Naresuan getan hatte[1]

1777 fiel das Königreich Champasak im südlichen Laos an Siam, im Jahr darauf Luang Prabang und Vientiane. Bis zur Abtretung an Frankreich im Jahr 1893 blieb Laos einer der Vasallenstaaten Siams. Eines der Beutestücke aus dieser Zeit ist der berühmte Smaragd-Buddha (heute im Wat Phra Kaeo in Bangkok).

Auch Kambodscha blieb nicht ruhig, und so mussten die beiden Generäle Chao Phraya Chakri und Surasi 1781 wieder mit der Beruhigung der Lage betraut werden.

Psychische Veränderungen und Verurteilung

In dieser Zeit machten sich starke Persönlichkeitsveränderungen bei Taksin bemerkbar. Die Dauerbelastung an allen inneren und äußeren Fronten, die – vielleicht gegen seine innere Einstellung – notwendige Härte bei der Führung des neuen Staates, forderten ihren Tribut. Es gab Gerüchte, dass Taksin sich als der kommende Buddha sah und von der Bevölkerung als Gott verehrt werden wollte. Widerspenstige ließ er auspeitschen, auch Mönche und Hofangehörige. Schon bei geringsten Anlässen wurden drakonische Strafen ausgesprochen, die eigenen Familienmitglieder bildeten keine Ausnahme. Dies führte zu einer Rebellion unter Führung eines Phraya Sankhaburi (Phaya San), der Taksin zwang, abzudanken und sich als Mönch im Wat Chaeng (heute: Wat Arun) ordinieren zu lassen. Die Neuigkeiten aus der Hauptstadt veranlassten Phraya Chakri, aus Kambodscha zurückzukehren und den Thron für sich zu beanspruchen. Die Rebellen wurden verhaftet und hingerichtet. Taksin wurde aus dem Tempel geholt und vor ein Gericht gestellt. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, den Obersten Mönchspatriarchen misshandelt zu haben. Er wurde schuldig gesprochen. [2]

Am 7. April 1782 wurde das Urteil an Taksin vollstreckt: er wurde nach alter Sitte in einen Samtsack gesteckt und zu Tode geprügelt, königliches Blut durfte ja nicht vergossen werden. Am selben Tag bestieg Phraya Chakri den Thron als König Puttha Yotfa Chulalok (Rama I.). Er ist damit der Begründer der noch heute herrschenden Chakri-Dynastie.

1784 wurde für Taksin in Thonburi eine nachträgliche Beisetzungszeremonie abgehalten, mit der seine Verdienste um Siam gewürdigt wurden, die er ja zweifellos vorzuweisen hatte.

Wirkung

1981 wurde ihm postum der Titel „der Große“ (Maharat) verliehen. Sein Krönungstag, der 28. Dezember, ist ein nationaler Gedenktag, aber kein offizieller Feiertag.

Der Nationalpark Taksin Maharat in der Provinz Tak ist nach ihm benannt. Auch stehen zahlreiche Statuen an verschiedenen Orten im Lande, so in Thonburi, Tak und Phitsanulok.

Einzelnachweise

  1. David K. Wyatt: Studies in Thai History. Chiang Mai: Silkworm Books 1999. S. 136f.
  2. B.J. Terwiel: Thailand's Political History. From the Fall of Ayutthaya to Recent Times. River Books, Bangkok 2005, ISBN 974-9863-08-9

Weblinks


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