Haidmayer

Haidmayer

Karl Haidmayer (* 1. Mai 1927 in Hollabrunn, ) ist ein österreichischer Komponist und Musikwissenschaftler.


Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seinem Studium an der Universität Graz (Musikwissenschaft und Kunstgeschichte) promovierte Karl Haidmayer 1952 bei Prof. Hellmut Federhofer mit einer Dissertation über den Grazer Komponisten Roderich Mojsisovics von Mojsvár zum Dr.phil. Daneben studierte er am Konservatorium Graz Komposition und Klavier (Diplom 1954), sowie am Konservatorium der Stadt Wien und der Universität Wien Musiktheorie.

Schon während seines Studiums hatte er seine ersten Erfolge als Komponist zu verzeichnen. Eine Reise nach Rumänien Anfang der 1950er Jahre prägte den Stil der folgenden Jahre, wobei die für Haidmayer charakteristische häufige Verwendung des Tritonus bzw. kirchentonaler, insbesondere lydischer, Melodik daraus erklärbar ist. Zahlreichen Konzertreisen als Pianist folgte die Berufung als Professor der Grazer Musikhochschule (zuletzt Ordinarius für Komposition und Musiktheorie).

Mitgliedschaften und Funktionen

  • Präsident des steirischen Tonkünstlerbundes
  • Präsident der Musikagitation Seeboden
  • Präsident des Kuratoriums der Dombrowski-Stiftung des Landes Steiermark


Preise und Auszeichnungen

  • 1951 Joseph-Marx-Preis (für seine 3. Klaviersonate)
  • 1972 Musikpreis des Landes Steiermark und des ORF
  • 1977 Kulturpreis des Landes Niederösterreich
  • 1983 Goldmedaille für Kunst und Wissenschaft Bulgarien
  • 1987 Großes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
  • 1993 Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Graz

Musikstil

Im Frühwerk dominiert die Klaviermusik das kompositorischen Schaffen Haidmayers. Danach war sein Schaffen von Kammermusik und Orchesterwerken geprägt, seit den späten 1970er Jahren wandte er sich auch der elektronischen Musik zu. Angesichts dieser Vielfältigkeit scheint eine stilistische Fixierung seines muskönnen ikalischen Schaffens fast unmöglich. Dennoch fallen gewisse signifikante Merkmale in Haidmayers Musik auf: so seine Vorliebe für markante Rhythmik und die in großen Linien gestaltete Melodik als Wesenszüge seiner Musik identifiziert werden.

Er selbst beschrieb seinen offenen Musikstil einmal folgendermaßen:

Ich habe in strenger und freier Dodekaphonie geschrieben und mich der graphischen Notation bedient, bin aber bestrebt, meinen klanglichen Intentionen möglichst nahe zu kommen. Das rhythmische Element steht bei mir oft im Vordergrund; ich vertrete den Standpunkt einer a-thematischen, wohl motivisch orientierten, freitonalen, aber formal strengen Musik. Heutzutage ist meine Musik improvisatorisch ungebunden, stilistisch völlig frei, keiner Mode verpflichtet und vor allem so, daß sie mir persönlich gefällt und ich von dem, was ich schreibe, völlig überzeugt bin. Die Meinungen von Kritikern sind mir völlig egal.

Werke

16 Sinfonien, 4 Kammersinfonien, 4 Sinfoniettas, Symphonischen Variationen, Klangbilder für Symphonisches Blasorchester, Bühnenmusik, 38 Filmmusiken, 2 Oratorien, Orgelwerke, Blasorchester, Kantaten, Messen, Chorwerke.

Aufführungen von Werken Karl Haidmayers fanden in vielen Teilen Europas, Nord- und Südamerikas, Afrikas und Asiens statt.


Literatur

Karlheinz Pöschl, Die Sinfonien von Karl Haidmayer, Graz, 2004


Weblinks

Die politische Komödie (Hörbeispiel) (935 KB)


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