Hakuseki Arai

Hakuseki Arai
Arai Hakuseki.

Arai Hakuseki (jap. 新井白石, Arai Hakuseki, * 24. März 1657 in Edo; † 29. Juni 1725 in Edo) war neokonfuzianischer Gelehrter, Ökonom, Dichter und Berater des Shōgun Tokugawa Ienobu. Hakuseki war ein Pseudonym, sein wirklicher Vorname lautete Kinmi (君美). Er veröffentlichte seine Werke jedoch unter dem Namen Hakuseki. Bekannt ist er vor allem deswegen, weil er in seinen Schriften ein Gesetz postulierte, das Ökonomen unter dem Namen Qualitätstheorie des Geldes oder Greshamsches Gesetz kennen. Des Weiteren schrieb er auch Bücher zum Shintō (Koshitsū, Koshitsū wakumon und Tōga).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hakusekis Vater war Arai Masazumi (新井正済), der in den Diensten des Daimyats Kururi stand. Hakuseki zeigte bereits als Kind einen wachen Geist, der Legende nach soll er bereits im Alter von 3 Jahren ein konfuzianisches Werk Zeichen für Zeichen kopiert haben. Weil er im Jahr des Großen Feuers von Meiwa geboren wurde, wegen seines Temperaments, und weil sich seine Augenbrauen zum Schriftzeichen 火 (Feuer) zusammenzogen, wenn er wütend wurde, bekam er den Spitznamen Hi no Ko (火の子; dt. "Feuerkind"). Später trat er in Sakura in den Dienst von Hotta Masatoshi ein. Nachdem dieser von Inaba Masayasu getötet wurde, wurde Hakuseki zum Rōnin und begann seine Studien unter Kinoshita Junan, einem konfuzianischen Gelehrten.

1693 erhielt Hakuseki zusammen mit Manabe Akifusa einen Beraterposten am Hof des Shōgun. Unter dem Roju Abe Seikyo führten sie eine Shotoku no Chi genannte Serie von wirtschaftlichen Reformen durch. Insbesondere galt es, die Staatsfinanzen nach den Ausschweifungen der Genroku-Ära wieder in den Griff zu bekommen. Eine Analyse der Handelsbücher ergab, dass 75% des Goldes und 25% des Silbers im Außenhandel aus Japan abflossen, und durch die fehlende Deckung die eigene Währung destabilisierte. Durch eine Kaihaku Tagaeichi Shinrei (海舶互市新例) genannte Politik setzte er durch, dass die chinesischen und holländischen Händler statt dessen mit Produkten wie Seide, Porzellan und getrockneten Meeresfrüchten bezahlt wurden. Außerdem vereinfachte er das Zeremoniell für den Empfang der Botschafter der koreanischen Joseon-Dynastie, gegen den Widerstand des Konfuzianers Amamori Hoshu aus Tsushima.

1709 befragte er den illegal nach Japan eingereisten Jesuiten Giovanni Battista Sidotti und baute zu ihm ein Vertrauensverhältnis auf, wodurch er viele Informationen erhielt, die er später in den Werken Seiyō Kibun und Sairan Igen veröffentlichte.

Hakuseki diente weiter unter Ienobus Nachfolger Ietsugu, verließ jedoch nach dessen Tod seinen Posten am Hof und widmete sich ganz dem Schreiben. Nach seinem Tod wurde er in Asakusa (heute Taito-ku, Tokio) im Ho'on-ji begraben, sein Grab wurde jedoch später in den Kotoku-ji (Nakano, Tokyo) verlegt.

Werke (Auswahl)

  • Hankanfu (藩翰譜) - Stammbäume verschiedener Daimyo
  • Koshitsū (古史通) - Ein Werk über das japanische Altertum
  • Oritaku Shiba-no-ki (折りたく柴の記) - Memoiren
  • Sairan Igon (采覧異言)
  • Seiyo Kibun (西洋記聞) - Eine Beschreibung Europas, basierend auf den Erzählungen des in Edo gestrandeten Jesuiten Giovanni Battista Sidotti
  • Tokushi Yoron (読史余論) - ein Geschichtswerk

Literatur

  • Ulrich Kemper: Arai Hakuseki und seine Geschichtsauffassung. Ein Beitrag zur Historiographie Japans in der Tokugawa-Zeit. Wiesbaden: Harrassowitz, 1967.

Weblinks

Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Eigennamen der Person gesetzt. Dies ist die übliche Reihenfolge im Japanischen. Arai ist hier somit der Familienname, Hakuseki ist der Eigenname.

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